Junioren-Weltmeister Manuel Machata: Renn-Polo statt Vierer-Bob

Heißer Asphalt statt kaltem Eiskanal: Manuel Machata, aktueller Junioren-Weltmeister im Vierer-Bob, gibt beim sechsten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup auf dem Norisring sein Motorsport-Debüt.

Bei seinem Wechsel von vier Kufen auf vier Räder steuert der 22 Jahre alte Leistungssportler aus Berchtesgaden einen höchst außergewöhnlichen Renn-Polo: Das Design des 150 PS starken Tourenwagens wurde der Optik von Machatas weißem Vierer-Bob detailgetreu nachempfunden. Rumpf, Kufen und sogar seine drei Teamkollegen im Bob sind aus allen Perspektiven genau zu erkennen.

Für Manuel Machata ist der Gaststart in der populären „Tourenwagen-Schule“ eine willkommene Abwechslung im sonst wettbewerbsfreien Sommer. „Motorsport hat mich schon immer sehr begeistert und ich bin früher gelegentlich Kart gefahren“, erzählt der Sportsoldat. „Dass ich im Polo-Cup ein richtiges Autorennen fahren darf, ist natürlich großartig.“ Machata, für den im Bobsport derzeit vor allem Fitness auf dem Trainingsprogramm steht, hat sich sorgfältig auf seine Motorsport-Premiere vorbereitet. Nach theoretischer Einführung durch Volkswagen Chefinstruktor Benedikt große Darrelmann absolvierte Machata in Oschersleben einen ausführlichen Test. „Volkswagen hat mir die Möglichkeit gegeben, den Renn-Polo einen ganzen Tag lang zu fahren. Am liebsten wäre ich gar nicht mehr ausgestiegen, so eine Gaudi war das“, so der Bayer. Als Bob-Rennfahrer bringt der Rotschopf durchaus gute Anlagen für den Motorsport mit. „Dinge wie Einlenkpunkte und Ideallinie gibt es auf der Eisbahn genauso wie auf der Rennstrecke. Nur an das harte Bremsen musste ich mich ein wenig gewöhnen. Dafür habe ich im Bob ja einen eigenen Mann an Bord“, erläutert Machata Augen zwinkernd. „Ich habe gehört, dass es im Polo-Cup gerade am Norisring besonders heiß zugeht – auf der Strecke und oft auch beim Wetter. Deshalb hoffe ich vor allem, meinen Polo sicher und heil ins Ziel zu bringen.“

Mit seinem Gaststart eifert der Nachwuchsmann vom WSV Königssee nicht zuletzt seinem sportlichen Vorbild Christoph Langen nach: Der zweimalige Bob-Olympiasieger und achtmalige Weltmeister fährt selbst Autorennen und startet am Norisring im Porsche Carrera Cup. Langen, der seine Sportler-Karriere als einer der erfolgreichsten deutschen Bobfahrer im vergangenen Jahr beendete, leitet heute als Stabsfeldwebel der Bundeswehr die Sportfördergruppe in Berchtesgaden, in der auch sein „Schützling“ Machata trainiert.

Am kommenden Wochenende (22./23. Juli) startet der ADAC Volkswagen Polo Cup als Partnerserie der DTM in seine zweite Saisonhälfte. Der Lauf auf dem Nürnberger Norisring, dem einzigen Stadtkurs im zehn Rennen umfassenden Kalender, gilt als Saisonhöhepunkt und lockt Jahr für Jahr mehr als 100.000 Zuschauer an.

Heiße Duelle in Nürnberg: Mit dem Renn-Polo im „Stadtverkehr“

Heiße Duelle im „Stadtverkehr“: Auf dem Norisring in Nürnberg, dem einzigen Straßenkurs im Kalender, startet der ADAC Volkswagen Polo Cup am kommenden Wochenende in seine zweite Saisonhälfte (22./23. Juli).

Die jungen Nachwuchstalente der erfolgreichen „Tourenwagen-Schule“ erwartet ein echter Höhepunkt vor einer beeindruckenden Kulisse. An die schnelle Rennstrecke aus sonst öffentlichen Straßen, auf der knappe Windschattenduelle und harte Bremsmanöver das A und O sind, strömen jedes Jahr mehr als 100.000 Zuschauer.

