White Pearl

Ein Steilheck, das eine wahre Perle unter der Vielzahl von 2er Polos darstellt

Aus POLO Intern 20/98 vom Juli 1997

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Jochen Metz aus Gundelsheim pilotiert diesen außergewöhnlichen Polo IIF Steilheck. Auf Basis eines 75 PS GT Steilheck hat Jochen im Laufe der Zeit ein Fahrzeug aufgebaut, wie man so schnell kein zweites findet. Die anfänglichen Tunigmaßnahmen beschränkten sich auf die Kombination 14 Zoll BCW-Räder mit Koni-Fahrwerk. Im Winter 1995/96 wechselte Jochen das Koni-Fahrwerk gegen das Schraubbare von Steffan-Fahrwerksbau.
Ebenso hatten die 14-Zöller ihren Dienst getan. Seither drehen sich 13zöllige PLS Silverstone der Größe 7×13 ET 18 an der Vorderachse und 8×13 ET -10 an der Hinterachse.

In dieser schon beachtenswerten Kombination kam das Steilheck gehörig dem Asphalt entgegen. Ganze zwölfeinhalb Zentimeter trugen die technischen Überwacher an Höhenverlust ein. Um den verbleibenden Platz in den Kotflügeln auszufüllen, griff Jochen zu Distanzscheiben. Verbaut wurden 14 Millimeter an der Vorder- und zehn Millimeter an der Hinterachse. Diese paßten natürlich nicht unter die Serienkotflügel. Im Vorderbau half bördeln und ein wenig ausstellen, hinten gestaltete sich die Sache schon schwieriger. Die Seitenteile wurden von einem befreundeten Karosseriebauer fachmännisch aufgetrennt und aufgeweitet. Unter Zuhilfenahme von Reparaturblechen erhielten die Seitenteile ihre gewünschte Form. Nach diesem einschneidenden Erlebnis gaben Jochen und sein Freund Marc den Winkelschleifer nicht aus der Hand. Ruckzuck wurde die Heckklappe modifiziert. Wischer, Schloß oder gar Nummernschild sucht man nun vergeblich. Kein überstehendes Teil stört das Bild von hinten. Auf der Suche nach einem neuen Platz für das Kennzeichen wurde Jochen bei einem französischen Kleinwagen fündig. Ein Ausschnitt vom französischen Organspender paßte mit leichten Änderungen in die Stoßstange des Polo.
Doch so entsprach das Steilheck immer noch nicht den Vorstellungen von Jochen. Noch immer waren zuviel überstehende Teile am Fahrzeug. Und so verschwanden die Serientürgriffe des Polo und Auditürgriffe wurden paßgenau eingesetzt. Jochen gönnte dem Schweißgerät wieder keine allzu große Pause. Die Löcher der Seitenblinker in den Kotflügeln sowie das Antennenloch mußten noch verschlossen werden.

Fast alles an Blechteilen hatte Jochen nun modifiziert. Serie war noch die Motorhaube, was aber Klaus Hebbinghaus fix durch seine Spezialität änderte: die verlängerte Motorhaube. Noch eben das überflüssige Loch des Scheibenwischers verschweißt und ab mit dem Steilheck zum Lackierer. Neben der Karosse wurden noch die Stoßstangen und die California Außenspiegel lackiert.

Der Antrieb des Polos blieb im wesentlichen unverändert. Lediglich ein Remus-Endschalldämpfer mit durchgehendem Mittelrohr ohne Schalldämpfer und ein K&N-Luftfilter heben sich technisch ab. Aus optischer Sicht tut sich einiges mehr. Etliche verchromte und polierte Teile zieren neben einer im Marmorlook lackierten Domstrebe aus dem Hause Wiechers den Motorraum. Ebenfalls von Wiechers ist der Überrollkäfig aus Aluminium. Ausgestattet mit Türstrebe und Mittelkreuz harmoniert der Käfig gut zur ebenfalls aus Aluminium gefertigten hinteren Domstrebe. Selbstverständlich sind beide Teile, Käfig und Domstrebe, hochglanz poliert. Das Polieren schien Spaß zu machen, denn auch der Autofeuerlöscher strahlt in gleichem Glanz.

Der Innenraum wurde von Jochen und seinem Freund Werner ebenfalls dezent veredelt. Den Blick auf den G40 Instrumenteneinsatz (natürlich mit weißen Tachoscheiben) genießt er vom Recaro SR Imola Sportsitz während er am 28er Raid-Lenkrad dreht. Von da aus hat er einen hervorragenden Blick auf die beiden VDO-Zusatzinstrumente die in der KPU-Konsole untergebracht sind. Der Griff zu den Schaltern der elektrischen Fensterheber fällt da kaum auf. Auffällig dagegen ist der Umbau zum Zweisitzer. Die Rücksitzbank zog aus und eine aufwendige Konstruktion aus Holz zog ein um einen Großteil der Musikanlage zu beherbergen. Das Blaupunkt Barcelona sitzt am dafür vorgesehenen Platz im Armaturenbrett. Der CD-Wechsler von Blaupunkt, sowie die 150 Watt Endstufe fanden unter den Sitzmöbeln Platz. Ebenfalls unter den Sitzen versteckt: Eine Macrom 80 Watt-Endstufe für die Front. Als Lautsprecher setzte der junge Gundelsheimer einen Satz JBL SR 100 mit Mittel-Höchtönern in die vordere Reihe, von hinten donnert ein Blaupunkt 2-Wege-System.
Beim Anblick dieses Steihecks fallen noch weitere Dinge ins Auge: Eine Fußraum – und Heckbeleuchtung, die, passend zu den Sportsitzen, im Imola-Stoff bezogenen Türverkleidungen, rote Rückleuchten oder auch die mit einer Alarmanlage kombinierte Zentralverriegelung. So komponiert präsentiert ein sehr schöner weißer Polo, der als Perle auf vielen Automobiltreffen in 1997 sicher noch manche Bewunderer finden wird.