Der Polo-Cup-Champion 2008: Alexander Rambow im Porträt

Meilenstein für Alexander Rambow: Der 19-Jährige aus dem brandenburgischen Zehdenick ist der neue Champion des ADAC Volkswagen Polo Cup

Meilenstein für Alexander Rambow: Der 19-Jährige aus dem brandenburgischen Zehdenick ist der neue Champion des ADAC Volkswagen Polo Cup. Beim hoch spannenden Saisonfinale in Hockenheim sicherte sich der Nachwuchs-Rennfahrer mit Platz fünf den lang ersehnten Titel. In drei Jahren „Tourenwagen-Schule“ wurde aus dem Kart-Junior ein echter Rennfahrer.

Als „Alex“ im April 2006 zum ersten Mal zum DTM-Auftakt fuhr, war alles neu für ihn. „Der ganze Rummel, das riesige Fahrerlager – das war beeindruckend. Auch den Cup-Polo musste ich erst einmal richtig kennenlernen“, blickt der damals 16-Jährige zurück. Heute ist das professionelle Umfeld im ADAC Volkswagen Polo Cup längst sein Zuhause geworden. Nach dem Qualifikationslehrgang 2005 hatten Experten schon ein Auge auf ihn, 2006 gewann er die „Rookie“-Wertung, 2007 stand die Meisterschaft auf dem Plan. „Doch am EuroSpeedway ging ich zweimal leer aus – ausgerechnet bei meinem Heimrennen“, seufzt Rambow, der trotz der Unterstützung zahlreicher Fans den Titel früh vertagen musste. „In diesem Jahr gab es daher nur ein einziges Ziel: die Meisterschaft. Es wirklich geschafft zu haben, ist großartig.“ Konstant starke Leistungen ebneten den Weg: Drei Siege, einer am ungeliebten EuroSpeedway, und drei zweite Plätze stehen in seiner Saisonbilanz – ohne einen einzigen Ausfall.

Wird Alex gefragt, wie es läuft und was er sich erhofft, spricht er gerne in der Mehrzahl. Denn er sieht sich und seine Eltern Birgit und Michael an der Rennstrecke als Team. Schließlich gibt es im Polo-Cup keinen Team-Manager, der alles Nötige organisiert. „Wir sind eine eingespielte Mannschaft. Jeder weiß genau, was er wann und wie zu tun hat“, sagt Rambow, dessen Leben sich häufig um Autos dreht. Bald steht seine Abschluss-Prüfung zum Kfz-Mechatroniker an, in seiner Freizeit pflegt er mit Leidenschaft seinen Volkswagen Corrado. „Ich bekomme immer wieder zu hören, der Corrado sei viel zu schade, um damit zu fahren – aber dafür ist er doch da“, sagt Rambow verschmitzt. So ruhig, bescheiden und unauffällig, wie sich Rambow bewegt, so extrovertiert ist sein Vorbild. „Valentino Rossi fand ich schon als kleiner Bengel gut – sein Ehrgeiz ist enorm.“

Selbst am Steuer seines 150 PS starken Renn-Polo gibt sich „Rambo“ zurückhaltend. Er hat zweifellos einen schweren Gasfuß – das belegen auch eine Pole-Position und drei schnellste Rennrunden in dieser Saison –, aber sein Fahrstil erinnert keineswegs an den Kämpfer aus Hollywood. „Fairness geht vor“, war schon immer sein Motto, und seine Erfolge haben ihn in dieser Sichtweise bestärkt. Und der schlanke Bursche aus Zehdenick, rund 60 Kilometer nördlich von Berlin, hat das nächste Ziel schon im Visier: „Wir würden gerne im SEAT Leon Supercopa weitermachen.“