„Der Norisring zählt bis heute zu den außergewöhnlichsten Rennstrecken überhaupt: Seine Streckenführung wirkt vergleichsweise einfach, aber die teilweise nahen Leitplanken, die vielen Bremsmanöver und der oft wellige Belag verlangen jedem Piloten Höchstleistungen ab“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Dazu bietet der Norisring mit der großen Steintribüne eine einmalige Kulisse und mit dem Fahrerlager am Dutzendteich ein unvergleichliches Flair. Für unsere jungen Fahrerinnen und Fahrer eine große Herausforderung und gleichzeitig ein tolles Erlebnis.“

Der 150 PS starke Cup-Polo bringt beste Voraussetzungen mit, um in diesem außergewöhnlichen „Stadtverkehr“ im Renntempo zu bestehen. Die leistungsstarke Bremsanlage, deren innen belüftete Stahlscheiben während des Rennens bis zu 500 Grad Celsius heiß werden, sorgt vor den beiden Spitzkehren für zuverlässige Verzögerung und extrem späte Bremspunkte. Und diese lassen sich nach eingehender Analyse der gefahrenen Runden am Laptop – der Renn-Polo verfügt über ein professionelles Datenaufzeichnungssystem – Schritt für Schritt noch weiter Richtung Scheitelpunkt verschieben. „Die Software bietet unglaublich viele Möglichkeiten, die eigenen Daten zu analysieren. Das war am Anfang ganz schön knifflig, aber mittlerweile habe ich den Bogen raus“, meint Marleen Seilheimer, 19 Jahre alt und aktuell Vierte der „Rookie-Wertung“ für Neueinsteiger. Um den Lerneffekt für die Nachwuchstalente zu erhöhen, wird nach jeder Sitzung die Datenaufzeichnung von einem der schnellsten Fünf an alle Teilnehmer weiter gegeben. „So kann ich die Daten übereinander legen und genau sehen, wo ich langsamer oder schneller bin – und so meine Linie oder Bremspunkte verbessern“, erläutert die Mettenheimerin, die sich in der Sommerpause mit Auto-Slaloms für den Polo-Cup fit hielt.

Markus Grünewald aus Sonneberg, mit Gesamtrang vier derzeit bester Deutscher im international besetzten Polo-Cup, reist mit dem eigenen Fanclub aus Thüringen an. „Für mich und meine Freunde ist der Norisring das Saisonhighlight. In der Gesamtwertung ist die Luft wie immer sehr dünn, aber ich hoffe, dieses Wochenende dem zweiten Platz in der Meisterschaft einen wichtigen Schritt näher zu kommen. Mal sehen, vielleicht springt dabei ja sogar der erste Sieg heraus“, so der 23 Jahre alte Student vor dem sechsten Rennen der Saison.

ADAC Volkswagen Polo Cup: Die Tourenwagen-Schule

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – damals noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. Zwischen 16 und 24 Jahre sind die Teilnehmer alt, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Polo-Cup qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet über die Teilnahme und den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und zwischen den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2006 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an sieben DTM-Wochenenden.

Punktestand Fahrer-Wertung nach fünf von zehn Läufen
1. Jimmy Johansson (Schweden), 224 Punkte; 2. Stian Paulsen (Norwegen), 141; 3. Patrik Olsson (Schweden), 140; 4. Markus Grünewald (Sonneberg), 138; 5. Niclas Kentenich (Neuss), 130; 6. Christoffer Nygaard (Dänemark), 129; 7. Steffen Faas (Bad Wildbad), 119; 8. Constantin Dressler (Göttingen), 115; 9. Timur Sadredinov (Russland), 90; 10. Andreas Pfister (Obersfeld), 83; 11. Marc Marbach (Heilbronn), 60; 12. Nico Bastian (Hemsbach), 52; 13. Timo Walter (Limbach), 47; 14. Andreas Sauter (Bad Wurzach) und Thomas Grindel (Brachbach), je 46; 16. Martin Marrill (Dänemark), 43; 17. Alexander Rambow (Zehdenick), 41; 18. Marleen Seilheimer (Mettenheim), Sebastian Voges (Beckum) und Markus Brun (Schweiz), je 39; 21. Marlene Dietrich (Mannheim), 30; 22. Michael Schöch (Österreich), 7.

