Traum-Start in Argentinien: Polo R in Qualifikation vorn

Jari Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) haben mit dem Volkswagen Polo R WRC die Qualifikation zur Rallye Argentinien für sich entschieden. Die beiden Finnen sicherten sich die Bestzeit mit einem hauchdünnen Vorsprung von lediglich drei Hundertstelsekunden vor Rekordweltmeister Loeb und ihren Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F). Die starke Mannschaftsleistung beim Auftakt zur fünften Veranstaltung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) komplettierten Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) mit Rang neun.

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Jari-Matti Latvala wählte für die Wertungsprüfungen am Mittwoch und Donnerstag die letzte Startposition und geht damit als Zwölfter auf die Strecke. Sébastien Ogier, der die Rallyes in Schweden, Mexiko und Portugal mit dem Polo R WRC gewann, ist in der Startreihenfolge der zehnte Starter. Andreas Mikkelsen wird die ersten fünf Wertungspürfungen der Rallye Argentinien als Fünfter angehen. „Über meine erste Qualifying-Bestzeit für Volkswagen freue ich mich natürlich, dementsprechend konnte ich mir meinen Startplatz im Feld der World Rally Cars als Erster aussuchen“, sagte Jari-Matti Latvala. Möglichst weit hinten in die Prüfungen zu starten, ist auf Schotter generell ein Vorteil. Bei starkem Regen könnte es besser sein, als Erster auf die Strecke zu gehen. Doch die Chance auf Regen ist morgen gering – deshalb haben wir uns für die letzte Startposition entschieden. Die Besichtigung der Prüfungen hat gezeigt, dass die Strecken härter sind als in den vergangenen Jahren und unserem Polo R WRC viel abfordern werden. Nachdem ich hier in Argentinien in der Vergangenheit vom Tempo her gut dabei war, aber nie ein richtig gutes Ergebnis erzielen konnte, peile ich erneut das Podium an.“

„Das Zeittraining verlief gut für uns. Rang drei reichte aus, um eine späte Startposition für die ersten fünf Wertungsprüfungen zu wählen“, sagte Sébastien Ogier. Unser Ziel ist es, hier bei der Rallye Argentinien das Maximum herauszuholen. Natürlich steht dabei im Vordergrund, möglichst viele Punkte für die WM zu sammeln. Aber als echter Racer möchte ich natürlich immer auch gewinnen. Aber ein Platz auf dem Podest ist unser Minimal-Ziel.“

Andreas Mikkelsen sieht hier business as usual: „Die zweite Rallye für Volkswagen ist für uns natürlich ein bisschen mehr ‚business as usual‘. Für mich bietet sich in Argentinien wieder die Gelegenheit, mich Stück für Stück zu verbessern. In Portugal war ich rund eine Sekunde pro Kilometer langsamer als die Kollegen. Mein Ziel ist es, mich näher heranzuarbeiten. Ich habe deshalb schon etwas am System des Aufschriebs geändert und es wird für mich interessant zu sehen, wie sich das auswirkt. Der erste Schritt war die Qualifikation. Mit der Zeit bin ich zufrieden, denn ich war an ein, zwei Stellen etwas vorsichtig, besonders an einer Kuppe. Die Rallye kann kommen.“

Ein Quersteher zu viel, bilanzert Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: „Ein super Teamresultat. Ich freue mich besonders für Jari-Matti Latvala, dass er sich gegenüber stärkster Konkurrenz als Schnellster durchgesetzt hat. Und auch Sébastien Ogier war als Dritter gewohnt stark. Die ersten Drei sind wahnsinnig eng beisammen, was die Ausgeglichenheit in der Rallye-WM unterstreicht. Ein Quersteher zu viel – und man lag im Zeittraining zwei Positionen weiter hinten. Ich denke, wir können uns auf eine spannende Rallye Argentinien freuen, bei der auch an den kommenden drei Tagen Kleinigkeiten entscheiden werden. Wir sind gut darauf vorbereitet und denken in Hinblick auf die Wettervorhersage eine gute Wahl bei den Startpositionen getroffen zu haben.“

Und da war dann noch der gewisse Unterschied. Volkswagen Pilot Jari-Matti Latvala absolvierte im Zeittraining die 4.590 Meter lange Prüfung 0,035 Sekunden schneller als Sébastien Loeb im Citroën – was umgerechnet gerade einmal 106 Zentimetern Abstand entspricht. Zum Vergleich: Die 106 Zentimeter könnte der Polo R WRC bei 1,61 Meter Spurweite locker zwischen seine Räder nehmen. Darunter durchpassen würde er nicht – er ist 1.356 Millimeter hoch.