Harte Zeiten für den Polo R WRC in Portugal

  • Rauer Schotter fordert Mensch und Material
  • Volkswagen Duos starten als WM-Erste, -Zweite und -Vierte
  • Fünf Testtage vor viertem Saison-Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC)
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Die schroffsten Wertungsprüfungen des Jahres versus Rallye-Weltelite – die Rallye Portugal (03.–06. April) bildet eine der größten technischen und fahrerischen Herausforderungen im WM-Kalender. Die drei Volkswagen Werksduos erwarten beim vierten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) neben rauem, grobem Schotter auf hartem Untergrund auch technisch anspruchsvolle und angesichts unzähliger Kuppen und Kurven schwer einsehbare Passagen. Die Titelverteidiger Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) eröffnen nach neuem Reglement als WM-Spitzenreiter die Strecke. Ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) folgen mit ihrem World Rally Car unmittelbar als Zweite. Als Vierte am Start: Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) im dritten Polo R WRC.
 

„Die Rallye Portugal ist der erste echte Gradmesser der Saison“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Sie ist die erste Schotter-Rallye des Jahres, die bei Frühlingstemperaturen und nur wenig oberhalb des Meeresspiegels ausgetragen wird. Damit ist sie vergleichbar mit den kommenden Läufen in Argentinien, Italien und Polen. Hier sieht man, wie man im Vergleich zur Konkurrenz wirklich steht. Ich denke, dass wir diesen Vergleich nicht zu scheuen brauchen. Im vergangenen Jahr haben wir hier gewonnen und auch die ersten drei Rallyes dieser Saison zu unseren Gunsten entschieden. Wir wissen aber auch: Um auch diesmal das Maximum trotz der ungünstigsten Startpositionen herauszuholen, braucht es von unserer Seite erneut einen Null-Fehler-Job.“

Typisch Portugal: alles andere als Rallye-Alltag

Nach der „Unberechenbaren“, der Rallye Monte Carlo, der einzigen Schnee-Rallye des Jahres in Schweden sowie den schwindelerregenden Höhen Mexikos erwartet die Rallye-WM-Teilnehmer der Rallye-Alltag. Doch der ist alles andere als alltäglich: Die Rallye Portugal fordert Mensch und Material wie kaum eine zweite Veranstaltung im WM-Kalender. Fahrfehler werden angesichts schmaler Pisten gnadenlos bestraft, rauer Schotter schüttelt die World Rally Cars konsequent von den ersten bis zu den letzten der insgesamt 339,46 Prüfungskilometer durch. Die Rallye Portugal spielte in der Weiterentwicklung des Polo R WRC in der vergangenen Saison eine wichtige Rolle. Die Erkenntnisse, die die Volkswagen Ingenieure vor allem hier sammelten, flossen in die Dimensionierung und Konstruktion der überarbeiteten Aufhängungsteile für das Jahr 2014 ein. Der Polo R WRC ist gerade wegen der extremen Anforderungen der Rallye Portugal noch stärker als vor einem Jahr.

Re-akklimatisiert: fünf Testtage für Volkswagen in Süd-Portugal

Volkswagen bereitete sich auf die speziellen Bedingungen der Rallye Portugal mit fünftägigen Tests vor. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila sowie Sébastien Ogier/Julien Ingrassia bekamen jeweils zwei Tage lang Gelegenheit zur intensiven Erprobung des Polo R WRC rund um Almodóvar in Süd-Portugal, Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula einen. Das Volkswagen Team schoss sich mit den Testfahrten nach der Rallye Mexiko auf die „normalen“ Bedingungen etwa auf Höhe des Meeresspiegels und bei Temperaturen um die 20-Grad-Marke ein. Den Schritt zur Re-Akklimatisierung haben die drei eingesetzten Chassis des Polo R WRC in Portugal noch vor sich. Sie waren zuletzt bei der Rallye Schweden am Start – bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und bei Schnee und Matsch.