Punktestand Rookie-Wertung nach fünf von zehn Läufen
1. Marc Marbach (Heilbronn), 149 Punkte; 2. Andreas Sauter (Bad Wurzach), 148; 3. Nico Bastian (Hemsbach), 140; 4. Timo Walter (Limbach) und Marleen Seilheimer (Mettenheim), je 130; 6. Alexander Rambow (Zehdenick), 127; 7. Martin Marrill (Dänemark), 124; 8. Sebastian Voges (Beckum), 122; 9. Markus Brun (Schweiz), 102; 10. Michael Schöch (Österreich), 15.

Zandvoort: Erster Matchball für Polo-Cup-Ass Jimmy Johansson

Erster Matchball für Jimmy Johansson: Der Schwede hat beste Chancen, bei den Rennen acht und neun zum ADAC Volkswagen Polo Cup im niederländischen Zandvoort (01.-03. September) vorzeitig den Fahrertitel zu gewinnen.

Nach fünf Saisonsiegen führt der 22-Jährige die Gesamtwertung der „Tourenwagen-Schule“ souverän an und könnte den Meisterpokal erstmals nach Schweden entführen.

Gleichzeitig sind zwei junge Fahrerinnen aus der Türkei zu Gast an der Nordsee: Melis Çeker (23) und Günes Ipekkan (26) treten als „Austausch-Schülerinnen“ an, nachdem am zurückliegenden Wochenende zwei Deutsche am türkischen Volkswagen Polo Ladies Cup teilgenommen hatten. Den Siegerpokal entführte Marlene Dietrich nach Mannheim, dementsprechend fordern die beiden Türkinnen Revanche für das Rennen im Rahmenprogramm des Formel-1-Grand-Prix. Zwei weitere Gaststarter haben eine deutlich kürzere Anreise: Tourenwagen-Haudegen Allard Kalff und Michiel Willebrands, Redakteur der holländischen „AutoWeek“, vertreten die Niederlande. „Ich kenne auf meiner Heimstrecke jedes Sandkorn, aber das hat mir bei meinem Start im vergangenen Jahr nicht sehr geholfen. Im Polo-Cup wird richtig Gas gegeben“, sagt Kalff anerkennend.

Mit 132 Punkten Vorsprung vor seinem Landsmann Patrik Olsson hat Jimmy Johansson beim einzigen Auslandsgastspiel des Polo-Cup alle Trümpfe in der Hand. Selbst wenn Olsson gewinnen sollte, genügte dem Spitzenreiter ein zweiter Platz im ersten Lauf am Samstag, um vorzeitig die Meisterschaft einzufahren. „Das ist eine tolle Ausgangsposition. Aber darauf werde ich mich nicht verlassen, sondern mich wie gewohnt darauf konzentrieren, das Rennen zu gewinnen“, schickt Johansson voraus. Der aufstrebende Schwede aus Alingsås peilt seinen sechsten Saisonsieg an, womit er den seit dem Vorjahr bestehenden Rekord von René Rast einstellen würde. Der Steyerberger Rast ist nach seinem Titelgewinn im Polo-Cup in den Seat Leon Supercopa aufgestiegen und beweist als aktueller Tabellenführer, was er zuvor in der „Tourenwagen-Schule“ gelernt hat.

Hingegen ist in der „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger noch keine Vorentscheidung in Sicht: Hier wird noch hartnäckig um den Titel gekämpft. Derzeit hat Sebastian Voges aus Beckum knapp die Nase vor Timo Walter (Limbach), Andreas Sauter (Bad Wurzach) und Nico Bastian (Hemsbach). Neben der Rookie-Trophäe und zusätzlichem Preisgeld sorgt ein ganz besonderer Preis für zusätzlichen Anreiz: Der beste Neueinsteiger erhält wie der Gesamtsieger die außergewöhnliche Gelegenheit, nach Saisonende im südafrikanischen Volkswagen Polo Cup einen Gaststart zu absolvieren.

ADAC Volkswagen Polo Cup: Die Tourenwagen-Schule

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – damals noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. Zwischen 16 und 24 Jahre sind die Teilnehmer alt, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Polo-Cup qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet über die Teilnahme und den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und zwischen den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2006 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an sieben DTM-Wochenenden.

