Zurück im Schotter-Modus – nach Shakedown bereit für WM-Lauf in Australien

  • Latvala, Ogier und Mikkelsen auf den Plätzen vier, fünf und acht
  • WM-Lauf in Down Under mit einzigartigen Bedingungen im Kalender
ari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
ari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Achterbahnfahrt durch die Wälder von New South Wales und der Wechsel vom Asphalt- zurück in den Schotter-Modus – Volkswagen hat sich beim Shakedown der Rallye Australien auf den zehnten Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) eingestellt. Auf der 4,98 Kilometer langen Trainingsstrecke, die am Freitag in umgekehrter Fahrtrichtung einen Teil der Auftakt-WP „Hydes Creek“ bildet, waren Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) das schnellste Volkwagen Duo. Sie beendeten das „Freie Training“ mit dem Polo R WRC auf Rang vier, knapp vor ihren Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) auf Platz fünf. Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) absolvierten den Shakedown mit der achtbesten Zeit. Die Plätze eins und zwei gingen an Kris Meeke und Mads Østberg (Citroën), Position drei an Thierry Neuville (Hyundai). Interessantes Detail: Die ersten Zehn rangierten innerhalb von nur 4,4 Sekunden.
„Die Prüfungen bei der Rallye Australien sind spektakulär und die Landschaft ist einzigartig schön“, so Sébastien Ogier. „Im letzten Jahr lief es für Julien und mich fantastisch, als wir 19 von 22 Wertungsprüfungen gewonnen haben. Das Auto hat sich beim Shakedown sehr gut angefühlt. Und auch wenn die Konkurrenz dieses Jahr insgesamt deutlich enger beieinander ist, beträgt mein Vorsprung auf Jari-Matti in der Fahrer-WM noch immer 44 Punkte. Dazu kommt, dass wir hier als Team für Volkswagen den WM-Titel in der Herstellerwertung holen können. Ich freue mich auf ein hoffentlich gutes Wochenende, das vor uns liegt.“

Trotz immer schneller werdender Strecke absolvierten die Volkswagen Piloten nur jeweils drei Shakedown-Durchgänge in direkter Folge und schonten damit im Gegensatz zur Konkurrenz ihre Reifen. Pro Rallye, inklusive Shakedown, ist die Anzahl der Michelin-Wettbewerbsreifen limitiert.

Und da war dann noch die ganz spezielle Beziehung Mensch–Tier. Dass in Australien etwa 80 Prozent der gefährlichsten Spezies weltweit leben, sorgt unter den Volkswagen Fahrern und Beifahrern für reichlich Respekt. Obwohl Andreas Mikkelsen und Jari-Matti Latvala vor der Rallye Australien bei einem Fototermin in direkten Kontakt mit zahmen Alligatoren und Pythons kamen, scheint rechte Freundschaft noch nicht aufgekommen zu sein. Während der „Recce“ hob Latvala beim Fahren instinktive beide Beine, als er mit seinem Golf R eine auf der Strecke liegende tote Schlange überquerte. Andreas Mikkelsen, selbst nicht ganz frei von Fürchten gegenüber der australischen Fauna, nutzte den WM-Lauf in Down Under dazu, seinen Beifahrer Ola Fløene ein wenig zu foppen. Er platzierte eine Gummi-Schlange so auf dem Armaturenbrett des Polo R WRC, dass sie ihm in der Dunkelheit nach dem zeremoniellen Start in Coffs Harbour beim Fahren auf den Schoß fiel – und dabei wie echt wirkte. Fløene konnte nur noch mit Mühe davon abgehalten werden, flucht- und sprungartig das World Rally Car zu verlassen.