High Five – Triumph für Volkswagen und Ogier bei der Rallye Italien

Siebte Rallye, fünfter Sieg: Volkswagen dominiert zur Halbzeit die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). In der nach der Formel 1 prestigeträchtigsten WM im Automobil-Rennsport hat das Werksteam die Führung deutlich ausgebaut. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) gewannen mit dem Polo R WRC auf Sardinien mit 1.16,8 Minuten Vorsprung auf den nächsten Verfolger, Thierry Neuville (Ford). Damit bauten die beiden Franzosen ihren Vorsprung in der Fahrer/Beifahrer-Wertung auf 64 Punkte aus. Ihre Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) erkämpften sich mit einem eindrucksvollen Schlussspurt als Dritte ebenfalls einen Platz auf dem Podium und das, obwohl sie in der Auftaktprüfung ein Reifenschaden auf Position zwölf zurückgeworfen hatte. Damit sicherten die beiden Finnen Platz zwei in der Fahrer/Beifahrer-WM und trugen entscheidend dazu bei, dass die 315 PS starken Allradler aus Wolfsburg die Führung in der Hersteller-Weltmeisterschaft weiter vergrößerten.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Andreas Mikkelsen, der am Rallye-Samstag auf Sardinien seinen 24. Geburtstag feierte, verpasste mit seinem Beifahrer Mikko Markkula (N/FIN) ein weiteres gutes Ergebnis. Auf der drittletzten Prüfung der Rallye kostete ein Ausrutscher bei dem Versuch, auf Anweisung des Teams Gesamtrang vier mit vollem Risiko zu attackieren, den Achtungserfolg. Mikkelsen/Markkula kamen in einer langsamen Kurve von der Strecke ab, beschädigten sich dabei die Aufhängung nur leicht – mussten allerdings frühzeitig aufgeben.

Volkswagen zeigte beim siebten von 13 Saisonläufen der Rallye-WM vor den Augen von Dr. Ulrich Hackenberg, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen für den Geschäftsbereich „Entwicklung“, eine geschlossen-starke Mannschaftsleistung. „Das war ein großartiger Erfolg des gesamten Teams und vor Ort ein tolles Erlebnis“, so Dr. Hackenberg. „Zwar war es offiziell meine letzte Rallye als Entwicklungsvorstand bei Volkswagen, doch die ein oder andere Rallye werde ich sicher noch einmal besuchen. Es hängt viel eigenes Herzblut an dem Projekt und das wird auch mit einer neuen Aufgabe nicht einfach ausgelöscht.“

Faktor Fahrer: Ogier, Latvala zeigen herausragende Leistung

13 Bestzeiten auf 16 Wertungsprüfungen, sieben für Sébastien Ogier, sechs für Jari-Matti Latvala – Volkswagen konnte sich bei der Rallye Italien erneut auf starke Fahrer verlassen. Führung von Beginn an für den einen, unwiderstehliche Aufholjagd des anderen – Ogier und Latvala passten sich perfekt an die schwierigen Bedingungen auf Sardinien an. Konstant und schnell – Tabellenführer Ogier setzte sich auf der Auftaktprüfung am Rallye-Freitag an die Spitze des WRC-Feldes, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Schlüssel zum vierten Saisonerfolg des Franzosen war eine kluge und reifenschonende Fahrweise. Der 29-Jährige rangierte in den 16 WPs 14 Mal unter den Top Drei. Mit ihm absolut ebenbürtig: Teamkollege Jari-Matti Latvala, der seinerseits 14 Zeiten unter den Top Drei verbuchte. Randnotiz: Trotz seines Reifenschadens, der 1.56,4 Minuten kostete, lag er nach 304,50 Prüfungskilometern lediglich 1.48,0 Minuten hinter Ogier.

Konstante Teamwork: Mechaniker großer Rückhalt für Ogier, Latvala und Mikkelsen

Beim mit lediglich zwei Rallye-Tagen kompaktesten WM-Lauf des Jahres war auch die Leistung des gesamten Teams gefragt. Einen großen Rückhalt bot die Mannschaft von Volkswagen den drei Fahrerteams bei den sechs Services. Ihre minutiöse und zuverlässige Arbeit sorgte stets für perfektes Material bei Ogier, Latvala und Mikkelsen. Vor der letzten Schleife am Rallye-Samstag schickten die Mechaniker von Sébastien Ogier den Polo R WRC mit einem vorsichtshalber gewechselten Hilfsrahmen nebst Servolenkung auf die abschließenden vier WPs. Ein Leistung mit Ausrufezeichen: Zwei Mechaniker wechselten das Bauteil innerhalb von lediglich acht Minuten.

Hitze hoch zwei: fordernde Bedingungen auf Sardinien

Extreme Hitze einerseits, super-schmale Pfade mit Natursteinmauerwerk andererseits – die Rallye Italien verlangte den Fahrern erneut alles ab. Schotter und darüber eine lose Sandauflage machten den jeweils ersten Durchgang der acht unterschiedlichen und je zweimal durchfahrenen Wertungsprüfungen zu einer Rutschpartie. Angesichts dieser Bedingungen waren die Konzentration und die Fähigkeit der Fahrer gefragt, die Reifen klug einzuteilen. Ein winziger Fehler hätte zu jeder Zeit das Aus oder einen großen Zeitverlust bedeuten können.

Pluspunkt Powerstage: Zusatzpunkte für Volkswagen Piloten

Volkswagen und „Mr. Powerstage“: Sébastien Ogier sicherte sich zum fünften Mal bei sechs Gelegenheiten die Bestzeit in der sogenannten Powerstage, in der Zusatzzähler für die ersten Drei vergeben werden. Teamkollege Jari-Matti Latvala verdiente sich auf der 22,25 Kilometer langen Sonderprüfung als Dritter ebenfalls einen Zusatzzähler. Für Volkswagen ging eine einzigartige Erfolgsserie damit in die nächste Runde. Im Jahr 2013 gingen sämtliche Bestzeiten in den Powerstages nach Wolfsburg.

Summe Fahrer- und Herstellerwertung: Ogier, Ingrassia und Volkswagen Spitze

Maximale Punktausbeute auf Sardinien: Tabellenführer Sébastien Ogier hat seinen Vorsprung in der Fahrer-, sein Co-Pilot Julien Ingrassia in der Beifahrer-Wertung weiter ausgebaut. Das Duo führt nun mit 64 Zählern vor ihren Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila, die auf Rang zwei liegen. Dank der zwei starken Duos führt Volkswagen auch die Herstellerwertung an und vergrößerte bei der Rallye Italien den Abstand auf Titelverteidiger Citroën auf 46 Zähler.