Volkswagen vor Rallye Italien

Strategie mit Blick auf die Gesamtwertung: Sieg als Ziel, aber nicht um jeden Preis

Andreas Mikkelsen (N), Mikko Markkula (FIN), Volkswagen Polo R WRC (2013)
Andreas Mikkelsen (N), Mikko Markkula (FIN), Volkswagen Polo R WRC (2013)

Zur Saisonhalbzeit – bislang wurden sechs WM-Läufe gefahren, nach Italien folgen weitere sechs – gehen die drei Volkswagen Crews mit klaren Zielen an den Start. „Wir sollten in der Lage sein, erneut um den Sieg zu fahren, werden dies aber nicht um jeden Preis tun. Entscheidend ist, möglichst viele Punkte zu sammeln und die Führungs-positionen in der Gesamtwertung zu festigen“, schickt Jost Capito voraus. Die Rallye Sardinien ist zwar nicht ganz so extrem wie der zurückliegende Lauf in Griechenland, dennoch muss auf den kniffligen Schotterpisten in Maßen attackiert werden, um Auto und Reifen nicht zu stark zu strapazieren. „Entscheidend ist auch hier, situativ die richtige Balance zwischen Angriffslust und verhaltenem Tempo zu finden. Das ist unseren drei Teams bislang sehr gut gelungen“, so Capito weiter.
So gibt sich auch Jari-Matti Latvala hochmotiviert: „Ich mag die Rallye Italien. Sie hat ein paar sehr schnelle Prüfungen. Man fährt sehr dicht und mit hoher Geschwindigkeit an Felsen und Bäumen vorbei. Es ist also absolute Präzision gefragt. Der Untergrund ist eigentlich relativ hart und steinig, darüber befindet sich in der Regel aber eine dicke Sandschicht. Die Grip-Verhältnisse sind deshalb nicht perfekt, denn die Prüfungen werden dadurch sehr rutschig. Von daher ist es nicht einfach, eine gute Abstimmung zu finden, aber ich denke, dass wir in Griechenland schon eine gute Basis gefunden haben. Ich hoffe, auch bei anderen Rallyes dieses Jahr noch ein Wörtchen um den Sieg mitreden zu können. Unser Hauptziel ist es jedoch, in der Herstellerwertung so viele Punkte wie möglich zu holen. Am wichtigsten ist, in der restlichen Saison konstant und schnell zu sein.“

Zurück auf der großen Bühne: dort, wo für den Polo R WRC alles begann

Die große Bühne anno 2011, die große Bühne anno 2013: Auf Sardinien erlebte der Volkswagen Polo R WRC seine Premiere im Licht der Weltöffentlichkeit. An der Costa Smeralda wurde im Mai 2011 das erste Konzeptfahrzeug des World Rally Cars „made in Wolfsburg“ vorgestellt. Zwei Jahre später ist der Volkswagen Polo R WRC an gleicher Stelle Mitfavorit auf Prüfungsbestzeiten und den Gesamtsieg. 104 Wertungsprüfungen hat der Polo R WRC in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) bisher bestritten, dabei gingen vier Siege, vier weitere Podiumsresultate sowie 56 Bestzeiten auf sein Konto.

Erprobung für Saisonhälfte zwei: Testfahrten auf Sardinien

Mit intensiven Testfahrten hat sich das Werksteam von Volkswagen auf die Rallye Italien auf Sardinien vorbereitet. Zwei Wochen vor dem Start in Olbia nutzten die drei Fahrer/Beifahrer-Paarungen Latvala/Anttila, Ogier/Ingrassia und Mikkelsen/Markkula jeweils einen Tag, um an der Abstimmung der Polo R WRC zu arbeiten. Im Vordergrund stand dabei das Set-up der Diffenziale.