Polo Cup 2005: Der Volkswagen Polo für die Rennstrecke

Um den Motorsport-Nachwuchs noch besser für den Aufstieg in höhere Kategorien vorzubereiten, hat Volkswagen den Polo für die Rennstrecke mit einem professionellen Datenaufzeichnungssystem ausgerüstet

Mit einem hoch entwickelten Sicherheitspaket, einem professionellen Datenaufzeichnungssystem und dem 150 PS starken FSI-Motor setzt der Volkswagen Polo Maßstäbe als seriennahes und preisgünstiges Rennfahrzeug für die Tourenwagen-Nachwuchsförderung.

Auf Basis des hohen Sicherheitsstandards des serienmäßigen Polo und über die im Motorsport gültigen Vorschriften hinaus wurde für den Renn-Polo ein Sicherheits-Paket entwickelt, das im Falle eines Unfalls ein Höchstmaß an aktiver und passiver Sicherheit bietet. So ist im von ADAC und Volkswagen ausgeschriebenen Polo-Cup das HANS-System (Head and Neck Support), das sich auch in der Formel 1, der DTM und anderen professionellen Kategorien bewährt, für alle Fahrer obligatorisch. Eine Kohlefaser-Schale, die mit den 6-Punkt-Sicherheitsgurten auf den Schultern des Piloten fixiert wird und durch Gurte mit dem Helm verbunden ist, reduziert im Falle eines schweren Aufpralls das Überdehnen der Wirbelsäule. „Das HANS-System ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit unserer jungen Teilnehmer“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Damit war Volkswagen 2004 ein Vorreiter in der deutschen Markenpokal-Landschaft.“

Ergänzt wird der Schutz durch einen Recaro-Rennsitz mit gepolstertem Protektor, der den Kopf der Piloten seitlich umgibt. Darüber hinaus verfügt der Volkswagen Polo über eine komplexe Sicherheitszelle mit erhöhter Widerstandsfähigkeit, welche den Bestimmungen des DMSB (Deutscher Motor Sport Bund e.V.) Rechnung trägt. Ein stabiles Türkreuz aus Stahlrohr und ein Sicherheits-Gitternetz im Fenster schützen die Piloten zusätzlich vor möglichen Folgen seitlicher Kollisionen und Überschlägen. Das Sportlenkrad ist wie das Serienmodell mit einem Airbag ausgerüstet und eine im Fahrzeugheck integrierte Feuerlöschanlage wird im Brandfall in Cockpit und Motorraum aktiviert.

Professionelles Datenaufzeichnungssystem

Um den Motorsport-Nachwuchs noch besser für den Aufstieg in höhere Kategorien vorzubereiten, hat Volkswagen den Polo für die Rennstrecke mit einem professionellen Datenaufzeichnungssystem ausgerüstet. „Das System ermöglicht mit Hilfe verschiedener Parameter, wie Geschwindigkeit sowie Brems-, Schalt- und Einlenkpunkten, eine detaillierte Analyse aller gefahrenen Runden“, erklärt Hans Marschall, Technischer Entwicklungsleiter für den Cup-Polo bei Volkswagen Motorsport. „So können die Nachwuchspiloten ihren eigenen Fahrstil gezielt optimieren.“ Und dies sogar im direkten Vergleich mit ihren Konkurrenten, denn einer der fünf Trainingsschnellsten muss nach einem Losverfahren seine Daten offen legen. Im Cockpit wird das Datenaufzeichnungssystem durch ein professionelles Digital-Display sichtbar, das neben dem eingelegten Gang und der maximalen Schaltdrehzahl auch die aktuellen Rundenzeiten wiedergibt.

Leistungsniveau hat sich bewährt

Der 150 PS starke FSI-Zweiliter-Vierzylinder-Motor im Cup-Polo wird modernen Ansprüchen an Verbrauch und Emissionen voll gerecht. Das Triebwerk, das im Polo-Cup ausschließlich mit Motoröl von Castrol läuft, entspricht weitgehend dem Serienmotor aus den Volkswagen Modellen Golf und Touran. Für den Motorsport-Einsatz wurden Steuergerät, Motoraufhängung, Ansaugtrakt und Auspuffanlage angepasst. Die Kraftübertragung erfolgt über eine LuK-Einscheiben-Trockenkupplung und ein Sechsgang-Schaltgetriebe auf die Vorderräder.

Basierend auf den Erfahrungen mit dem VW Lupo wurde das agile H&R-Fahrwerk des Polo-Serienmodells gezielt weiterentwickelt. Mit den Erkenntnissen aus dem ersten Jahr im Polo-Cup wurden die vorderen Radträger für 2005 noch einmal verbessert. „Damit haben wir die Standfestigkeit weiter erhöht“, erklärt Entwicklungsleiter Hans Marschall. „Die Verbesserungen wurden bereits bei Testfahrten erfolgreich erprobt.“

Die vordere Bremsanlage im Renn-Polo ist mit 334 Millimeter messenden Bremsscheiben großzügig ausgelegt, wurde mit einem Rennsport-ABS kombiniert und verfügt über enorme Leistungsreserven. Der Polo rollt in der Rennversion auf speziellen Dunlop- Rennreifen für trockene und nasse Bedingungen, die auf 17 Zoll große RH-Leichtmetallfelgen montiert sind.

Entwicklung in Wolfsburg, Fertigung in Bratislava

Wie die Volkswagen Serienmodelle wurde auch die Rennversion des Volkswagen Polo in Wolfsburg erdacht und weiter entwickelt. „Dort verfügen wir über umfangreiche Entwicklungs- und Fertigungstechnologien und nutzen parallel die weit reichenden Möglichkeiten des Volkswagen Konzerns“, sagt Entwicklungsleiter Hans Marschall. So wurden die im Polo verwendeten Sechsgang-Getriebe im Getriebewerk Kassel mit renntauglichen Gangrädern ausgestattet. Der Aufbau der Rennfahrzeuge erfolgte im slowakischen Volkswagen Werk Bratislava, wo die Polo-Rennfahrzeuge in einer eigenen Halle neben den Serienmodellen vom Band liefen. Anschließend wurden die Fahrzeuge ins bayerische Kempten überstellt, wo sie von Abt Sportsline als Generalunternehmer zentral vorbereitet und eingesetzt werden.