Strecke: von „El Cóndor“, „Mina Clavero“ und „Los Gigantes“

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Keine einzige Wertungsprüfung im Vergleich zu 2015 bleibt unverändert, 22,8 Prozent der Gesamtdistanz werden auf komplett neuen Streckenabschnitten ausgetragen – bei der Rallye Argentinien kommt es für die Fahrer und Beifahrer auf eine konzentrierte „Recce“ an. Bei den sogenannten Besichtigungsfahrten müssen die Duos ihren Aufschrieb präzise fassen, denn über die Hälfte der Prüfungen aus den Vorjahren seit 2011 müssen in umgekehrter Fahrtrichtung bewältigt werden. Darunter auch die berühmt-berüchtigte Powerstage „El Cóndor“. Außerdem kehrt die beliebte WP „Mina Clavero“ unweit der „El Cóndor“-Prüfung zurück. Die WP „Los Gigantes“, von der zuletzt 2012 nur ein kurzer Abschnitt auf der Agenda stand, steht dagegen erstmals auf dem Programm.

Logistik: Anreise-Marathon für Team, Autos und Equipment
Auf dem Weg nach Argentinien kommt die Volkswagen Mannschaft in den Genuss des längsten Nonstop-Fluges im Programm von Fluggesellschaften wie beispielsweise der Lufthansa und hat deshalb einen wahren Anreise-Marathon zu bewältigen. Wenn das Team in Carlos Paz, dem Gastgeberort der Rallye Argentinien, ankommt, wartet das Equipment bereits. Via „Round-Trip“ ging die Seefracht von acht Übersee-Containern direkt vom zurückliegenden Lauf in Mexiko nach Argentinien, acht weitere Luftfracht-Container werden vom Volkswagen Motorsport-Standort in Hannover nach Carlos Paz gebracht. Darunter die drei Polo R WRC sowie die wichtigsten Ersatzteile. Nach der Rallye Argentinien stehen fünf Europa-Rallyes in Folge an, ehe in China die nächste Übersee-Rallye auf der Agenda steht. Die Seefracht nimmt aus Argentinien den direkten Weg in die Region von Peking.

Privates: von Ski fahren und Familien-Zuwachs
Frühjahrspause ade, zurück im harten Rallye-WM-Alltag – dafür sammelten die Volkswagen Piloten auf unterschiedliche Weise Kraft. Sébastien Ogier nutzte die Zeit für eine Ski-Auszeit in Kitzbühel und kümmerte sich um seinen neuen Familien-Zuwachs – Mischlingshündin Gypsy, die der Rallye-Weltmeister zusammen mit seiner Frau aus dem Münchner Tierheim holte. Andreas Mikkelsen genoss einen Urlaub in Thailand, das Skilaufen in Meribel und renovierte seine Wohnung in Monaco. Bei Jari-Matti Latvala ging es zünftig zu: mit ausgiebigen Skidoo-Fahrten in Lappland von der Gesamtdistanz zweier WM-Rallyes sowie einem Roadtrip mit dem Cabrio durch Kalifornien. Bei keinem der Werksfahrer kam aber ein umfangreiches Fitness-Programm zu kurz. Fazit: Die Fahrer sind fit für die Rallye Argentinien.

Zahl zum Rallye-Wochenende in Argentinien: 922,37
Der womöglich schnellste Globetrotter der Welt: Der Polo R WRC umrundete den Erdball bisher beinahe genau ein Mal im vollen Rallye-Tempo. Denn vor dem vierten WM-Lauf in Argentinien hat der Volkswagen Polo R WRC seit dem ersten Start 2013 bei der Rallye Monte Carlo exakt 39.063,05 Kilometer auf Wertungsprüfungen absolviert. Zum Vergleich: Der mittlere Erdumfang beträgt 39.985,42 Kilometer – damit könnte Volkswagen bereits in Argentinien bei noch 922,37 gemeinschaftlich durch Ogier, Latvala und Mikkelsen zurückgelegten Kilometern die Distanz einer Runde um den Globus komplett machen. Nach der „Frühjahrspause“ zwischen zwei Übersee-Rallyes in der Rallye-Weltmeisterschaft würde das World Rally Car aus Wolfsburg damit bei seiner 43. Rallye auch auf dem Papier ein echter „Globetrotter“. Die Rallye-Weltmeisterschaft wird 2016 in 15 Ländern auf fünf Kontinenten ausgetragen.