Die WRC-Spielregeln: Spannung und Abwechslung garantiert

Die Rallye-Weltmeisterschaft macht ihrem Namen alle Ehre: Sie ist zu Gast in der ganzen Welt. Egal, ob in Australien, Mexiko oder Jordanien – die Rallye-WM gehorcht überall den gleichen Regeln. Doch wie funktioniert ein WM-Lauf? Was passiert am Rennwochenende? Wie viele Punkte gibt es für den Sieger? Die Antworten gibt dieser Überblick des Sportlichen Reglements.

Während in Rundstrecken-Rennserien wie in der Formel 1 oder dem Volkswagen Scirocco R-Cup alle Teilnehmer eines Rennens gleichzeitig starten und der Sieger als Erstes die Ziellinie passiert, ist das Prinzip im Rallye-Sport ein anderes. Die Piloten fahren nicht direkt gegeneinander, sondern zunächst gegen die Uhr. Der Fahrer mit der geringsten Gesamtzeit, die sich aus der Addition aller Einzelprüfungszeiten zusammensetzt, gewinnt.

Vorbereitung ist alles: Aufschrieb als Grundlage für schnelle Zeiten
Der Ablauf jedes Laufs der Rallye-WM ist sehr ähnlich. Fahrer und Beifahrer erstellen bei einer zweitägigen Besichtigungsfahrt über die Strecke Notizen – den sogenannten Aufschrieb. Beim „Shakedown“, der am Tag vor dem offiziellen Rallye-Start steigt, trainieren die Teams ein letztes Mal unter Wettbewerbsbedingungen. Der eigentliche Rallye-Lauf besteht aus mehreren Wertungsprüfungen. Die Länge einer einzelnen Wertungsprüfung ist im Reglement nicht vorgegeben. Seit 2010 sind wieder die besonders bei Zuschauern beliebten Nachtprüfungen zugelassen. Zudem hat die FIA, der internationale Automobil-Weltverband, die sogenannte „Power Stage“ eingeführt. Bei dieser besonders spektakulären Prüfung werden die drei zeitbesten Teams mit Bonuspunkten für die WM-Wertung belohnt.

Etappe für Etappe: Jede Rallye ist präzise getaktet
Eine Rallye besteht aus 15 bis 25 Wertungsprüfungen, die auf zwei bis vier Tage verteilt sind. Die Gesamtdistanz einer Rallye beträgt 300 bis 500 Kilometer. Bis zu vier Prüfungen bilden eine sogenannte Schleife, die in der Regel zwei Mal an einem Tag durchfahren wird. Zwischen allen Wertungsprüfungen fahren die Teilnehmer Verbindungsetappen. Das sind Streckenabschnitte im öffentlichen Straßenverkehr, die von einer Prüfung zur nächsten führen. Zwar wird keine Zeit gemessen, aber die Fahrer sind angewiesen, sich an einen vorgegebenen Schnitt zu halten. Wird dieser nicht eingehalten, drohen Zeitstrafen. Zu Beginn und am Ende des Tages sowie zwischen zwei Schleifen haben die Teams Gelegenheit, an speziellen Servicestellen Reparatur- und Abstimmungsarbeiten vorzunehmen. Auch hierfür ist die Zeit streng limitiert. Über Nacht stehen die Autos im Parc Fermé, einem ausgewiesenen Sperrbereich.

Die Teams starten nacheinander in eine Wertungsprüfung. Am ersten Tag der Rallye bestimmt der Stand in der WM-Wertung die Startreihenfolge; der WM-Spitzenreiter geht als Erster auf die Strecke. Ab dem zweiten Tag wird entsprechend dem Gesamtklassement der jeweiligen Rallye gestartet, wobei der Gesamtführende hier als Erster ins Rennen geht.

