Drei Polo R WRC an der Spitze

  • Dreifach-Führung für Ogier, Latvala und Mikkelsen bei der Rallye Deutschland
  • Immer Schnellste – Volkswagen Piloten feiern acht von acht Bestzeiten
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Auf allen Wertungsprüfungen ungeschlagen – Volkswagen hat beim Heimspiel in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) einen perfekten Tag absolviert. Zum Auftakt der Rallye Deutschland gingen alle acht Bestzeiten und bis auf eine einzige alle Top-3-Platzierungen an Fahrer eines Polo R WRC. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Jari-Matti Latvala (FIN/FIN) und Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) nehmen nach dem ersten Drittel des neunten Saisonlaufs damit eine deutliche Dreifach-Führung in die kommenden zwei Tage mit. Eintönig war das Geschehen auf den fordernden Weinberg-Prüfungen rund um Trier allerdings beileibe nicht: Ogier und Latvala duellierten sich über weite Strecken um Sekundenbruchteile um die Führung und waren zeitweise nur um eine Zehntelsekunde getrennt – die tatsächliche Dauer eines Wimpernschlags. Nach 136,30 von 374,43 Prüfungskilometern und einem Nachmittagssprint von Weltmeister Ogier trennen den WM-Ersten und -Zweiten lediglich 9,5 Sekunden. Andreas Mikkelsen folgt mit nur weiteren 25,4 Sekunden Rückstand, aber einem Polster von über einer halben Minute, auf den nächsten Verfolger auf Platz drei.

Nach dem geglückten Auftakt stehen zwei weitere harte Rallye-Tage auf dem Programm: Am Samstag geht es fünfmal über die legendäre „Panzerplatte“ auf dem Truppenübungsplatz Baumholder. Damit stellen sich die Teilnehmer einem ganz anderen Charakter als noch am Freitag. Nach den Prüfungen in den Weinbergen folgen nun die Sonderprüfungen, die mit den berühmt-berüchtigten „Hinkelsteinen“ gesäumt sind – eigentlich dafür gedacht, Panzer aufzuhalten. Von Fahrern und Beifahrern ist beim Slalom durch diese unverrückbaren Hindernisse deshalb ein Null-Fehler-Job gefragt, um den Traum vom Podium aufrecht zu erhalten.
Und da waren dann noch …

… viel „Sisu“ und ein wenig Aberglaube. Denn eigentlich ist es seit dieser Saison ge(k)lebte Tradition, dass die drei Polo R WRC für jede Rallye eine neue Botschaft auf das Heck geschrieben bekommen. Doch nicht so bei Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila. Nach ihrem Sieg bei der Rallye Finnland beharrten Latvala, Anttila und Ingenieur Fabrice van Ertvelde darauf, das damals auf der Heckklappe prangende „#SiSU“ beizubehalten. Das finnische Wort, das am ehesten mit „Kraft“, „Ausdauer“, „Unnachgiebigkeit“ oder „Kampfgeist“ übersetzt werden kann, bleibt in Deutschland also auf dem World Rally Car mit der Startnummer 2 erhalten. Der teaminterne Widerstand, diesem Wunsch zu entsprechen hielt sich übrigens stark in Grenzen. Denn was beim ersten Heimspiel bereits funktionierte …

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Deutschland – Ergebnisüberblick
Freitag,
21. August 2015
km #1
Ogier/
Ingrassia
#2
Latvala/
Anttila
#9
Mikkelsen/
Fløene
WP 01 Sauertal 1 14,84 P01 P02
(+ 1,4 Sek.)
P03
(+ 3,6 Sek.)
WP 02 Waxweiler 1 16,40 P01 P02
(+ 0,4 Sek.)
P03
(+ 5,9 Sek.)
WP 03 Moselland 1 23,24 P02
(+ 2,3 Sek.)
P01 P03
(+ 4,5 Sek.)
WP 04 Mittelmosel 1 13,67 P01 P02
(+ 0,4 Sek.)
P03
(+ 4,1 Sek.)
WP 05 Sauertal 2 14,84 P01 P02
(+ 2,5 Sek.)
P03
(+ 2,9 Sek.)
WP 06 Waxweiler 2 16,40 P01 P02
(+ 2,3 Sek.)
P03
(+ 2,8 Sek.)
WP 07 Moselland 2 23,24 P01 P02
(+ 4,7 Sek.)
P03
(+ 7,4 Sek.)
WP 08 Mittelmosel 2 13,67 P01 P02
(+ 0,1 Sek.)
P05
(+ 6,0 Sek.)
Gesamtwertung P01 P02
(+ 9,5 Sek.)
P03
(+ 34,9 Sek.)