Der Polo-Cup hat sich längst über Grenzen hinweg einen Namen als herausragende Nachwuchs-Liga zu überschaubaren Kosten gemacht
Mit neuem Schwung und vielen neuen Gesichtern startet der ADAC Volkswagen Polo Cup in die Saison 2006: Der 150 PS starke Renn-Polo erhielt für seine dritte Saison technischen Feinschliff und das Starterfeld eine Auffrischung mit neuen Nachwuchstalenten aus sechs Nationen.
Die 22 jungen Tourenwagen-Piloten zwischen 16 und 24 Jahren – darunter zwei schnelle Damen – messen sich vor großem Publikum: Durchschnittlich 84.000 Besucher kamen im zurückliegenden Jahr zu den attraktiven DTM-Rennwochenenden, in deren Programm die packenden Polo-Cup-Rennen seit Jahren einen festen Platz haben. 2006 umfasst die „Tourenwagen-Schule“ für ausgewählte Motorsport-Junioren insgesamt zehn Rennen an sieben Wochenenden, allesamt auf renommierten Rennstrecken.
„In den beiden zurückliegenden Jahren hat der ADAC Volkswagen Polo Cup unzählige packende Rennen geboten. Das einzigartige Konzept mit bis ins kleinste Detail identischen Rennautos und zentralem Einsatz sowie die ausgesuchten ,Schüler‘ haben das ermöglicht“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Auch das diesjährige Starterfeld verspricht erstklassigen Sport. Die Saison wird sicher spannend.“
Nachwuchs-Liga mit internationalem Flair
Der Polo-Cup hat sich längst über Grenzen hinweg einen Namen als herausragende Nachwuchs-Liga zu überschaubaren Kosten gemacht: In der neuen Saison müssen für die Siegerehrungen sechs verschiedene Nationalflaggen bereitgehalten werden. Neben den 15 schnellen Deutschen stehen mit Jimmy Johansson und Patrik Olsson zwei schwedische Talente, mit Martin Marill und Christoffer Nygaard zwei Dänen und mit Stian Paulsen ein Nachwuchsfahrer aus Norwegen am Start. Michael Schöch vertritt die österreichischen Nationalfarben und Markus Brun, Sohn des ehemaligen Sportwagen-Rennfahrers Walter Brun, stammt aus der Schweiz. „Schüleraustausch-Programme“ mit Südafrika und Japan unterstreichen das internationale Flair im Polo-Cup.
Nachdem im vergangenen Jahr Marlene Dietrich aus Eich als einzige Frau im Feld auf sich allein gestellt war, hat sie nun eine neue Mitstreiterin: Marleen Seilheimer aus Mettenheim erlebt im Polo-Cup ihr Debütjahr im Tourenwagen.
Bewährte Technik in Details überarbeitet
Der Renn-Polo verkörpert einen modernen, seriennahen Rennwagen, der gezielt für den Einsatz als einheitliches Sportgerät für den Tourenwagen-Nachwuchs entwickelt wurde. Mit einem 150 PS starken Zweiliter-Motor mit FSI-Direkteinspritzung verfügt das Fahrzeug über eine hochmoderne und angemessen kräftige Antriebsquelle, die für den Renn-Einsatz in Details modifiziert wurde. Neben einer umfangreichen Sicherheitsausstattung besitzt der Polo ein modernes Renn-Fahrwerk. Die Abstimmung ist festgelegt; den Nachwuchspiloten bietet sich aber die Möglichkeit, über die Justierung des Frontstabilisators und die Wahl des Reifenluftdrucks das Fahrzeug an die Rennstrecke und den eigenen Fahrstil anzupassen. Die Veränderungen für die Saison 2006 stärken den Charakter eines waschechten Renn-Tourenwagens zusätzlich: Dank eines erstmals eingesetzten Sperrdifferenzials, eines eigens entwickelten Leichtbau-Schwungrades sowie einer Renn-Kupplung zeigt sich der Polo nun spurtstärker und drehfreudiger als je zuvor. Positiver Nebeneffekt: Das Sperrdifferenzial senkt den Reifenverschleiß, was noch konstantere Rundenzeiten verspricht.