Im Falle eines Unfalls haben die Mechaniker die Möglichkeit, das Auto zu bergen und über Nacht zu reparieren. Chassis und Motor dürfen jedoch nicht getauscht werden. Generell sind im Sportlichen Reglement auch eine Limitierung und vorgeschriebene Laufzeiten bestimmter Teile verankert. Mit dem instand gesetzten Fahrzeug fahren die Teilnehmer dann unter dem sogenannten SupeRally-Reglement. Sie sind weiterhin berechtigt, Punkte zu sammeln. Für jede Prüfung, die aufgrund des Unfalls am Vortag verpasst wurde, werden dabei fünf Strafminuten zur Gesamtzeit addiert.

Bekanntes Schema: Punktevergabe wie in der Formel 1
Der Sieger einer WM-Rallye erhält 25 Punkte, die Fahrer für die folgenden neun Ränge 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 und 1 Punkt. Nach dem gleichen Schema wird auch in den Rennen der drei anderen FIA-Weltmeisterschaften gewertet: Formel 1, Tourenwagen-WM und GT1. Die drei schnellsten Teams auf der „Power Stage“ erhalten 3, 2 und 1 Punkt. Der Fahrer, der am Ende der Saison die meisten Punkte auf dem Konto hat, ist Weltmeister. Die gleiche Berechnung führt zum Titelgewinn in der Beifahrer- und Konstrukteurswertung. Ein Hersteller muss mindestens zwei World Rally Cars einsetzen und die gesamte WM-Saison bestreiten, um sich für die Konstrukteurswertung einschreiben zu können. Ein Team muss ein oder zwei Autos derselben Marke einsetzen und mindestens an sieben Rallyes, davon zwei außerhalb Europas, teilnehmen, um für die Konstrukteurswertung Punkte zu sammeln.

Nicht jedes Team, das bei einem WM-Lauf startet, kann auch Punkte sammeln. Nur Fahrzeuge bestimmter Klassen sind berechtigt für die jeweiligen Wertungen. Die bis zu elf Klassen ergeben sich aus Typ und Motorisierung der Autos. An der Spitze stehen die World Rally Cars (WRC). Die WRC-Autos und deren Fahrer können Punkte für die offizielle Rallye-Weltmeisterschaft sammeln. Die sogenannte Produktionsweltmeisterschaft (P-WRC, aktuell sieben Rallyes) und die Super-2000-Weltmeisterschaft (S-WRC, acht Rallyes) tragen alle Läufe zusammen mit der WRC aus. Für diese beiden Rahmen­serien sind Fahrer und Fahrzeuge anderer Klassen punktberechtigt. Aufgefüllt wird das bis zu 100 Teilnehmer große Feld mit Privatfahrern und „Local ­Heroes“, die vielleicht nur einmal an einer Rallye-WM teilnehmen möchten.

Rallye-WM-Historie: Vom Golf zu Polo R WRC

Mit der Rückkehr von Volkswagen in die Rallye-Weltmeisterschaft schließt sich ein Kreis: Bereits in den 70er-Jahren begann Volkswagen mit der Entwicklung von Rallye-Fahrzeugen auf Basis der ersten Golf ­Generation, die nationale Rallye-Titel einfuhren – etwa in Deutschland. Der große Durchbruch gelang mit der zweiten Generation des Bestsellers: Mit dem Golf GTI 16V gewannen Kenneth Eriksson/Peter Diekmann (S/D) 1986 den Titel in der neu geschaffenen Gruppe-A-Weltmeisterschaft. Immer wieder fokussierten sich die Medien auf den „David“ im 200 PS starken Golf, der die „Goliath“-Klasse Gruppe B mit ihren mehr als 500 PS starken Prototypen herausforderte. Dabei gelang Weltmeister Volkswagen mit einem seriennahen Rallye-Fahrzeug durchaus eine Pionierleistung. Die Gruppe B wurde abgeschafft und 1987 die Gruppe A für alle WM-Teilnehmer verpflichtend eingeführt.