Punktestand Fahrer-Wertung nach sieben von zehn Läufen
1. Jimmy Johansson (Schweden), 344 Punkte; 2. Patrik Olsson (Schweden), 212; 3. Christoffer Nygaard (Dänemark), 209; 4. Niclas Kentenich (Neuss), 204; 5. Steffen Faas (Bad Wildbad), 189; 6. Markus Grünewald (Sonneberg), 172; 7. Stian Paulsen (Norwegen), 167; 8. Constantin Dressler (Göttingen) und Andreas Pfister (Obersfeld), je 139; 10. Timur Sadredinov (Russland), 136; 11. Timo Walter (Limbach), 89; 12. Sebastian Voges (Beckum), 81; 13. Nico Bastian (Hemsbach), 80; 14. Andreas Sauter (Bad Wurzach), 74; 15. Marleen Seilheimer (Mettenheim), 71; 16. Marc Marbach (Heilbronn), 70; 17. Martin Marrill (Dänemark), 69; 18. Thomas Grindel (Brachbach), 68; 19. Alexander Rambow (Zehdenick), 65; 20. Markus Brun (Schweiz), 63; 21. Marlene Dietrich (Mannheim), 46; 22. Michael Schöch (Österreich), 7.

Punktestand Rookie-Wertung nach sieben von zehn Läufen
1. Sebastian Voges (Beckum), 222 Punkte; 2. Timo Walter (Limbach), 220; 3. Andreas Sauter (Bad Wurzach), 216; 4. Nico Bastian (Hemsbach), 214; 5. Marc Marbach (Heilbronn), 199; 6. Marleen Seilheimer (Mettenheim), 198; 7. Alexander Rambow (Zehdenick), 187; 8. Martin Marrill (Dänemark), 186; 9. Markus Brun (Schweiz), 174; 10. Michael Schöch (Österreich), 15.

Oschersleben: Johansson holt zwei Siege beim Volkswagen Heimspiel

Beim fünften Saisonrennen zum ADAC Volkswagen Polo Cup in der Motorsport Arena Oschersleben feierte der 21-jährige Schwede seinen vierten Saisonsieg

Perfektes Wochenende für Jimmy Johansson: Beim fünften Saisonrennen zum ADAC Volkswagen Polo Cup in der Motorsport Arena Oschersleben feierte der 21-jährige Schwede seinen vierten Saisonsieg, nachdem er schon das Rennen am Samstag und sämtliche Trainingssitzungen beherrscht hatte.

Hinter dem enteilten „Halbzeit-Meister“ lieferten sich die Nachwuchs-Piloten der DTM-Partnerserie viele spannende Zweikämpfe. Der Norweger Stian Paulsen und Christoffer Nygaard aus Dänemark sorgten mit den Plätzen zwei und drei für ein rein skandinavisches Siegerpodium. Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers zeigte bei seinem Gaststart abermals eine starke kämpferische Leistung und belegte erneut Rang acht, Andreas Sauter aus Bad Wurzach gewann als Zehnter die Rookie-Wertung.

„Kompliment an Jimmy Johansson: Er hatte seine starken Konkurrenten an diesem Wochenende wirklich im Griff“, erklärte Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Mit der ersten Saisonhälfte des Polo-Cup können wir sehr zufrieden sein: Der gebotene Sport ist erstklassig und der überarbeitete Renn-Polo bewährt sich auf allen Strecken.“ Für die Saison 2006 erhielt die 150 PS starke Rennversion des Polo technischen Feinschliff in Form eines Sperrdifferenzials, einer Leichtbau-Schwungscheibe und einer Rennkupplung.