Für eine Tourenwagen-Nachwuchsserie einmalig ist die technische Betreuung der Autos gelöst: Nicht etwa einzelne Teams, sondern das seit Jahren bewährte Team von Abt Sportsline unter Leitung von Hans Top übernimmt den Einsatz aller Fahrzeuge, wodurch für alle Teilnehmer gleiche technische Voraussetzungen sicher gestellt sind. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Einsatzfahrzeuge unter den Piloten neu zuzuordnen. Letztlich unterscheiden sich die Autos für den Renneinsatz nur in einem Merkmal: in der Farbe der Lackierung, die in blau, rot, gelb, schwarz, weiß und silber erhältlich ist.
Design des Renn-Polo bald auch auf der Straße
Über das attraktive Äußere der Serienversion hinaus entwickelte das Volkswagen Design Studio in Braunschweig eine eigenständige Außenhaut für den Renneinsatz. „Die im Windkanal entwickelten Schürzen senken im Zusammenspiel mit dem Dachspoiler den aerodynamischen Auftrieb und erhöhen somit spürbar die Fahrstabilität“, erläutert Helmut Schmid, Leiter Design Motorsport und Individual der Volkswagen AG. „Gleichzeitig verkörpert der Polo noch stärker sein hohes Leistungsvermögen.“ Neben den großen Lufteinlässen in der Frontschürze fällt die Form des Dachspoilers ins Auge: Wie der Rallye-Prototyp Race Touareg 2, mit dem Volkswagen bei der Rallye Dakar im Januar Platz zwei erzielte, verfügt der Polo über zwei markante, senkrechte Finnen.
Nachdem das Design des Renn-Polo auf Anhieb großen Anklang gefunden hat, wird die sportliche Außenhaut bald auf der Straße zu erleben sein: Volkswagen Individual bringt im Lauf der Saison eine limitierte Sonderserie auf den Markt – den Polo GTI Cup Edition. Dieser präsentiert sich basierend auf dem sportiven Design des Renn-Polo unter anderem mit gleichem dynamischen Front- und Stossfänger sowie dem Dachspoiler. Erstmalig wird Volkswagen Individual diese Version beim Polo-Cup-Auftakt in Hockenheim zeigen.
Renn-Polo mit umfangreichem Sicherheitspaket
„Der Polo entspricht neuesten Erkenntnissen der Sicherheit und Technik, um den jungen Talenten ein modernes und sorgfältig vorbereitetes Sportgerät anzubieten“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. Damit engagiert sich Volkswagen gemeinsam mit seinem Partner ADAC für die Förderung von Tourenwagen-Nachwuchsfahrern auf hohem Niveau zu vertretbaren Kosten. Bei der Entwicklung des Renn-Polo galt die Sicherheit der Piloten als oberste Richtlinie.
Mit einem Datenaufzeichnungssystem lernen die jungen Talente früh, an Hand von elektronisch erfassten Daten ihren eigenen Fahrstil genau zu analysieren und gezielt zu verbessern. Dazu dürfen sie sogar den Gegnern in die Karten schauen: Jeweils einer der fünf schnellsten Fahrer jeder Trainingssitzung wird durch eine Auslosung dazu bestimmt, seine Daten offen zu legen. „Diese Regelung ist sehr fair, da sie nicht automatisch den Schnellsten trifft, aber gleichzeitig den anderen ermöglicht, ihre Rundenzeiten zu optimieren“, betont Kris Nissen.
Sportliches Reglement bietet große Chancengleichheit
Startberechtigt sind Fahrer der Jahrgänge 1982 bis 1990, welche die Sichtungslehrgänge erfolgreich absolviert haben. In der Regel zwei Jahre lang dürfen die Fahrer in der Serie antreten. „Der Lernprozess kann bei den Piloten sehr unterschiedlich ausfallen. Jüngeren Fahrern gelingen teilweise sehr große Leistungssprünge, während ältere Teilnehmer mit Führerschein zu Beginn einen gewissen Vorteil haben können. Daher wird im Einzelfall darüber entschieden, wem wir ein drittes Jahr ermöglichen“, erläutert Kris Nissen.
Der Rennkalender umfasst zehn Rennen bei sieben DTM-Veranstaltungen, die auf renommierten Kursen wie Hockenheimring, Nürburgring, Zandvoort und dem Nürnberger Norisring ausgetragen werden. Für einen Rennsieg wird einem Fahrer das Maximum von 60 Punkten gutgeschrieben, wobei bei den ersten beiden Saisonrennen mit Rücksicht auf die Neueinsteiger nur die halbe Summe vergeben wird. Die besten Neueinsteiger werden zusätzlich zum Gesamtklassement in der „Rookie“-Wertung berücksichtigt.