Dramatisches Finale in Schweden: Ogier siegt vor Neuville und Mikkelsen

  • Doppelweltmeister schlägt Youngsters: Ogier vor Neuville und Mikkelsen
  • Abschließende Powerstage entscheidet über hopp oder top
  • Dritter Sieg in Schweden für Volkswagen mit dem Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Atemberaubend bis zum letzten Meter: Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben die Rallye Schweden gewonnen. Das französische Volkswagen Duo setzte sich im engsten WM-Dreikampf der Rallye-Geschichte gegen Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (F/F, Hyundai) und ihre Volkswagen Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) durch. Bis wenige Kilometer vor dem Ziel hatte sich dieser Dreikampf mit verteilten Führungsgrollen immer weiter zugespitzt, ehe die drei Protagonisten von nur 4,6 Sekunden getrennt in den abschließenden Showdown gingen.

Sébastien Ogier feierte damit seinen 26. Rallye-WM-Sieg – und zog mit Legende Carlos Sainz gleich. Ogier liegt nun auf Rang drei der ewigen Bestenliste. Zudem sind Ogier/Ingrassia das einzige mitteleuropäische Duo, das die Rallye Schweden zweimal gewann. Für Andreas Mikkelsen/Ola Fløene war es der zweite Podiumserfolg bei der Rallye Schweden in Folge – sie hatten bis wenige hundert Meter vor dem Ziel vor den Doppelweltmeistern gelegen, sich selbst und ihnen alles abverlangt.

Thriller: Dreikampf Mikkelsen–Ogier–Neuville bis zum letzten Meter

4,6 Sekunden – umgerechnet in eine Distanz waren es lediglich 162,84 Meter – trennten die ersten Drei vor der abschließenden Powerstage – mehr Spannung geht kaum. Die Entscheidung über die oberste oder die unterste Stufe des Siegertreppchens fiel damit auf den letzten 15,84 der insgesamt 308 Prüfungskilometer. Der Dreikampf zwischen Andreas Mikkelsen, Sébastien Ogier und Thierry Neuville hatte sich über die komplette Rallye zugespitzt. In der Geschichte des Rallyesports gab es keine spannendere Ausgangsposition von drei Fahrern vor der abschließenden Wertungsprüfung.

Die Entscheidung über hopp oder top fiel wenige hundert Meter vor dem Ziel: Sébastien Ogier hatte sich die Bestzeit auf den letzten knapp 16 Prüfungskilometern gesichert und damit den Sieg für Volkswagen perfekt gemacht. Doch bis zur letzten Zwischenzeit führte Andreas Mikkelsen die Rallye Schweden extrem knapp an – 2,7 Sekunden waren 5,37 Kilometer vor dem Zielstrich noch übrig geblieben, ehe ein minimaler Quersteher und ein daraus resultierender Dreher die Sieghoffnungen von Andreas Mikkelsen beendete – nicht jedoch die vom zweiten Podiumsresultat in Folge. Der Ausrutscher kostete etwa 40 Sekunden, ehe Mikkelsen/Fløene zurück auf Kurs waren und die Rallye Schweden auf Platz drei beendeten.

Das Drei-Kronen-Team: dritte Rallye Schweden, dritter Volkswagen Sieger

Sébastien Ogier im Jahr 2013, Jari-Matti Latvala im Jahr 2014 und nun erneut Sébastien Ogier – die Rallye Schweden markiert die allererste Rallye im WM-Kalender, die Volkswagen bereits dreimal mit dem Polo R WRC gewann. Für Volkswagen war es der 24. Sieg bei der 28. Rallye und die Podiumsplätze 45 und 46 seit dem Einstieg mit dem Polo R WRC im Januar 2013. Seither schlagen 361 Prüfungsbestzeiten von 521 möglichen für das World Rally Car aus Wolfsburg zu Buche. Volkswagen zog mit dem 25. Sieg insgesamt – den Laufsieg durch Kenneth Eriksson/Peter Diekmann (S/D) an der Elfenbeinküste 1987 eingerechnet – in der ewigen Bestenliste an Audi vorbei und belegt nun Rang acht.