Zwei Pole Positions, zwei Siege: Besser hätte die Doppelveranstaltung in Oschersleben, nur eine Autostunde vom Volkswagen Stammsitz Wolfsburg gelegen, für Jimmy Johansson gar nicht laufen können. „Ein perfektes Wochenende. Der Rundenrekord für den Polo-Cup war das Sahnehäubchen“, jubelte Johansson, der die Tabelle mit insgesamt 224 Punkten und 83 Zählern Vorsprung vor Stian Paulsen anführt. Dieser musste sich im Rennen gegen Christoffer Nygaard wehren. „Jimmy war heute einfach zu schnell. Stattdessen tauchte Christoffer immer größer in meinem Rückspiegel auf, aber ich habe meinen Polo so breit wie möglich gemacht“, berichtete der 18 Jahre alte Lackierer. Nygaard freute sich wie Paulsen über den zweiten Podiumsplatz der Saison. „Ich war zwar etwas schneller als Stian, aber mehr war nicht drin. Platz drei gibt mir Zuversicht für die nächsten Rennen“, meinte der 20-Jährige. Constantin Dressler aus Göttingen, Markus Grünewald aus Sonneberg und der Neusser Niclas Kentenich belegten die Plätze vier bis sechs, nachdem Kentenich in der zwölften Runde in die Streckenbegrenzung schleuderte und damit für den Rennabbruch sowie die Wertung nach Runde elf sorgte.

Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz, die am Montag im Race Touareg 2 die Rallye Transibérico gewonnen hatten, genossen ihr Gastspiel in der „Tourenwagen-Schule“. „Der Polo-Cup ist eine tolle Serie für aufstrebende Talente“, urteilte de Villiers. Dirk von Zitzewitz fügte hinzu: „Es geht extrem eng zu. Die Leistungsdichte ist beeindruckend.“

Oschersleben: Doppel-Pole für Johansson – Newcomer auf dem Vormarsch

Pole Position im Doppelpack: Jimmy Johansson erzielte für die Läufe vier und fünf zum ADAC Volkswagen Polo Cup in der Motorsport Arena Oschersleben den jeweils besten Startplatz.

Der 21-jährige Schwede beherrschte die beiden 20-minütigen Zeittrainings – getrennt durch eine 15-minütige Service-Pause – und sicherte sich damit seine ersten beiden Pole-Positions in der laufenden Saison. Daneben sorgten zwei waschechte Tourenwagen-Neulinge für Aufsehen: Andreas Sauter aus Bad Wurzbach gelang erstmals der Sprung in die erste Startreihe für den Lauf am Samstag, während Alexander Rambow aus Zehdenick von Platz drei aus ins Sonntag-Rennen gehen wird. Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers erreichte bei seinem Gasteinsatz die Startplätze acht und neun, und Dirk von Zitzewitz, sonst Co-Pilot im Volkswagen Race Touareg, fuhr bei seinem Tourenwagen-Debüt die Plätze 17 und 21 heraus.

Jimmy Johansson düste mit minimalem Einsatz zu maximalem Erfolg: Nur jeweils zwei schnelle Runden genügten ihm, die Bestzeiten zu markieren. „Das war nah dran am perfekten Qualifying“, äußerte sich der zweimalige Saisonsieger und aktuelle Tabellenführer zufrieden. „Hier ist es nicht so leicht, die richtige Linie zu finden, denn sie ist an einigen Stellen etwas anders, als es die Theorie eigentlich vorgibt.“ Für die beiden Rennen peilt Johansson zwei weitere Siege an, erwartet aber starke Konkurrenz: „Wenn dir die Konkurrenz direkt im Nacken sitzt, gelten andere Spielregeln.“ Andreas Sauter war von seinem zweiten Startplatz selbst überrascht. „Dass wir schon vor der Saison in Oschersleben gefahren sind, kommt mir als Neueinsteiger natürlich entgegen. Dennoch hätte ich nicht gedacht, so weit nach vorne fahren zu können“, meinte der 19-Jährige. Neben richtiger Linienwahl galt es auch, sich die einheitlichen Dunlop-Reifen clever einzuteilen. „Im ersten Zeittraining habe ich auf der Vorderachse zwei neue Slicks benutzt, während ich im zweiten Durchgang gebrauchte Reifen aus dem Freien Training gefahren bin“, verriet Steffen Faas aus Bad Wildbad, der sich so die Plätze drei und sieben sicherte.

