Ziel: Gold an der Smaragdküste

  • Ogier/Ingrassia und der Polo R WRC an der Costa Smeralda ungeschlagen
  • Aufsteigende Formkurve: Mikkelsen/Jæger haben Verfolgung in der WM aufgenommen
  • Latvala/Anttila profitieren von guter Startposition auf Sardinien
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Die Lust auf Gold an der Smaragdküste ist größer denn je – Volkswagen geht den sechsten Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), die Rallye Italien (09.–12. Juni) mit maximaler Motivation und besonderem Siegeshunger an. Die Kombination aus Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) und dem Polo R WRC ist auf der Mittelmeerinsel bisher ungeschlagen – ein Fakt, den neben starken Gegnern anderer Hersteller auch die Volkswagen Duos Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) tunlichst ändern möchten. Mikkelsen/Jæger sind im Aufwärtstrend, Latvala/Anttila ebenfalls siegeshungrig. Für Ogier/Ingrassia sprechen drei Siege auf Sardinien in Serie, mit einem vierten würden die dreimaligen mit den neunmaligen Weltmeistern Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC) in der Bestenliste dieser Rallye gleichziehen. 324,60 Kilometer auf Zeit durch dichten Staub und bei enormer Hitze sind auf Sardinien zu absolvieren.

„Die Rallye Italien ist eine der herausforderndsten Rallyes im Kalender“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Staub, Hitze und lange Wertungsprüfungen wie die ‚Monte Lerno‘ sind berühmt und berüchtigt. Dazu sind die Gegner in der Rallye-WM extrem stark: In fünf Rallyes gab es vier verschiedene Sieger von drei verschiedenen Herstellern. Zuletzt haben wir aus unterschiedlichen Gründen zweimal hintereinander nicht gesiegt. Wir wissen aber auch, was wir können, und haben vor, in Italien eine sportliche Antwort zu geben. Auf das mittlerweile traditionelle Bad der Sieger im Hafenbecken von Alghero wollen wir jedenfalls auch dieses Mal nicht verzichten.“
Auch Sébastien Ogier gibt sich selbstsicher: „Ich fahre mit viel Selbstvertrauen nach Italien, denn die Saison läuft bislang großartig. Julien und ich waren bei jeder Rallye auf dem Podium und diese Serie möchten wir ausbauen. Auch wenn die Rallye Italien nicht zu meinen absoluten Lieblingsrallyes gehört, habe ich gelernt, sie zu mögen. Die Strecken sind nicht mehr so eng und rau wie früher einmal. Ich bevorzuge ebenere Strecken, bei denen man nicht nur immer das Auto schonen muss. Eine weitere Besonderheit ist ‚Micky’s Jump‘. Er ist einer der höchsten Sprünge der Saison. Aus privater Sicht kommt für mich eine völlig neue Komponente hinzu. Andrea und ich erwarten unser erstes Kind. Eigentlich ist der Geburtstermin nach der Rallye, aber man weiß nie. Sollte es während der Rallye kommen, würde ich mich sofort auf den Weg zu meiner Frau machen. Das ist ein Moment im Leben, den ich nicht verpassen möchte. Das Team unterstützt mich in dieser Entscheidung zu 100 Prozent.“

Monte, Monti und die wilde 13 – die Feinheiten an der Costa Smeralda

Die Rallye Italien wird 2016 im Nordwesten von Sardinien ausgetragen – und das bereits zum 13. Mal seit Bestehen der Rallye. Wertungsprüfungen wie „Castelsardo“ und „Tergu–Osilo“ kehren zurück, die erfolgreiche Showprüfung zur Eröffnung, „Ittiri“, bleibt und ohne „Monte Lerno“ und ihren berühmten „Micky’s Jump“ geht es sowieso nicht. Und dann wären da noch die aus den Vorjahren bekannten Prüfungen „Cala Flumini“, „Monti di Alà“ und Co. Die Herausforderung der 2016er-Ausgabe besteht aus 19 Wertungsprüfungen. Die Königsdisziplin im Staub Sardiniens bleibt jedoch stets „Monte Lerno“, die auf ihren beiden Durchgängen allein 88,52 Kilometer der gesamten Agenda ausmacht. Ihr weltberühmter „Micky’s Jump“ ist zugleich Zuschauermagnet, Gänsehautmoment und Postkartenmotiv der Rallye Italien. Vor einem Rechtsknick unmittelbar vor der berühmten Sprungkuppe bremsen die Fahrer kurz ab – der Rest ist „Hangtime“ und dank des abfallenden Geländes ein Flug von bis zu 40 Metern.