Ruhmreiche Namen und große sportliche Duelle
Seit 1973 schreibt die FIA einen Marken-Titel für die Rallye-Weltmeisterschaft aus, seit 1979 auch einen Fahrer-Titel. Mit ihm sind besonders große Namen in der Geschichte des Motorsports verbunden: Walter Röhrl etwa, der lange in Diensten des Volkswagen Konzerns stand und sich in den 80er-Jahren spektakuläre Duelle mit der französischen Rallye-Pilotin Michèle Mouton lieferte. In den Jahren 1980 und 1982 wurde Röhrl Weltmeister; bis heute ist er der einzige deutsche Titelträger. Auch die legendären Finnen Ari Vatanen (1981) und Juha Kankkunen (1986, 1987, 1991, 1993), die beide später von Volkswagen in das Marathon-Rallye-Programm mit dem Race Touareg eingebunden wurden, gewannen die Rallye-WM. Ebenso Carlos Sainz, Gewinner der Rallye Dakar 2010 mit Volkswagen: Er sicherte sich 1990 und 1992 als erster Spanier zwei Mal die WM-Krone.

Ein Kürzel prägt seit 1997 die über Jahrzehnte einzige Automobil-Weltmeisterschaft der FIA neben der Formel 1: „WRC“ steht in erster Linie für „World Rally Championship“, ist aber auch die Abkürzung für „World Rally Car“. Es ist die bis heute führende Fahrzeugklasse im Rallye-Sport, die aus der Gruppe A entstand.

Die Läufe der „World Rally Championship“ präsentieren sich so abwechslungsreich wie bei keiner anderen Rennserie: Wertungsprüfungen von Schotter, Schnee bis Asphalt und auf den vier Kontinenten Amerika, Australien, Asien und Europa stehen für extreme Vielfalt und globale Präsenz der wohl spektakulärsten Motorsportdisziplin. In dieser Tradition startet Volkswagen ab 2013 in der WRC, um einem weltweiten Publikum zu beweisen, dass der von einem Serienmodell abgeleitete Polo R WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft das Zeug zum künftigen Weltmeister besitzt – so wie 1986 der Golf GTI.

FIA-Rallye-Weltmeisterschaft: Effizienz und Leistungsfähigkeit

Hoch effiziente Antriebe mit seriennaher Technik: Volkswagen verfolgt auch im Jahr 2011 ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept seiner Rennsport-­Programme. Das Engagement umfasst Einsätze in Deutschland, Europa, ­Asien und Südamerika. Nachhaltiger Motorsport mit Diesel und Bioerdgas als umweltschonende Alternativen zu herkömmlichen Ottomotoren und cleveres Downsizing bilden dabei den Kern der Ausrichtung.

„Volkswagen setzt schon jetzt die Ziele eines umweltschonenden Motorsports der Zukunft in die Tat um“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Mit Bioerdgas-Antrieb sowohl im Scirocco R-Cup als auch beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring haben wir bereits im Jahr 2010 bewiesen, dass sich Umweltbewusstsein und erstklassiger Rennsport keinesfalls ausschließen. Im Gegenteil: Volkswagen setzt konsequent auf seriennahe Technik im Motorsport und auf Ressourcen-Schonung. So haben wir in der Gesamtbilanz aus Rennbetrieb und Logistik für den Scirocco R-Cup eine Reduzierung der CO2-Emission um 80 Prozent erreicht. Das ist weltweit einmalig.“

Die Verantwortung für die Motorsport-Aktivitäten der Marke ­Volkswagen liegt seit 2003 in den Händen von Kris Nissen. Der 50-jährige Däne ­fungiert in der Volkswagen Motorsport GmbH als Motorsport-Direktor und ­Geschäftsführer.

Mit Vollgas durch die „Grüne Hölle“: 24-Stunden-Rennen Nürburgring
Mit der Teilnahme am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring stellt sich Volkswagen seit Jahren einer der anspruchsvollsten Herausforderung im internationalen Motorsport. Der Marathon auf der legendären Nordschleife mit mehr als 25 Kilometern Länge gilt als eines der fahrerisch und ­technisch schwierigsten Rundstrecken-Rennen überhaupt. Mit einer spektakulären neuen Rennversion kommt Volkswagen vom 23. bis 26. Juni 2011 zum Nürburgring.

