Polo Junior: Sondermodell auf Basis Polo 1
Beim Polo Junior handelt es sich genaugenommen um gar kein Sondermodell. Die Zeitschrift „auto, motor, sport“ hat im Jahre 1975 namhafte Automobilfirmen zu einem Wettbewerb aufgerufen. Sie sollten ein Auto entwerfen, das „junge Leute erträumen und auch bezahlen können“. Der realistische Preis durfte nicht über 8 000 Mark liegen. Fünf Firmen beteiligen sich am Wettbewerb.
Das Audi-Team war das Einzige, das ein bisher existierendes Modell so abwandelte, dass es die Wettbewerbsbedingungen erfüllte. Alle anderen Autofirmen begnügten sich mit Designstudien.
Der Polo Junior zeigt größte Differenzen zum Serien-Polo im Innenraum. So wurde die Studie zunächst bis auf das nackte Blech ausgeräumt um anschließend in groben und strapazierfähigem Seesack-Segeltuch neu bespannt zu werden.
In Rohrrahmen eingehängte Sitzbezüge bilden die spärlichen Sitzmöglichkeiten, die heute an den Fiat Panda erinnern. Selbst der Himmel ist mit Segeltuch bespannt. Und auch dieser Raum wurde genutzt. Durch Taschen im Himmel lassen sich Zeitungen und Landkarten verstauen. Gewöhnungsbedürfig ist auch die hintere Sitzbank, die zwei Sitzmöglichkeiten weichen musste.
Fahrwerk und Motor wurde von des Designern nicht verändert. Doch schon jetzt waren die Anforderungen erfüllt. Der Verkaufspreis dieser Studie, wäre sie in Serie gegangen, hätte sogar unter 7 000 Mark gelegen.
Beim Betrachten der Studie kann man nach heutigen Maßstäben nur von Glück sagen, dass es sich nur um eine Studie gehandelt hat, die niemals in Serie ging.