Hockenheim: Niclas Olsson gewinnt 100. Rennen der „Tourenwagen-Schule“

Mit hautengen Zweikämpfen Tür an Tür, etlichen Windschatten-Duellen und mutigen Überholmanövern fuhren sich die 16 bis 24 Jahre alten Junioren in die Herzen der Zuschauer

Motorsport-Feuerwerk zum 100. Jubiläum: Niclas Olsson aus Schweden gewann den bis zum Schluss hart umkämpften Saisonauftakt zum ADAC Volkswagen Polo Cup in Hockenheim, zugleich das 100. Rennen der „Tourenwagen-Schule“.

Mit hautengen Zweikämpfen Tür an Tür, etlichen Windschatten-Duellen und mutigen Überholmanövern fuhren sich die 16 bis 24 Jahre alten Junioren in die Herzen der Zuschauer. Neben Olsson stiegen Alexander Rambow aus Zehdenick und Andreas Simonsen aus Schweden auf das Siegerpodium, Jörg Schriek aus Wickede/Ruhr gewann als Zwölfter die „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger.

„Das war eines der besten Rennen, die wir in der ,Tourenwagen-Schule‘ von Volkswagen und ADAC je erlebt haben – ein würdiges Jubiläumsrennen“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. Auch ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk war beeindruckt: „Ein großartiges Rennen zum 100. Jubiläum. Es unterstreicht, dass die Nachwuchsarbeit von ADAC und Volkswagen weiter in der Erfolgsspur bleibt.“ Hans-Jürgen Abt, mit Abt Sportsline von Beginn an für die Vorbereitung aller Fahrzeuge verantwortlich, bekräftigte: „Es macht immer wieder Spaß, den jungen Talente im Polo-Cup zuzuschauen.“

Das 100. Rennen seit der Premiere im Jahr 1998 – seinerzeit diente der Volkswagen Lupo als Sportgerät – bot vom Start weg Spannung und Dramatik pur. Der Trainingsschnellste Sebastian Voges geriet in der ersten Kurve mit Alexander Rambow aneinander, drehte sich und fiel ans Ende des Feldes zurück. „Total ärgerlich, ich habe Alex schlichtweg übersehen“, räumte Voges ein. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch startete er eine Aufholjagd, die ihn noch bis auf den achten Rang nach vorne brachte.

Nutznießer der Startsituation war Shane Williams, der zunächst deutlich enteilte. „Leider lag ich mit dem Reifendruck daneben und hatte extremes Übersteuern“, verriet der Südafrikaner, der sich bald in harte Zweikämpfe mit Olsson, Rambow, Simonsen und Maciek Steinhof verwickelt sah. Die Reihenfolge wechselte mehrfach, am Ende behielt Olsson knapp die Oberhand. „Ich bin total happy über meinen ersten Sieg im Polo-Cup. Das war das härteste Rennen, das ich je gefahren bin“, sagte der 17-jährige Blondschopf.

Auch Alexander Rambow zeigte sich nach dem turbulenten Verlauf zufrieden: „Das war ein guter Start in die neue Saison – und ein ganz schön Nerven aufreibendes Rennen.“ Ähnlich sah es auch Andreas Simonsen: „Ein verrücktes Rennen. Heute wollte jeder gewinnen und fast jeder hätte gewinnen können. Ich bin mit Platz drei gut bedient.“ Vivien Volk aus Speyer, die einzige Dame im Feld, kam bei ihrem Heimrennen als 22. ins Ziel.