Nachwuchs-Talente, olé: Spanien-Premiere für den Polo-Cup

Im Mittelpunkt steht die mögliche Entscheidung im Kampf um den Titel

Der ADAC Volkswagen Polo Cup gastiert für sein neuntes und damit vorletztes Saisonrennen zum ersten Mal in Spanien: Der erfolgreiche Markenpokal für Nachwuchs-Rennfahrer tritt am 22./23. September gemeinsam mit der DTM auf dem Circuit de Catalunya in der Nähe von Barcelona an.

Im Mittelpunkt steht die mögliche Entscheidung im Kampf um den Titel: Spitzenreiter Constantin Dressler aus Göttingen könnte – je nach Abschneiden seiner Konkurrenten – vorzeitig neuer Polo-Cup-Champion werden. Hingegen wollen der Norweger Stian Paulsen, Andreas Simonsen aus Schweden und Andreas Pfister aus Obersfeld ihre Chancen wahren und die Entscheidung bis zum Finale in Hockenheim (13./14. Oktober) vertagen.

„Das erste Polo-Cup-Rennwochenende in Barcelona ist aus zwei Gründen besonders spannend: Zum einen spitzt sich der Kampf um den Titel zu, zum anderen ist zum ersten Mal in diesem Jahr die Rennstrecke für alle Teilnehmer neu. So könnte die Stunde eines Neueinsteigers schlagen“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Der bislang siegreichste Pilot in diesem Jahr ist ein erfahrener Mann: Stian Paulsen gewann drei der letzten vier Rennen und gilt als härtester Verfolger Dresslers. Allerdings blieb er beim Rennen in Zandvoort im Juli durch einen Unfall ohne Punkte. „Ich habe 36 Zähler Rückstand, ein Sieg ist 60 Zähler wert“, rechnet der 20 Jahre alte Paulsen vor. „Da bleibt nur eines: Ich muss auch in Spanien gewinnen, wenn ich Constantin noch stoppen will.“ Nicht erst das Rennen am Sonntag, schon das Zeittraining am Samstag wird ganz im Zeichen des Titelkampfes stehen. „Eine gute Startposition ist extrem wichtig. Daher muss man im Zeittraining absolut konzentriert sein und innerhalb von ein, zwei Runden das Maximum aus Auto, Reifen und sich selbst herausholen“, verrät Constantin Dressler. Mit einer Vorentscheidung zu seinen Gunsten rechnet der 18 Jahre alte Gymnasiast nicht: „Ich gehe davon aus, dass der Titel erst in Hockenheim vergeben wird. Für mich geht es darum, sicher ins Ziel zu kommen und meinen Vorsprung zu wahren oder auszubauen.“

In der „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger dürfte die Entscheidung in jedem Fall offen bleiben: Hier liegt Darius Röhling aus Wiesbaden in Führung (274 Punkte), dicht gefolgt von Stefan Kolb (264) aus Karlsruhe und Elia Erhart aus Röttenbach (240).

Spanien-Gastspiel ein Heimspiel für den Polo

Das Gastspiel in Spanien ist für den Polo gleichzeitig ein Heimspiel: Im Volkswagen Werk Pamplona im Nordwesten der iberischen Halbinsel laufen pro Jahr etwa 240.000 Exemplare des erfolgreichen Serienmodells vom Band. Darunter auch der Polo GTI sowie die 180 PS starke Renn-Version, die im Frühjahr für den dänischen Volkswagen Polo Cup gefertigt wurde. Dementsprechend erwartet Volkswagen Motorsport in Barcelona zahlreiche Gäste aus dem spanischen Werk.

ADAC Volkswagen Polo Cup: Die „Tourenwagen-Schule“

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – seinerzeit noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. 16 bis 24 Jahre beträgt das Einstiegsalter der Teilnehmer, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Einstieg qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet im Polo-Cup über den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Renn-Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und unter den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2007 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an acht DTM-Wochenenden.

Punktestand Fahrer-Wertung nach acht von zehn Rennen
1. Constantin Dressler (Göttingen), 317 Punkte; 2. Stian Paulsen (Norwegen), 281; 3. Andreas Simonsen (Schweden), 277; 4. Andreas Pfister (Obersfeld), 257; 5. Shane Williams (Südafrika), 193; 6. Alexander Rambow (Zehdenick) und Niclas Olsson (Schweden), je 156; 8. Sebastian Voges (Beckum), 150; 9. Marleen Seilheimer (Mettenheim), 138; 10. Nico Bastian (Hemsbach), 136; 11. Laurent Calkoen (Südafrika), 128; 12. Darius Röhling (Wiesbaden), 123; 13. Elia Erhart (Röttenbach), 105; 14. Bastian Graber (Niddatal), 98; 15. Stefan Kolb (Karlsruhe), 97; 16. Felipe Fernández Laser (Uelzen), 90; 17. Jaro Bapp (Friolzheim), 84; 18. Malte Sandmeyer (Oberndorf), 68; 19. Michael Schöch (Österreich), 66; 20. Heiko Gerth (Niedernwöhren), 65; 21. Tim Kuhlmann (Mülheim/Ruhr) und Thomas Kern (Füssen), je 50; 23. Markus Kern (Füssen), 42; 24. Julian Nager (Langenbach), 37.

Punktestand Rookie-Wertung nach acht von zehn Rennen
1. Darius Röhling, 274 Punkte; 2. Stefan Kolb, 264; 3. Elia Erhart, 240; 4. Jaro Bapp, 216; 5. Bastian Graber, 214; 6. Felipe Fernández Laser, 206; 7. Thomas Kern, 191; 8. Heiko Gerth, 184; 9 Malte Sandmeyer, 169; 10. Markus Kern, 135; 11. Julian Nager, 126; 10. Tim Kuhlmann, 118.