Sein bislang bestes Trainingsresultat lieferte Stian Paulsen mit Startplatz zwei für das Sonntag-Rennen. „Das Podium beim Auftakt in Hockenheim hat mir ganz gut gefallen. Da möchte ich gerne wieder hin“, sagte der 18 Jahre alte Norweger. Auf eine satte Punkteausbeute ist auch Alexander Rambow aus. „Wenn mir am Samstag von Platz sieben aus ein gutes Ergebnis gelingt, greife ich am Sonntag an“, so der 17 Jahre alte Kfz-Azubi. Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers ist schon auf die Zweikämpfe mit den Junioren gespannt: „Es geht im Polo-Cup extrem eng zu, wir werden bestimmt zwei hart umkämpfte Rennen erleben.“ Dirk von Zitzewitz sammelte viele neue Eindrücke. „Die Slicks bauen auf Gras zu wenig Grip auf“, scherzte der mehrmalige Deutsche Meister im Enduro-Motorrad-Sport. „Im Rennen werde ich angreifen und sicher viel Spaß haben.“

Oschersleben: Dritter Sieg für Johansson – De Villiers mit spannenden Duellen

Der Schwede Jimmy Johansson feierte beim vierten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup in Oschersleben seinen dritten Saisonsieg in souveräner Manier

Start-Ziel-Sieg für den Tabellenführer: Der Schwede Jimmy Johansson feierte beim vierten Lauf zum ADAC Volkswagen Polo Cup in Oschersleben seinen dritten Saisonsieg in souveräner Manier und baute seine Führung in der Nachwuchs-Rennserie weiter aus.

Markus Grünewald (Sonneberg) und Patrik Olsson (Schweden) stiegen beim Volkswagen Heimspiel vor den Toren von Wolfsburg als Zweiter und Dritter mit auf das Siegerpodest, während der Hemsbacher Nico Bastian mit Platz elf die „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger für sich entschied. Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers, der seinen Race Touareg für einen Gaststart gegen den Renn-Polo tauschte, lieferte sich als mehrmaliger Tourenwagen-Meister seiner Heimat Südafrika viele packende Duelle mit den Junioren und sah die Zielflagge schließlich als Achter. Sein Co-Pilot Dirk von Zitzewitz kämpfte sich bei seinem Tourenwagen-Debüt nach einem Ausritt zu Beginn wieder ans Ende des Feldes heran.

„Ein starkes Heimspiel für den Polo-Cup: Das erste Rennen bot viele harte, aber stets faire Duelle – toller Motorsport bis zur sprichwörtlich letzten Runde“, erklärte Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Unsere Rallye-Asse Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben als Gaststarter viel Action geboten. Beide haben erneut gezeigt, dass ein Rennen erst mit der Ziellinie endet und bis zum Schluss gekämpft.“ Am Montag hatten de Villiers und von Zitzewitz im Race Touareg die Rallye Transibérico, den dritten Lauf zum FIA Marathon-Rallye-Weltcup, dank eines entfesselnden Schluss-Spurts gewonnen.

Jimmy Johansson behielt im ersten Rennen der Doppelveranstaltung eine blütenweiße Weste: Nach Bestzeiten in allen vorangegangenen Trainingssitzungen war ihm auch der Sieg nicht zu nehmen. „Ich hatte gehofft, dass ich mich mit einem guten Start absetzen und von den Zweikämpfen hinter mir profitieren könnte. Das hat wunderbar funktioniert“, berichtete Johansson. „Als die Strecke nach den anfänglichen Regentropfen abtrocknete, lag mein Polo perfekt. So konnte ich den Vorsprung auf meine Verfolger bis ins Ziel halten.“ Markus Grünewald fuhr ein eher einsames Rennen. „Zu Beginn waren die Verhältnisse schwierig und ich habe versucht, bloß keinen Fehler zu machen“, schilderte der 23 Jahre alte Student, der Platz zwei nahezu kampflos übernahm, nachdem sich zunächst Neueinsteiger Andreas Sauter (Bad Wurzach) und kurz darauf auch Steffen Faas (Bad Wildbad) auf noch feuchter Piste Ausrutscher leisteten. Patrik Olsson fuhr mit Bedacht, holte Platz drei und sicherte damit seinen dritten Rang in der Gesamtwertung. „Die Meisterschaft wird sehr hart. Jimmy hat bereits drei Siege, aber ich gebe mich nicht geschlagen.“, meinte der 18-Jährige. Nico Bastian hat vor allem den Titel für Neueinsteiger im Auge: „Heute musste ich um meinen Sieg in der ,Rookie‘-Wertung hart kämpfen. So sind Pokal und Punkte heute wirklich verdient“, so der erst 16 Jahre alte Nachwuchspilot.