Auf Basis seines Bestsellers Golf hat Volkswagen einen 440 PS starken Renntourenwagen mit Allradantrieb entwickelt. Bei Testfahrten in Portugal, Italien und auf der Nordschleife spulte der neue „Golf24“ bereits die ersten Kilometer ab. Werksseitig trat Volkswagen mit dem Golf zuletzt 2007 in der berüchtigten „Grünen Hölle“ des Nürburgrings an und ließ mit dem rund 300 PS starken Fronttriebler als Gesamt-Achter zahlreiche Favoriten hinter sich. Da der Wettbewerb seitdem enorm gestiegen ist, wurde ein neues technisches Konzept erforderlich: Der „Golf24“ verfügt über einen weiterentwickelten 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbomotor mit einer Leistung von 324 kW (440 PS) und einem maximalen Drehmoment von 540 Nm. Die Kraftübertragung an den permanenten Allrad-Antrieb erfolgt über ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe mit Wippenschaltung.

Ebenfalls zum Einsatz kommen die Scirocco GT24-CNG mit Bioerdgas-Power, die bereits 2010 vor rund 235.000 Zuschauern einen Klassensieg für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben und den 16. Platz in der Gesamtwertung vor deutlich stärkeren Sportwagen belegten. Der Einsatz von reinem Bioerdgas reduziert die CO2-Emission um 80 Prozent – verglichen mit dem Einsatz von herkömmlichen Ottokraftstoffen. Maximale Effizienz im Antrieb, makellose Standfestigkeit der eingesetzten Technologie – so die Bilanz beim Motorsport-Marathon in der Eifel.

Umweltfreundlichster Markenpokal der Welt: Volkswagen Scirocco R-Cup
Umweltschonend, wirtschaftlich, sportlich: Mit dem seit 2010 in Deutschland ausgetragenen Scirocco R-Cup übernimmt Volkswagen mit wegweisenden technischen und sportlichen Ideen eine Vorreiterrolle: Der Scirocco R-Cup ist der erste Markenpokal weltweit, in dem umweltschonendes Bioerdgas zum Einsatz kommt. Für Volkswagen ein konsequenter und logischer Schritt: Im Sektor Erdgas-betriebener Serienfahrzeuge ist Volkswagen Marktführer.

Der Zweiliter-Turbomotor leistet in der Cup-Version bis zu 202 kW (275 PS). Ein besonderer Clou hierbei: Mit dem Push-to-pass-System können die Fahrer auf Knopfdruck mehrfach pro Rennen die Leistung von 225 auf 275 PS steigern. Packende Überholmanöver und spannende Zweikämpfe sind so garantiert.

Daneben setzt der Scirocco R-Cup beim mehr als 25-köpfigen Starterfeld auf einen Mix aus Motorsport-Legenden, Top-Talenten und prominenten Gaststartern. 2010 kamen namhafte Vertreter aus Formel 1, Rallye oder den 24 Stunden von Le Mans zum Einsatz wie Derek Bell, David Brabham, Martin Brundle, Mark Blundell, Johnny Herbert, Jacques Laffite, Carlos Sainz und Juha Kankkunen.

Mit drei Meisterschaften zur Titelverteidigung: Volkswagen in der Formel 3
Als Volkswagen 2007 seine Rückkehr als Motorenhersteller in die Formel 3 verkündete, knüpfte die Marke an eine lange, von 1979 bis 1994 dauernde Tradition an, in der Piloten wie Michael Schumacher oder Tom Kristensen für Volkswagen ihre ersten Erfolge feierten. Das Jahr 2010 ging als erfolgreichste Titeljagd in die Volkswagen Motorsport-Geschichte ein: Drei Serien, drei Titel lautete die Bilanz. In der Formel 3 Euro Serie feierte Edoardo Mortara (I) „powered by Volkswagen“ den Gewinn der Meisterschaft, in der Britischen Formel-3-Meisterschaft war Jean-Eric Vergne (F) und im ATS Formel-3-Cup Tom Dillmann (F) erfolgreich. 2011 setzt Volkswagen das Programm in Großbritannien, Europa und Deutschland fort und engagiert sich zudem in der neu geschaffenen FIA Formula 3 International Trophy.

