Ogier versus Latvala – ein spektakulärer Evergreen, Neuauflage in Australien

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Das Duell Ogier gegen Latvala hält die Fans seit Beginn der Saison in Atem. Vor der Rallye Australien hat Sébastien Ogier in der Fahrer-Wertung der Rallye-WM 44 Zähler Vorsprung auf seinen Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Acht der neun Saison-Rallyes entschied einer von beiden für sich – fünfmal Ogier, dreimal Latvala. Doch auch in der Historie der Rallye-WM hat das Dauer-Duell seinen Einschlag: Schon dreimal zählte der Zweikampf Ogier – Latvala zu den zehn engsten Rallye-WM-Entscheidungen aller Zeiten. 2011 schlug Ogier Latvala in Jordanien um 0,2 Sekunden. 2010 in Neuseeland lag Latvala nur 2,4 Sekunden vor Ogier. Der knappste Ausgang, seit beide für Volkswagen antreten, datiert von der Rallye Finnland in diesem Jahr, als Latvala mit 3,6 Sekunden seinen Heimsieg gegen Ogier feierte.

Und dann wäre da noch Mikkelsen – Youngster in Topform

Bei neun Rallyes siebenmal in den Top Fünf, davon dreimal auf dem Podium – Andreas Mikkelsen absolviert 2014 seine bisher stärkste Saison im Rallye-Sport. Der Champion der Intercontinental Rally Challenge (IRC) von 2011 und 2012 liegt mit 77 Zählern Rückstand hinter Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala auf Rang drei der Gesamtwertung und ist einer der drei Fahrer, die rechnerisch noch Weltmeister werden können. Mit der Rallye Australien geht der 25-jährige Youngster wieder eine Schotter-Rallye an – sein bevorzugtes Terrain. Zudem hegt Mikkelsen gute Erinnerungen an die Rallye Australien 2013, die er bei seinem Debüt dort als Sechster beendete.

Typisch Rallye Australien: schnelle Landstraßen, knifflige Waldwege

20 Wertungsprüfungen, 315,30 Kilometer auf Zeit, drei Tage – die Rallye Australien rund um Coffs Harbour im Bundesstaat New South Wales präsentiert sich als kompakte Herausforderung. Die Wertungsprüfungen besitzen dabei grundsätzlich verschiedenen Charakter: Superschnell durchquerte Landstraßen wechseln sich mit engen, verwundenen Routen durch dichte Wälder ab. Viele blinde Einlenkpunkte machen den Fahrern und Beifahrern das Leben schwer. Die wohl typischste Wertungsprüfung der Rallye Australien haben die Veranstalter für Sonntag angesetzt, wenn die Rallye-Action nördlich von Coffs Harbour ausgetragen wird. „Wedding Bells“ im hügeligen Wedding Bells State Forest bietet knackige 9,23 Kilometer gegen die Uhr und bildet beim zweiten Durchgang die sogenannte Powerstage, bei der Extrazähler für die besten drei vergeben werden.

Die wohl größte Herausforderung erwartet die Teilnehmer jedoch am Samstag auf der südlichsten Prüfung der Rallye Australien, der WP „Nambucca“. Sie stellt mit 48,92 Kilometern die längste Sonderprüfung der Rallye dar. Ein großes Plus der Rallye Australien sind die kurzen Wege: Die Zuschauerpunkte liegen nur zwischen 30 und 60 Minuten Fahrzeit vom Zentrum in Coffs Harbour entfernt. Die World Rally Cars absolvieren an den drei Rallye-Tagen gerade einmal 632,80 Kilometer an Verbindungsetappen.
Die Zahl zur Rallye Australien: 1,8

Das Volkswagen Duo Sébastien Ogier/Julien Ingrassia lieferte vergangenes Jahr in Australien die beinahe perfekte Rallye ab. 19 von 22 möglichen Prüfungsbestzeiten, eine Gesamtzeit von 3:19.55,0 Stunden. Die ideale Rallye-Zeit (3:19.53,2 Stunden), die aus der Summe aller WP-Bestzeiten gebildet wird, verpassten Ogier/Ingrassia um 1,8 Sekunden.