Junioren-Weltmeister Manuel Machata: Renn-Polo statt Vierer-Bob

Heißer Asphalt statt kaltem Eiskanal: Manuel Machata, aktueller Junioren-Weltmeister im Vierer-Bob, gibt beim sechsten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Norisring sein Motorsport-Debüt.

Bei seinem Wechsel von vier Kufen auf vier Räder steuert der 22 Jahre alte Leistungssportler aus Berchtesgaden einen höchst außergewöhnlichen Renn-Polo: Das Design des 150 PS starken Tourenwagens wurde der Optik von Machatas weißem Vierer-Bob detailgetreu nachempfunden. Rumpf, Kufen und sogar seine drei Teamkollegen im Bob sind aus allen Perspektiven genau zu erkennen.

Für Manuel Machata ist der Gaststart in der populären „Tourenwagen-Schule“ eine willkommene Abwechslung im sonst wettbewerbsfreien Sommer. „Motorsport hat mich schon immer sehr begeistert und ich bin früher gelegentlich Kart gefahren“, erzählt der Sportsoldat. „Dass ich im Polo-Cup ein richtiges Autorennen fahren darf, ist natürlich großartig.“ Machata, für den im Bobsport derzeit vor allem Fitness auf dem Trainingsprogramm steht, hat sich sorgfältig auf seine Motorsport-Premiere vorbereitet. Nach theoretischer Einführung durch Volkswagen Chefinstruktor Benedikt große Darrelmann absolvierte Machata in Oschersleben einen ausführlichen Test. „Volkswagen hat mir die Möglichkeit gegeben, den Renn-Polo einen ganzen Tag lang zu fahren. Am liebsten wäre ich gar nicht mehr ausgestiegen, so eine Gaudi war das“, so der Bayer. Als Bob-Rennfahrer bringt der Rotschopf durchaus gute Anlagen für den Motorsport mit. „Dinge wie Einlenkpunkte und Ideallinie gibt es auf der Eisbahn genauso wie auf der Rennstrecke. Nur an das harte Bremsen musste ich mich ein wenig gewöhnen. Dafür habe ich im Bob ja einen eigenen Mann an Bord“, erläutert Machata Augen zwinkernd. „Ich habe gehört, dass es im Polo-Cup gerade am Norisring besonders heiß zugeht – auf der Strecke und oft auch beim Wetter. Deshalb hoffe ich vor allem, meinen Polo sicher und heil ins Ziel zu bringen.“

Mit seinem Gaststart eifert der Nachwuchsmann vom WSV Königssee nicht zuletzt seinem sportlichen Vorbild Christoph Langen nach: Der zweimalige Bob-Olympiasieger und achtmalige Weltmeister fährt selbst Autorennen und startet am Norisring im Porsche Carrera Cup. Langen, der seine Sportler-Karriere als einer der erfolgreichsten deutschen Bobfahrer im vergangenen Jahr beendete, leitet heute als Stabsfeldwebel der Bundeswehr die Sportfördergruppe in Berchtesgaden, in der auch sein „Schützling“ Machata trainiert.

Am kommenden Wochenende (22./23. Juli) startet der ADAC Volkswagen Polo Cup als Partnerserie der DTM in seine zweite Saisonhälfte. Der Lauf auf dem Nürnberger Norisring, dem einzigen Stadtkurs im zehn Rennen umfassenden Kalender, gilt als Saisonhöhepunkt und lockt Jahr für Jahr mehr als 100.000 Zuschauer an.