Zu Hause beim Weltmeister: die Rallye Monte Carlo

Zu Hause beim Weltmeister: die Rallye Monte Carlo, Gap und die Klassiker

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Die 2016er-Ausgabe der Rallye Monte Carlo bezieht ihren Service-Park zunächst in Gap in den französischen Seealpen, ehe der Rallye-WM-Tross für das Finale in den Hafen von Monaco umzieht. Für den dreimaligen Weltmeister Sébastien Ogier bildet der Saisonauftakt ein 100-prozentiges Heimspiel. Er ist in Gap geboren, im vergangenen Jahr führte eine Wertungsprüfung direkt durch sein Heimatdorf, das in der Nähe der Stadt liegt. Nach dem offiziellen Start am Casino von Monaco stehen am Donnerstag auf dem Weg nach Gap zwei Wertungsprüfungen bei Dunkelheit auf dem Programm. Nicht nur, dass die Sicht eine entscheidende Rolle spielt – auch die Eisspione sollten auf Zack sein: Überfrierende Nässe und womöglich teilweise Schnee stellen auf „Entrevaux–Val-de-Chalvagne–Rouaine“ und „Barles–Seyne“ die ersten Herausforderungen der Saison dar. Am Freitag stehen nördlich von Gap drei jeweils zweimal zu fahrende Prüfungen auf dem Programm. Der Samstag bildet nicht nur den Tag der Klassiker – allen voran mit der berühmt-berüchtigten Prüfung „Sisteron–Thoard“ –, sondern auch den längsten der Rallye. Etwa die Hälfte aller WP-Kilometer werden hier absolviert. Der Sonntag bringt zweimal die WP „Col de l’Orme–St. Laurent“, die als abschließende Powerstage gewertet wird. Dazwischen wird eine neue Version des Col de Turini als WP „La Bollène-Vésubie–Peira-Cava“ ausgetragen.
Ich kann mir keine bessere Rallye vorstellen, um eine neue Saison zu beginnen“, so Sébastien Ogier „Die ‚Monte‘ habe ich in den vergangenen beiden Jahren gewonnen und ich möchte sie natürlich auch in diesem Jahr gewinnen. Für mich ist es die wichtigste Rallye des Jahres. Der entscheidende Faktor ist die Reifenwahl. Wir Fahrer sind sehr abhängig von unseren Eisspionen. Und es kommt darauf an, dass man die Wetterbedingungen richtig deutet und das spezielle Wetter in den Alpen versteht.“

Logistische Herausforderung: von Gap nach Monaco – der Service-Park zieht um
Die Teams haben bei der Rallye Monte Carlo ebenfalls eine zusätzliche Herausforderung zu meistern: Nach dem Mittagsservice in Gap zieht der ganze Rallye-Tross anschließend in den 310 Kilometer entfernten Hafen von Monaco um, Neuaufbau des Service-Bereichs inklusive. Bereits am Sonntagmorgen, kurz nach 07:00 Uhr, steht der nächste Service an.
„Die Rallye Monte Carlo ist jedes Jahr etwas ganz Besonderes. Die Bedingungen in den Bergen ändern sich beinahe minütlich“, analysiert Jari-Matti Latvala. „Auf der Sonnenseite eines Berges sind die Straßen komplett anders als auf der oftmals vereisten Schattenseite. Je besser die Kommunikation mit den Eisspionen ist, desto wahrscheinlicher ist ein gutes Resultat bei der ‚Monte‘. Allein die Vorstellung, dass man vor dem Prinzenpalast steht und womöglich einen Pokal überreicht bekommt, motiviert mich bei jeder ‚Monte‘ bis in die Haarspitzen.“