Polo Cup: Erst auf die Waage, dann ab ins Cockpit

Einen dicken Brocken wird David Jahn deshalb jedes Wochenende in seinen Polo mit der Startnummer 22 montiert.

Wenn die 27 Youngster des ADAC Volkswagen Polo Cup am EuroSpeedway auch nur annährend dort weitermachen, wo sie in Hockenheim aufgehört haben, dann dürfen sich die Fans in der Lausitz auf spektakulärsten Motorsport freuen: In einem turbulenten Rennen mit vielen Überholmanövern und packenden Positionskämpfen hatte Maciek Steinhof (PL) den Saisonauftakt für sich entschieden. Auf dem EuroSpeedway treten die Nachwuchs-Piloten gleich zwei Mal an: im letzten Rennen am Samstagabend und im Eröffnungsrennen am Sonntagmorgen – zweimal 15 Runden innerhalb von nur 15 Stunden.

Noch bevor die Motorsport-Talente aus sechs Nationen beim Auftakt in Hockenheim über Kurvenscheitelpunkt, Ideallinie oder optimalen Reifendruck nachdenken konnten, hieß es erst einmal: hinten anstellen und ab auf die Waage. In voller Rennfahrermontur mussten die 24 Herren und zwei Damen ihr Gewicht penibel und auf ein halbes Kilogramm genau protokollieren lassen. Nicht etwa, um den Junioren eventuelle Ernährungsdefizite aufzuzeigen – Chancengleichheit heißt das Stichwort.

Die nämlich ist schon seit mehr als einem Jahrzehnt wichtigster Garant für den exzellenten Ruf der Tourenwagen-Schule von Volkswagen. Dazu gehört neben der identischen Technik und zentralen Vorbereitung der 150 PS starken Cup-Polo auch deren Tausch untereinander vor jeder Veranstaltung. Und selbst einen Gewichtsvorteil, wie er noch im Kartsport möglich ist, schließt das ebenso strenge wie bewährte Reglement aus: 80 Kilo wird für jeden Teilnehmer inklusive Helm, feuerfester Kleidung und dem HANS-System zu Grunde gelegt – wer weniger wiegt, bekommt Ausgleichsgewichte unter den Fahrersitz.

Einen dicken Brocken wird David Jahn deshalb jedes Wochenende in seinen Polo mit der Startnummer 22 montiert. Der 18-Jährige aus Speyer ist mit 56 Kilogramm das Leichtgewicht im Starterfeld und wird nur noch von der Schwedin Sandra Oscarsson unterboten. Bei insgesamt 21 Piloten muss zugeladen werden, der Rest liegt über dem Nennwert. Einzig Nico Schilling landete mit exakt 80 Kilo einen Volltreffer. Ob er dieses Idealgewicht hält, wird sich zeigen – im Laufe der Saison folgt ein Kontroll-Wiegen.

ADAC Volkswagen Polo Cup: Punktestand Fahrer-Wertung nach einem von neun Rennen
1. Maciek Steinhof (Polen), 30 Punkte; 2. Matthias Gamauf (Österreich), 24; 3. Elia Erhart (Röttenbach), 20; 4. Marcus Fluch (Schweden), 17; 5. Felix Tigges (Wolfsburg), 16; 6. David Jahn (Speyer), 15; 7. Kris Heidorn (Wunstorf), 14; 8. Nils Mierschke (Lindenfels), 13; 9. Nico Schilling (Affalterbach), 12; 10. Tomáš Micánek (Tschechische Republik), 11; 11. Maximilian Hackländer (Rüthen), 10; 12. Marcel Belka (Lehrte), 9; 13. Sandra Oscarsson (Schweden), 8; 14. Simon Reinberth (Schweden), 7; 15. Jann-Hendrik Ubben (Ihlow), 6; 16. Maximilian Schneider (Hamburg), 5; 17. Vivien Volk (Speyer), 4; 18. Sönke Schmidt (Syke), 3; 19. Arne Larisch (Rotenburg Wümme), 2; 20. Ferenc Nagy (Nürnberg), 1.

Punktestand Rookie-Wertung nach einem von neun Rennen
1. David Jahn, 30 Punkte; 2. Kris Heidorn, 24; 3. Nico Schilling, 20; 4. Maximilian Hackländer, 17; 5. Jann-Hendrik Ubben, 16; 6. Maximilian Schneider, 15; 7. Sönke Schmidt, 14; 8. Arne Larisch, 13; 9. Ferenc Nagy, 12.