Zandvoort: Pole-Position für Simonsen – Sheila Verschuur in Reihe zwei

Zweite Pole-Position für Andreas Simonsen: Der 17-jährige Schwede eroberte im niederländischen Zandvoort den besten Startplatz für das siebte Rennen zum ADAC Volkswagen Polo Cup.

Die Entscheidung war extrem knapp, mit nur 15 Tausendstelsekunden Rückstand fuhr Tabellenführer Constantin Dressler auf Rang zwei vor Andreas Pfister aus Obersfeld. Einen glänzenden Einstand feierte Gaststarterin Sheila Verschuur: Der „Lokalmatadorin“ gelang der Sprung auf Startplatz vier. Als schnellster Teilnehmer der „Rookie“-Wertung erzielte Bastian Graber aus Niddatal Rang neun vor Darius Röhling aus Wiesbaden.

„Weniger ist manchmal mehr“, lautete das Motto von Andreas Simonsen: Während seine unmittelbaren Meisterschafts-Konkurrenten im Zeittraining jeweils 13 Runden abspulten, kam der Nachwuchspilot aus Göteborg mit gerade einmal vier Umläufen aus. Dann parkte er seinen Renn-Polo in der Boxengasse und beobachtete den Zeitenmonitor. „In Zandvoort werden die Reifen extrem stark belastet – daher sollte man mit Ihnen sehr sparsam umgehen. Mir gelang sofort eine ziemlich perfekte Runde und ich war mir sicher, damit in Reihe eins zu stehen“, berichtete Simonsen. Er behielt recht und hofft nun auf trockene Bedingungen am Sonntag. „Ich will gewinnen, um den Punkterückstand auf Constantin Dressler zu verkürzen. Im Trockenen habe ich die besseren Reifen, aber er hat im Regen mehr Erfahrung.“ Dressler zeigte sich entspannt: „Das ist eine prima Ausgangslage. Wenn ich hinter Andreas als Zweiter ins Ziel komme, bleibe ich auf jeden Fall mit zwei Punkten Vorsprung Tabellenführer“, rechnete der 18-Jährige vor. Sein direkter Verfolger in der Gesamtwertung leistete sich indes einen Patzer: Der Norweger Stian Paulsen kam nicht über Rang acht hinaus und muss im Rennen kräftig aufholen.

Sheila Verschuur übertraf ihre eigenen Erwartungen. „Ich wusste, dass im Polo-Cup alle kräftig Gas geben. Aber ich kenne die Strecke natürlich wie meine Westentasche“, so die 21-Jährige aus Amsterdam. Der größte Unterschied zwischen ihrem gewohnten Seat Ibiza Cupra und dem Renn-Polo im „Dakar 2008“-Design: „Die Slicks bieten enorm viel Grip, wir fahren sonst Profil-Reifen.“ Für das Rennen hat sich die Angestellte der niederländischen Armee einiges vorgenommen: „Natürlich wäre es toll, wenn ich noch ein paar Plätze gut machen könnte. Aber der Spaß ist das Wichtigste und ich will nicht in die Meisterschaft eingreifen.“ Ihr Landsmann Rob Kamphues startet aus der elften Reihe ins Rennen. „Dank der Datenanalyse habe ich mich gegenüber dem freien Training deutlich verbessert. Ich konnte am Laptop genau sehen, wo ich Zeit verloren habe“, erläuterte der TV-Sprecher, Kabarettist und Hobby-Rennfahrer. Für die dänischen Gaststarter Jacob Ludvigsen und Jørn Vestergaard stand das Kennenlernen der Strecke im Vordergrund. „So schnelle und flüssige Kurse haben wir im dänischen Polo-Cup leider nicht. Aber es ist toll, dank des Austausch-Programms hier dabei zu sein“, meinte der 25-jährige Ludvigsen.