Doppelte Herausforderung: Heimrennen der „Tourenwagen-Schule“

Der ADAC Volkswagen Polo Cup gastiert am Wochenende (04.-06. Mai) für zwei Rennen in Oschersleben bei Magdeburg.

Nach dem heiß umkämpften Auftaktrennen in Hockenheim liegt Sieger Andreas Pfister (Obersfeld) vor Stian Paulsen (Norwegen) und Nico Bastian (Hemsbach) an der Tabellenspitze. Das zweite DTM-Wochenende des Jahres stellt das Heimspiel für Volkswagen Motorsport und die erfolgreiche Nachwuchs-Rennserie dar: In Oschersleben werden die Qualifikations- und Einführungslehrgänge für den Polo-Cup sowie viele Test- und Entwicklungsfahrten absolviert. Und dank der Nähe zu Wolfsburg kann Volkswagen Motorsport viele Gäste und Mitarbeiter begrüßen.

„Oschersleben wird garantiert sehr spannend. Auf dieser Strecke haben alle Teilnehmer – erfahrene genauso wie Neueinsteiger – zur Vorbereitung auf die Saison viele Kilometer abgespult und lagen mit ihren Zeiten äußerst eng beieinander“, erklärt Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor. „Beim Auftakt haben die Teilnehmer, die schon im vergangenen Jahr im Polo-Cup unterwegs waren, die Top-Platzierungen noch unter sich ausgemacht. Das könnte sich schon bei diesem Doppel-Rennen ändern.“

Zu den schnellen Neueinsteigern zählt Felipe Fernández Laser aus Uelzen. Den Saisonstart in Hockenheim – sein erstes Tourenwagen-Rennen überhaupt – beendete der Gymnasiast im 24-köpfigen Starterfeld auf Rang elf. „Im Polo-Cup geht es ganz schön eng zu. Mit meinem Debüt kann ich ganz zufrieden sein, aber da ist noch mehr drin“, sagt Felipe Fernández Laser, der bislang im Kart-Sport aktiv war. „Im Polo-Cup habe ich mich vom ersten Moment an zuhause gefühlt. Alles ist professionell organisiert und die Stimmung so positiv – echt klasse“, so der Gymnasiast weiter. „In Oschersleben kenne ich mich durch den Einführungslehrgang schon ganz gut aus. Aber ich werde mir die Rennstrecke mit einigen schnellen Runden am Computer noch besser einprägen.“

Heiko Gerth aus Niedernwöhren bei Stadthagen ist ein waschechter Motorsport-Neuling: Der Auszubildende zum Gießerei-Mechaniker gewann im März den Wettbewerb „ProTalent“ und startet daher mit Unterstützung von Volkswagen Coaching und Volkswagen Motorsport in der „Tourenwagen-Schule“. „Das erste Rennen war ganz schön aufregend. Zuvor war ich nicht einmal als Zuschauer bei der DTM. Das Drumherum mit den vielen Zuschauern und Rennserien hat mich schwer beeindruckt“, berichtet der 20-Jährige, der seine Ausbildung bei Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover absolviert. Sein Renn-Debüt beendete der „Rookie“ auf Platz 20 – ohne seinem 150 PS starken Renn-Polo eine einzige Schramme zu verpassen. „Das erste Rennen hat meinen Ehrgeiz geweckt. Dank der Datenaufzeichnung des Cup-Polo kann ich nun meine gefahrenen Runden am Laptop mit denen der anderen Fahrer vergleichen. So kann ich genau nachvollziehen, an welchen Stellen ich Zeit verliere. Beim nächsten Mal möchte ich auf jeden Fall besser abschneiden“, schickt Gerth voraus.

Teilnehmern der „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger wird der Einstieg in die DTM-Partnerserie per Reglement etwas erleichtert: Beim zweiten Saisonrennen am Samstag in Oschersleben wird genauso wie beim Saisonauftakt jeweils nur die halbe Punktzahl (zum Beispiel 30 statt 60 Punkte für einen Sieg) vergeben, um dem Erfahrungsvorsprung der arrivierten Piloten zu Saisonbeginn etwas Gewicht zu nehmen. Für das Rennen am Sonntag und die weiteren sieben Rennen werden dann volle Punkte verteilt.

ADAC Volkswagen Polo Cup: Die „Tourenwagen-Schule“

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – seinerzeit noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. 16 bis 24 Jahre beträgt das Einstiegsalter der Teilnehmer, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Einstieg qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet im Polo-Cup über den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Renn-Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und unter den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2007 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an acht DTM-Wochenenden.