Entscheidung in Down Under

  • Zweiter Matchball: Volkswagen vor Titelverteidigung in der Weltmeisterschaft
  • Harte Zeiten: Rallye Australien bildet siebte Schotter-Rallye des Jahres
  • Interner Dreikampf: Volkswagen Fahrer machen Fahrer-WM unter sich aus
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Nur ein kleiner Schritt zum großen Ziel: Mit dem zweiten „Matchball“ greift Volkswagen bei der Rallye Australien nach dem Titel in der Hersteller-Wertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Vom 11. bis 14. September starten zudem die Volkswagen Duos Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) und Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) in Down Under im teaminternen Kampf um die Fahrer- und Beifahrer-Wertung. Denn eines steht bereits fest: Nur einer der Fahrer eines Polo R WRC wird am Ende den Titel für sich entscheiden, da rechnerisch nur die Volkswagen Piloten ausreichend Punkte auf dem Konto haben. Getreu dem Motto „Möge der Beste gewinnen“ ist eine Stallregie bei Volkswagen tabu, wenn sich das Werksteam aus Wolfsburg der einzigartigen und gleichzeitig einer der herausforderndsten Rallyes des Jahres stellt. Auf der Agenda: 20 Wertungsprüfungen mit 315,30 Kilometern gegen die Uhr.

„Die Rallye Australien ist eines der Highlights des Jahres“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Mit der aktuellen Situation in der WM hat sie 2014 das Potenzial, besonders aufregend zu werden. Beim Duell Ogier gegen Latvala haben beide grünes Licht, um den Sieg zu kämpfen. Zusätzlich haben wir die große Chance, schon frühzeitig den Gewinn des Hersteller-Titels zu feiern. Im vergangenen Jahr haben wir 21 von 22 Prüfungen für uns entschieden und die längste Siegesserie in der Rallye-WM-Geschichte begonnen. Darauf sind wir sehr stolz. Erneut erfolgreich zu sein, wird allerdings nicht einfach. Die Rallye Australien bietet zahlreiche unterschiedliche Herausforderungen und hat viele knifflige Passagen, auf denen Fehler sehr leicht passieren können. Wie schnell eine Rallye zu Ende sein kann, haben wir zuletzt bei unserem Heimspiel gesehen. Doch gerade bei großen Herausforderungen schmecken Siege besonders süß. Diesmal würden wir gern wieder die süße Seite erleben.“

Matchball in Down Under: Fünf Punkte fehlen zum Gewinn der Hersteller-WM

Volkswagen hat in Australien die Möglichkeit, frühzeitig den Gewinn der Hersteller-WM zu feiern. Fünf Punkte müssten Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala gemeinsam sammeln, um den Traum perfekt zu machen – im Falle eines Citroën-Doppelsieges, wohlgemerkt. In jedem Fall reicht es, 129 von derzeit 167 Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz zu verteidigen. Sollte das gelingen, wäre es ein historischer Triumph. Denn die erfolgreiche Titelverteidigung wäre, wenn in Australien dingfest, die frühzeitigste Entscheidung seit 25 Jahren – nach gut drei Vierteln der Saison.

Ogier versus Latvala – ein spektakulärer Evergreen, Neuauflage in Australien

Das Duell Ogier gegen Latvala hält die Fans seit Beginn der Saison in Atem. Vor der Rallye Australien hat Sébastien Ogier in der Fahrer-Wertung der Rallye-WM 44 Zähler Vorsprung auf seinen Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Acht der neun Saison-Rallyes entschied einer von beiden für sich – fünfmal Ogier, dreimal Latvala. Doch auch in der Historie der Rallye-WM hat das Dauer-Duell seinen Einschlag: Schon dreimal zählte der Zweikampf Ogier – Latvala zu den zehn engsten Rallye-WM-Entscheidungen aller Zeiten. 2011 schlug Ogier Latvala in Jordanien um 0,2 Sekunden. 2010 in Neuseeland lag Latvala nur 2,4 Sekunden vor Ogier. Der knappste Ausgang, seit beide für Volkswagen antreten, datiert von der Rallye Finnland in diesem Jahr, als Latvala mit 3,6 Sekunden seinen Heimsieg gegen Ogier feierte.