Doppelter Vierkampf im Polo-Cup: Nervenkitzel bis zur Zielflagge

Doppel-Finale: Die beiden Titel-Entscheidungen im ADAC Volkswagen Polo Cup fallen beim zehnten und letzten Saisonrennen am kommenden Wochenende in Hockenheim (13./14. Oktober).

Im Mittelpunkt steht das Duell zwischen Tabellenführer Constantin Dressler aus Göttingen und seinem ärgsten Rivalen, dem Norweger Stian Paulsen: Beide können mit einem Sieg aus eigener Kraft den Fahrer-Titel gewinnen. In Lauerstellung liegen der Bayer Andreas Pfister (Obersfeld) und Andreas Simonsen aus Schweden, die rechnerisch ebenfalls noch Chancen auf die Meisterschaft haben, allerdings auf ein schwaches Abschneiden des Führungsduos hoffen müssen. Auch in der Wertung für Neueinsteiger bleibt es spannend bis zur Zielflagge: Neben dem Spitzenreiter Darius Röhling (Wiesbaden) haben auch Stefan Kolb (Karlsruhe), Elia Erhart (Röttenbach) und Bastian Graber (Niddatal) noch Aussichten auf den ebenso hart umkämpften „Rookie“-Titel.

„Ein packendes Finale ist das Sahnehäubchen einer tollen Polo-Cup-Saison. Die jungen Talente stellt ein solches Rennen allerdings hart auf die Probe: Nur wer unter großem Druck eine perfekte Leistung zeigt, darf am Ende den Meisterpokal in seinen Händen halten“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Die Situation vor dem entscheidenden Rennen ist klar: „Es wird kein taktisches Geplänkel geben. Wer von uns beiden am Sonntag vorne ist, gewinnt den Titel“, sagt Constantin Dressler ohne Umschweife. Der Göttinger ist schon seit Mai Tabellenführer, aber sein Vorsprung ist nach zwei Paulsen-Siegen in Folge auf acht Punkte geschrumpft. „Schon im Zeittraining geht es um sehr viel. Wenn wir in der Startaufstellung eng beieinander stehen, wird es im Rennen knallhart. Ich bin fit für das Finale“, schickt der 18 Jahre alte Gymnasiast voraus. Auch Stian Paulsen gibt sich selbstbewusst: „Mit insgesamt vier Siegen kann ich mit meiner Saison eigentlich zufrieden sein – aber jetzt will ich auch den Titel gewinnen“, kündigt der 20 Jahre alte Norweger an. „Hockenheim liegt mir, hier war ich bislang immer vorne dabei. Aber man darf eines nicht vergessen: Im Polo-Cup sind viele schnelle Fahrer unterwegs, die gewinnen können. Es wird nicht leicht, weder für Constantin, noch für mich.“

Austausch-Programm: Talente aus Europa, Afrika und Asien am Start

Für zusätzliche Abwechslung im 29-köpfigen Starterfeld sorgen vier Gaststarter, die Teil des internationalen Austausch-Programms von Volkswagen sind: Jiajun Huang und Yu Xia kommen aus China zum letzten DTM-Wochenende der Saison, Miguel Pasqualli und Gennaro Bonefede sind sonst im südafrikanischen Polo-Cup unterwegs. Damit gehen Teilnehmer von drei Kontinenten an den Start. Das Austausch-Programm für Nachwuchs-Rennfahrer verbindet die Volkswagen Rennserien rund um den Globus, es bestehen Kooperationen zwischen China, Dänemark, Deutschland, Japan und Südafrika.

ADAC Volkswagen Polo Cup: Die „Tourenwagen-Schule“

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – seinerzeit noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. 16 bis 24 Jahre beträgt das Einstiegsalter der Teilnehmer, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Einstieg qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet im Polo-Cup über den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Renn-Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und unter den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2007 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an acht DTM-Wochenenden.

Punktestand Fahrer-Wertung nach neun von zehn Rennen
1. Constantin Dressler (Göttingen), 349 Punkte; 2. Stian Paulsen (Norwegen), 341; 3. Andreas Pfister (Obersfeld), 305; 4. Andreas Simonsen (Schweden), 301; 5. Shane Williams (Südafrika), 207; 6. Niclas Olsson (Schweden), 190; 7. Alexander Rambow (Zehdenick), 182; 8. Sebastian Voges (Beckum), 180; 9. Nico Bastian (Hemsbach), 164; 10. Marleen Seilheimer (Mettenheim), 160; 11. Darius Röhling (Wiesbaden), 141; 12. Laurent Calkoen (Südafrika), 140; 13. Bastian Graber (Niddatal), 138; 14. Elia Erhart (Röttenbach), 125; 15. Stefan Kolb (Karlsruhe), 107; 16. Felipe Fernández Laser (Uelzen), 90; 17. Jaro Bapp (Friolzheim), 86; 18. Heiko Gerth (Niedernwöhren), 73; 19. Malte Sandmeyer (Oberndorf), 72; 20. Michael Schöch (Österreich), 66; 21. Julian Nager (Langenbach), 53; 22. Tim Kuhlmann (Mülheim/Ruhr) und Thomas Kern (Füssen), je 50; 24. Markus Kern (Füssen), 48.

Punktestand Rookie-Wertung nach neun von zehn Rennen
1. Darius Röhling, 314 Punkte; 2. Stefan Kolb, 296; 3. Elia Erhart, 288; 4. Bastian Graber, 274; 5. Jaro Bapp, 240; 6. Heiko Gerth, 214; 7. Felipe Fernández Laser, 206; 8. Malte Sandmeyer, 195; 7. Thomas Kern, 191; 10. Markus Kern, 163; 11. Julian Nager, 160; 12. Tim Kuhlmann, 118.