Bleifüße in Bestform – Volkswagen im Shakedown der Rallye Polen vorn

  • Ogier Schnellster, Latvala und Mikkelsen zeitgleich Zweitschnellste
  • Knapp 120 km/h  im Schnitt auf Schotter als Appetitmacher für das Tempofestival
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Ein wahrer Vorgeschmack auf die Rallye Polen: Volkswagen ist beim Shakedown mit Vollgas in den siebten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gestartet. Bei knapp 120 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit setzten Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) im Volkswagen Polo R WRC die Bestzeit – und schlugen damit ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) sowie Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) um gerade einmal fünf Zehntelsekunden. Mit der gleichen Zeit absolvierten auch die Lokalhelden Robert Kubica/Maciej Szczepaniak (PL/PL, Ford) die 3,30 Kilometer lange Shakedown-Prüfung. Die Top sechs – inklusive Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B, Hyundai) und Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL, Citroën) rangierten innerhalb von gut einer Sekunde.
„Der Shakedown lief gut für Julien und mich“, sagte Sébastien Ogier. „Das Streckenprofil war gleich super schnell, beinahe ohne Kurven. Das wird so ähnlich auch am Wochenende bei der Rallye sein. Besonders am Freitag dürfen sich die Fans auf extrem schnelle Prüfungen freuen, es wird vielleicht noch einmal mit mehr Tempo als im Vorjahr. Mir gefällt es, wenn es schnelle und flüssige Streckenprofile wie in Polen gibt. Außerdem sind die meisten Prüfungen neu für die Fahrer, was für alle die gleiche Herausforderung bedeutet. Wir sind top in Form und ich kann den Start kaum erwarten.“

Der Shakedown bildete eine echte Essenz der Rallye Polen: Mit einem Durchschnittstempo von 119,88 km/h beendeten Ogier/Ingrassia ihren schnellsten Shakedown-Durchgang. Die Rallye Polen wird geprägt von schnellen Feld- und Wirtschaftswegen auf Schotter durch offenes Gelände. Ein breiter, flüssiger Streckenverlauf garantiert hohes Tempo und wird nur gelegentlich von Abzweigen unterbrochen. 2014 lag der Vollgas-Anteil in Polen bei etwa zwei Dritteln der Distanz.
„Ich habe heute den Shakedown genutzt, um an der Abstimmung meines Polo zu feilen“, so Jari-Matti Latvala. „Polen ist zusammen mit Finnland die schnellste Rallye des Jahres. Um von hier etwas mitzunehmen, muss man ordentlich Gas geben – und gleichzeitig nicht vom Weg abkommen. Es wird wichtig sein, gleich von Beginn an gut in die Rallye reinzukommen. Die Wertungsprüfungen machen einen guten Eindruck, der Polo ist bereit, die Sonne scheint: Das sind auf jeden Fall gute Voraussetzungen. Und ich habe ja von letztem Jahr noch etwas wett zu machen.“

Die erste Wertungsprüfung der Rallye Polen beginnt am Donnerstagabend mit der 2,50 Kilometer langen WP „Mikolajki Arena 1“, die in Laufweite des Service Parks gefahren und erneut die Zuschauermassen anziehen wird. Am Freitag folgt dann der erste lange Rallye-Tag in Polen, wenn acht Wertungsprüfungen auf dem Programm stehen. Insgesamt 137,79 Wertungskilometer werden dann absolviert.

Wussten Sie, dass …

… die Rallye Polen die zweitälteste Rallye nach der Rallye Monte Carlo ist, die immer noch ausgetragen wird? Die „Monte“ wurde erstmals 1911, die Rallye Polen 1929 zum ersten Mal gefahren.

… die Volkswagen Piloten allesamt 2009 beim ersten Rallye-WM-Auftritt in Polen in verschiedenen Teams am Start waren? Sébastien Ogier (damals Citroën) schied auf Podiumskurs liegend mit technischen Problemen frühzeitig aus, Jari-Matti Latvala (damals Ford) mit dem Ziel in Sichtweite nach einem Unfall ebenfalls. Andreas Mikkelsen (damals Škoda) musste ebenfalls frühzeitig aufgeben.