Nürburgring: Dreikampf um Polo-Cup-Führung

Ein Trio an der Spitze und ein Routinier als Debütant: Mit einer spannenden Mischung im 27-köpfigen Starterfeld macht der ADAC Volkswagen Polo Cup für sein siebtes Saisonrennen Halt auf dem Nürburgring.

Shane Williams aus Südafrika, Alexander Rambow aus dem brandenburgischen Zehdenick und der Däne Thor Qualmann an der Spitze der Gesamtwertung unterstreichen den internationalen Charakter der erfolgreichen Einsteiger-Rennserie – insgesamt stehen Fahrer aus neun Nationen am Start. Mit Dieter Depping aus Wedemark bei Hannover feiert ein echtes Multitalent sein Debüt im Polo-Cup: Der Volkswagen Werksfahrer war in diesem Jahr sowohl bei der Zentral-Europa-Rallye als auch beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring erfolgreich und misst sich nun erstmals mit dem Tourenwagen-Nachwuchs im 14-Runden-Sprint.

„Der Polo-Cup geht in die entscheidende Phase: Wer den Titel gewinnen will, darf sich in den verbleibenden vier Rennen keinen Fehler erlauben. Ein volles Feld mit 27 identischen Cup-Polo verspricht auf der kurzen Strecken-Variante des Nürburgrings ein abwechslungsreiches Rennen“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Ob Rallye oder Rundstrecke – Volkswagen Werksfahrer Dieter Depping ist auf jedem Terrain schnell und erfolgreich. Nachdem er im April im Race Touareg mit seinem Co-Piloten Timo Gottschalk einen starken dritten Rang bei der Zentral-Europa-Rallye bejubeln durfte, trug der 41-jährige Niedersachse beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring maßgeblich zum Doppel-Erfolg des neuen Scirocco bei. Den Cup-Polo kennt der zweimalige Deutsche Rallye-Meister bislang nur von Testfahrten: „Ich bin sehr gespannt auf mein erstes Rennen im Polo-Cup. Für einen ,Rookie‘ bin ich zwar schon recht alt, aber ich bin trotzdem noch nie ein Rennen allein auf dem Grand-Prix-Kurs gefahren und werde mich erst daran gewöhnen müssen, nicht auf die Nordschleife abzubiegen“, sagt Depping mit Augenzwinkern. „Die Volkswagen Junioren René Rast und Jimmy Johansson kommen ja beide aus dem Polo-Cup und sind richtig schnelle Jungs – das Tempo der Nachwuchs-Fahrer wird sicher sehr hoch sein. Da werde ich mich mächtig ins Zeug legen müssen.“ Als zweiter Gastfahrer wird der Österreicher Thomas Schörghofer von Porsche Austria einen 150 PS starken Renn-Polo steuern.

Volkswagen bei „World of Racecars“ am Start

Die Zuschauer am Nürburgring dürfen sich am Sonntag auf ein besonderes Highlight freuen: Vor dem Start der DTM werden beim Show-Rennen „World of Racecars“ rund 25 Rennfahrzeuge der unterschiedlichsten Kategorien antreten – vom 150 PS starken Cup-Polo bis hin zum Le-Mans-Sieger Audi R10 TDI mit mehr als 650 PS. Volkswagen schickt außerdem Martin Plowman mit seinem Dallara F308 aus der Formel 3 Euro Serie ins Rennen, Dieter Depping im Race-Touareg und Jimmy Johansson im Scirocco GT24, Klassensieger beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring.

ADAC Volkswagen Polo Cup: die „Tourenwagen-Schule“

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – seinerzeit noch mit dem Volkswagen Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. 16 bis 24 Jahre beträgt das Einstiegsalter der Teilnehmer, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Einstieg qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet im Polo-Cup über den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Renn-Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Liter Hubraum angetrieben und unter den Fahrern getauscht werden. 2008 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an acht Wochenenden.

Punktestand Fahrer-Wertung nach sechs von zehn Rennen
1. Shane Williams (Südafrika), 224 Punkte; 2. Alexander Rambow (Zehdenick), 210; 3. Thor Qualmann (Dänemark), 176; 4. Sebastian Voges (Beckum), 154; 5. Andreas Simonsen (Schweden),148; 6. Niclas Olsson (Schweden), 140; 7. Heiko Gerth (Niedernwöhren), 135; 8. Maciek Steinhof (Polen), 128; 9. Maximilian Sandritter (Raubling), 119; 10. Elia Erhart (Röttenbach), 103; 11. Ole Holzkamm (Kiel), 101; 12. Stefan Kolb (Karlsruhe), 95; 13. Kennie Frydkjær Jensen (Dänemark), 72; 14. Marius Slabosevicius (Litauen), 69; 15. Ignacio Espinosa (Peru) und Jörg Schriek (Wickede/Ruhr), je 62; 17. Niels Mierschke (Fränkisch-Crumbach), 59; 18. Felix Tigges (Wolfsburg), 51; 19. Tomas Micanek (Tschechien), 37; 20. Maximilian Karsten (Isernhagen) und Dominik Preuß (Rockenberg), je 20; 22. Florian Spengler (Ellwangen) und Matthias Gamauf (Österreich), je 18; 24. Michael Schöch (Österreich), 15; 25. Vivien Volk (Speyer), 14.

Punktestand Rookie-Wertung nach sechs von zehn Rennen
1. Maximilian Sandritter, 242 Punkte; 2. Ole Holzkamm, 214; 3. Jörg Schriek, 176; 4. Ignacio Espinosa, 156; 5. Florian Spengler, 142; 6. Tomas Micanek, 130; 7. Vivien Volk, 127; 8. Dominik Preuß, 106; 9. Maximilian Karsten, 104; 10. Matthias Gamauf, 92.