Volkswagen startet ab 2013 mit dem Polo R WRC in der Rallye-WM

Neues Engagement im Spitzensport: Volkswagen startet ab 2013 mit dem Polo R WRC in der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft (World Rally Championship, WRC). Nach drei Siegen in Folge bei der Rallye Dakar setzt sich der Automobilhersteller neue Ziele im Spitzensport. Mit aktuell drei engagierten Automobilkonzernen und globaler Medienpräsenz bietet die WRC für Volkswagen ein attraktives, hochprofessionelles Wettbewerbsumfeld. Bis 2013 entwickeln die Wolfsburger auf Basis des Polo ein rund 300 PS starkes Rallye-Fahrzeug mit 1,6-Liter-TSI-Motor und Allradantrieb.

„Das Kürzel R hat sich bei Volkswagen zu einem Synonym für Sportlichkeit, Dynamik und Leistungsfähigkeit entwickelt“, so der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Prof. Dr. rer. nat. Martin Winterkorn. „Mit dem Polo R WRC will Volkswagen im unmittelbaren Vergleich mit seinen Wettbewerbern technische Kompetenz auf höchstem Niveau beweisen. Die Rallye-WM bietet dazu die ideale Plattform. Sie wird von Millionen Fans weltweit verfolgt.“

Universelle technologische Herausforderung, neue Regeln
Die Rallye-Weltmeisterschaft bietet für die engagierten Hersteller die vielseitigste technologische Herausforderung im weltweiten Automobilrennsport. Verschiedenste Untergründe gilt es bei der Konzeption eines Rallye-WM-Fahrzeugs zu berücksichtigen: Schotter, Geröll, Asphalt, Eis, Schnee und Matsch in allen Variationen. In dieser Saison stehen 13 Weltmeisterschaftsläufe auf vier verschiedenen Kontinenten im Kalender. Ein „World Rally Car“ muss also bei extrem unterschiedlichen klimatischen Bedingungen funktionieren – von der sengenden Hitze Südamerikas bis zum eisigen Ritt in Skandinavien.

Seit diesem Jahr gelten zudem in der Rallye-Weltmeisterschaft WRC neue technische Regeln. Erstmals sind Motoren mit maximal 1.600 cm3 Hubraum, Direkteinspritzung und Turboaufladung vorgeschrieben.

„Das neue Technische Reglement der Rallye-Weltmeisterschaft passt ideal zur Philosophie von Volkswagen bei der Entwicklung von Serienfahrzeugen“, so Dr. Ulrich Hackenberg, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen, Geschäftsbereich Entwicklung. „Downsizing, hohe Effizienz und Sportlichkeit stehen bei unseren Kunden an oberster Stelle. Der Zeitpunkt zum Einstieg in die Rallye-WM ist für Volkswagen optimal. Uns reizt die große Aufgabe, ein Fahrzeug zu konstruieren, das bei einer Vielzahl von Herausforderungen konkurrenz- und siegfähig ist.“

Bewährte Mannschaft, neue Ziele: Werksengagement von Volkswagen Motorsport
Volkswagen wird den Polo R WRC werksseitig vorbereiten und einsetzen. Die Wolfsburger Mannschaft kann dabei auf bereits in den vergangenen Jahren etablierte Strukturen aufbauen. Die Rallye-WM ist ein neues ambitioniertes Ziel für das „Dakar“-Siegerteam der vergangenen drei Jahre. „Wir können auf eine erfahrene und bewährte Mannschaft zurückgreifen, die in den vergangenen Jahren im Spitzensport bereits herausragende Arbeit geleistet hat“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Auch wenn die Rallye-WM für uns Neuland ist und wir in vielen Bereichen dazulernen müssen, erfüllt das Team wichtige Voraussetzungen schon jetzt: die konsequent professionelle Einstellung und den Willen zur absoluten Perfektion.“

