Latvala beim Shakedown der Rallye Frankreich knapp vor Ogier

  • Herausforderer vor Champ: Latvala im „Freien Training“ Erster, Ogier Dritter
  • Platz fünf: Mikkelsen beweist ebenfalls Frühform bei der Rallye Frankreich
  • WM-Lauf elf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) beginnt Freitagmorgen
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Ein 3,8 Kilometer kurzer Vorgeschmack auf die vielleicht vorentscheidenden 303 Kilometer im Titelduell der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC): Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila (FIN/FIN) haben ihre Volkswagen Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) im ersten Kräftemessen bei der Rallye Frankreich knapp geschlagen. Beim elften WM-Lauf der Saison, bei dem nur noch Ogier und Latvala den Fahrer-Titel unter sich ausmachen können, hatte Herausforderer Latvala im Shakedown die Nase als Erster um nur 1,7 Sekunden vorn. Ogier beendete das „Freie Training“ auf Platz drei. Auch Andreas Mikkelsen und Ola Fløene (N/N) bewiesen am Morgen ihre gute Asphalt-Form – Platz fünf für die Crew im dritten Polo R WRC.

Die Rallye Frankreich bildet die zweite reine Asphalt-Rallye des Jahres. Schnelle Passagen durch die Wälder des Elsass’ und enge Ortsdurchfahrten bilden den Charakter dieses WM-Laufs. Nach dem zeremoniellen Start nahe des Europa-Parlaments beginnt die echte Rallye-Action am frühen Freitagmorgen mit der ersten Wertungsprüfung. Mit einem Sieg bei ihrem Heimspiel könnten Sébastien Ogier/Julien Ingrassia theoretisch bereits für eine Vorentscheidung sorgen und ihre Weltmeister-Titel vorzeitig verteidigen.

Die Zahl zur Rallye Frankreich: 61,23

Die Rallye Frankreich markiert den dritten Wechsel der Rallye-Weltmeisterschaft zwischen Schotter und Asphalt in Folge. Eine große Umstellung: Auf Asphalt ist ein weitaus präziserer Fahrstil gefragt. Der Unterschied zwischen Asphalt und Schotter lässt sich anhand der Bewegungssensoren des Polo R WRC auch in Zahlen ausdrücken. Bildet eine Kurvenfahrt wie auf Schienen das Ideal, ist die Abweichung davon bei Schotter-Rallyes um 61,23 Prozent höher als bei Asphalt-Rallyes – etwa durch mehr Drifts, Über- oder Untersteuern.

Wussten Sie, dass …

… die Rallye Frankreich zwischen 1973 und 2008 zunächst auf Korsika mit der „Tour de Corse“ ausgetragen wurde? Erst seit 2010 ist das Elsass Austragungsort der Rallye Frankreich.

… Volkswagen Teammitglied Luís Moya die Rallye Frankreich 1991 als Co-Pilot von Carlos Sainz gewann? Sie waren damals das erste spanische Duo, das diese Rallye für sich entschied.

… Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila im vergangenen Jahr die Rallye Frankreich auf Platz drei beendeten und dabei eins von 13 Podiumsresultaten mit Volkswagen feierten?

… Latvala/Anttila noch nie einen Asphalt-Lauf für sich entschieden haben, obwohl sie die Rallye Deutschland sowohl 2013 als auch 2014 souverän anführten?

… Tommi Mäkinen der letzte Finne war, der einen reinen Asphalt-Lauf gewann? Am Steuer eines Mitsubishi Lancer Evo VI siegte er 1999 bei der Rallye Sanremo.

… von den 38 Malen, als die Rallye Frankreich zum WM-Kalender zählte, 29 Mal ein Franzose siegte?

… die vier bisher ausgetragenen WM-Läufe im Elsass jeweils ein Sébastien gewann? Zweimal siegte Sébastien Loeb (2010 bei der Premiere sowie 2012), zweimal Sébastien Ogier (2011 und 2013).

… diese zwei Sébastiens bei der Rallye Frankreich 2014 zum ersten Mal nicht gegeneinander antreten? 2013 erlebte Sébastien Loeb hier seinen Abschied aus dem Rallye-WM-Zirkus.

… die Rallye Frankreich auch als Zwillingsschwester der Rallye Deutschland betrachtet wird? Die Ähnlichkeiten: Jeder der drei Rallye-Tage hat jeweils einen eigenen Charakter. Beide Events werden teilweise in den Weinbergen und in Waldabschnitten ausgetragen. In den vergangenen Jahren stand zudem jeweils mindestens eine Wertungsprüfung auf einem Truppenübungsgelände auf dem Programm.