Viermal Panzerplatte und wahre Klassiker zum Schluss – die Route 2015

Um beim ersten reinen Asphalt-Lauf seither an diese Erfolge anzuknüpfen, hat Volkswagen sich bei Testfahrten auf Korsika und in Deutschland auf die speziellen Bedingungen bei der Rallye Deutschland gewohnt akribisch vorbereitet und mit allen drei Fahrerpaarungen Basis-Abstimmungen für den Polo R WRC zweiter Generation erarbeitet.

Viermal Panzerplatte und wahre Klassiker zum Schluss – die Route 2015

Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N), Volkswagen Polo R WRC
Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N), Volkswagen Polo R WRC

Die Rallye-WM-Fahrer und -Beifahrer erwartet bei der 2015er-Ausgabe der Rallye Deutschland viel Gewohntes. Keine Wertungsprüfung ist den Teilnehmern gänzlich unbekannt. Die berühmt-berüchtigte Panzerplatte auf dem Truppenübungsplatz Baumholder – mit ihren unnachgiebigen „Hinkelsteinen“ – steht mit zwei unterschiedlichen Prüfungen am Samstag viermal auf der Agenda. Das Areal, das nur während der Rallye Deutschland für Zivilisten geöffnet wird, hatte in der Vergangenheit wegen seines besonders rutschigen Asphalts in Kombination mit jenen Hinkelsteinen, die dafür gedacht sind, Panzer aufzuhalten, für allerlei Dramen gesorgt. Mit entsprechendem Respekt begegnet die Weltelite des Drifts diesen speziellen WPs – 2015 mit 2,87 und 45,61 Kilometern die längste und die kürzeste Prüfung der Rallye Deutschland. Das Highlight sind allerdings die beiden Wertungsprüfungen am Sonntag. „Stein & Wein“ sowie „Dhrontal“ werden durch das für die Rallye Deutschland sinnbildlich stehende Geschlängel entlang der Weinberge geprägt. Der zweite Durchgang der WP Dhrontal bildet die abschließende „Powerstage“, auf der Zusatzzähler für die besten drei Fahrer/Beifahrer-Duos vergeben werden.

Volkswagens Bester: Andreas Mikkelsen und das Podium 2014

Sie haben das bisher einzige Podiumsresultat für Volkswagen in Deutschland gefeiert: Andreas Mikkelsen und Ola Fløene. 2014 beendeten sie die Heimrallye des Herstellers auf der dritten Position. Sechs Wochen später wiesen sie ihr Tempo auf diesem Untergrund erneut nach – mit Rang zwei bei der Rallye Frankreich, die 2014 noch im Elsass ausgetragen wurde. Vor seinem 60. WM-Start hat Mikkelsen zehn Podiumsresultate auf der Habenseite – nur eine Sorte fehlt bislang: ein Sieg.

„Matchball“ Nummer eins: Ogier und Ingrassia mit rechnerischen Chancen auf WM-Titel drei

Nur ein Sieg würde Sébastien Ogier und Julien Ingrassia bei der Rallye Deutschland 2015 frühzeitig zum Weltmeister küren. Und selbst in diesem Fall wären sie auf die Mithilfe ihrer direkten Gegner Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila, Mads Østberg/Jonas Andersson (N/S, Citroën), Andreas Mikkelsen/Ola Fløene sowie Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B, Hyundai) angewiesen. Denn Ogier/Ingrassia müssten in Deutschland ihren derzeitigen Vorsprung von 89 um 23 auf 112 Zähler ausbauen. 25 Punkte gibt es für einen Sieg, weitere drei für den Gewinn der sogenannten Powerstage.

Offene Rechnung: Jari-Matti Latvala, das Fahren auf Asphalt und die Rallye Deutschland

Auf Wiedergutmachungstour für sich selbst: Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila möchten in Deutschland ihren Frieden mit der Rallye rund um Trier machen. 2014 fuhren sie auf „Planet JML“ in einer Liga für sich und hatten sich über eine Minute Vorsprung erarbeitet, bevor sie am Abschlusstag von der Strecke rutschten und den Traum von ihrem ersten Asphalt-Sieg ad acta legen mussten. Der folgte kurze Zeit später in Frankreich. Sollten Latvala/Anttila besser als Platz sieben abschneiden, wäre die WM-Vorentscheidung zugunsten von Ogier/Ingrassia in jedem Fall vertagt.