Volkswagen in der Rallye-WM: eine erfolgreiche Geschichte
Volkswagen blickt auf eine kleine, aber feine Rallye-Tradition zurück. Seriennahe Fahrzeuge aus Wolfsburg feierten Mitte der 80er-Jahre im Rallye-Sport Erfolge. Der wichtigste: 1986 sicherte sich der Schwede Kenneth Eriksson mit seinem deutschen Beifahrer Peter Diekmann im Volkswagen Golf GTI 16V den Weltmeister-Titel in der neu geschaffenen Gruppe A. Darüber hinaus förderte Volkswagen jahrelang konsequent den Rallye-Nachwuchs mit dem Golf-Rallye-Pokal. Mit dem Einsatz des Volkswagen Polo R WRC ab 2013 schließt sich der Kreis – heutige Rallye-WM-Fahrzeuge basieren immer noch auf der Philosophie der damals eingeführten Gruppe A, die Rallye-Sport mit Fahrzeugen ermöglicht, die auf Serienmodellen aufbauen.

Die Zukunft beginnt heute: Vorbereitung auf die Rallye-WM-Saison 2013 läuft
Die Rallye-Weltmeisterschaft 2013 wirft für Volkswagen ihre Schatten voraus. Im Februar begannen bereits die Konzeption und die Auslegung des Fahrzeugkonzepts für den Polo R WRC. Noch im Jahr 2011 soll der Aufbau der ersten Chassis beginnen. Bevor 2012 eine intensive Erprobung des Fahrzeugs mit einem ausführlichen Testprogramm beginnt, erhält das Team schon 2011 die Chance, erste Erfahrungen in der Rallye-Weltmeisterschaft zu sammeln. Am Ende der Saison sind bei ausgewählten Rallyes Starts mit Fahrzeugen der Volkswagen Konzern-Marke Škoda geplant.

Mit besten Genen: der Volkswagen Polo R für die WRC

Das Kürzel R kombiniert bei Volkswagen die Eigenschaften souveränen Handlings und kompromissloser Antriebsagilität mit einem Höchstmaß an Sicherheit. Das R adelt Volkswagen Modelle zu Fahrzeugen mit herausragender Dynamik, überzeugenden Leistungsdaten und Sportlichkeit – und das bei einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Ab 2013 tritt Volkswagen mit dem Polo R WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft an.

Mit dem 2011 neu geformten Technischen Reglement bietet die Rallye-WM beste Voraussetzungen für den Einsatz des Polo: Das neue Regelwerk schreibt 1,6-Liter-Turbomotoren mit Direkteinspritzung vor und folgt damit dem Trend zum Downsizing – eine Disziplin, in der Volkswagen mit klein­volumigen, aufgeladenen und damit hocheffizienten Motoren eine Vorreiter­rolle innehat. Kombiniert mit ausgeklügelten Richtlinien, die auch auf der Kostenseite für Effizienz stehen, bildet die Rallye-Weltmeisterschaft eine sehr attraktive Bühne für Volkswagen.

Vierzylinder-Turbomotor mit Direkteinspritzung und rund 300 PS
Herzstück des Volkswagen Polo R WRC wird ein 1,6-Liter-TSI-Motor sein, der mit Direkteinspritzung und Turboaufladung rund 300 PS Leistung und ein maximales Drehmoment von etwa 350 Newtonmeter erreichen wird. Dem aufgeladenen Vierzylinder-Triebwerk wird dem Reglement entsprechend durch einen 33 Millimeter großen Luftmengenbegrenzer bei hohen Dreh­zahlen die Luftzufuhr genommen. Das 2011 neu eingeführte Motoren-­Reglement trifft die Volkswagen Philosophie zum cleveren Downsizing für hohe Effizienz bei gleichzeitig sportlichem Leistungsvermögen also genau.

Für die Kraftübertragung ist ein sequenzielles Getriebe vorgesehen. Daneben wird der Polo R WRC natürlich einen Sicherheitskäfig, Allradantrieb und nicht zuletzt eine aerodynamisch optimierte Außenhaut erhalten. Gemäß Reglement wird das Leergewicht bei mindestens 1.200 Kilogramm liegen. In der Rallye-Weltmeisterschaft muss die technische Konzeption eines „World Rally Car“ auf einer Serienkarosse basieren. Tiefgreifende Fahrhilfen sind verboten. Ziel ist eine vernünftige Begrenzung der Entwicklungskosten.