Polo Cup 2007: Neue Talente für den ADAC Volkswagen Polo Cup gesucht

Neue Talente gesucht: Das Auswahlverfahren für den ADAC Volkswagen Polo Cup 2007, die erfolgreiche Markenpokal-Rennserie für Nachwuchs-Piloten, startet Anfang Oktober.

Wer zwischen 15 und 23 Jahre alt ist und die Qualifikation erfolgreich absolviert, bekommt die Chance auf eine Saison in der erfolgreichen „Tourenwagen-Schule“. Als langjährige Partnerserie der DTM genießt der Polo-Cup den Ruf, jungen Talenten einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten.

Los geht es mit dem Basislehrgang im ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Kempten, bei dem Theorie genauso wie Praxis auf dem „Lehrplan“ stehen: Den Teilnehmern werden zunächst in Gruppen wichtige Grundlagen über Regelwerk, Technik und Fahrverhalten vermittelt. Danach stehen praktische Übungen mit dem 150 PS starken Renn-Polo sowie ein Wettbewerb mit abschließender Wertung auf dem Programm. Geleitet werden die drei eintägigen Lehrgänge von Volkswagen Chefinstruktor Benedikt große Darrelmann, der selbst über einige Jahre Renn-Erfahrung verfügt und diese an die jungen Piloten weitergibt.

Der anschließende Qualifikationslehrgang, der den Erwerb der nationalen A-Rennlizenz beinhaltet, wird Ende Oktober an zwei Tagen auf der Rennstrecke in Oschersleben ausgetragen. Auch dort gilt es, sich unter Aufsicht und Anleitung erfahrener Instruktoren zu bewähren. Die Besten aus dem zweiten Lehrgang erhalten die die Möglichkeit, in der Saison 2007 am ADAC Volkswagen Polo Cup teilzunehmen.

Sportlicher denn je: Der Renn-Polo für die Saison 2006
Das Sportgerät für Nachwuchs-Rennfahrer erhielt für seine dritte Saison im ADAC Volkswagen Polo Cup technischen Feinschliff und stärkt damit seinen Charakter als waschechter Renn-Tourenwagen. Dank eines erstmals eingesetzten Sperrdifferenzials, eines eigens entwickelten Leichtbau-Schwungrades sowie einer Renn-Kupplung zeigt sich der 150 PS starke Fronttriebler spurtstärker, drehfreudiger und agiler als je zuvor. Seine Premiere im Renneinsatz erlebt der überarbeitete Polo beim DTM-Auftakt vom 7. bis 9. April in Hockenheim.

„Wer sich nicht konsequent zum Fortschritt bekennt, fällt zurück. Das gilt im Motorsport genauso wie in der Serienproduktion“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Daher entwickeln wir auch den Renn-Polo kontinuierlich weiter. Nach dem Debütjahr haben wir Optik und Aerodynamik überarbeitet, nun haben wir unter der Haube für Feinschliff gesorgt. Bei Testfahrten mit den neuen Komponenten sanken die Rundenzeiten in Oschersleben um rund eine Sekunde.“

Oschersleben: Flinke Junioren und prominente Gäste beim Volkswagen Heimspiel

In der Motorsport Arena Oschersleben, nur rund eine Autostunde entfernt vom Volkswagen Stammwerk in Wolfsburg, geht am Wochenende (19.-21. Mai) der ADAC Volkswagen Polo Cup an den Start.

Heimspiel für Volkswagen Motorsport: In der Motorsport Arena Oschersleben, nur rund eine Autostunde entfernt vom Volkswagen Stammwerk in Wolfsburg, geht am Wochenende (19.-21. Mai) der ADAC Volkswagen Polo Cup an den Start.

Die zwischen 16 und 24 Jahre alten Nachwuchs-Rennfahrer werden sich in den Saisonrennen vier und fünf mit zwei prominenten Gaststartern messen: Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers (Südafrika) und sein Rallye-Beifahrer Dirk von Zitzewitz (Karlshof) tauschen das Cockpit ihres Race Touareg gegen zwei der 150 PS starken Renn-Polo und treten damit nach ihrem gemeinsamen Start wenige Tage zuvor bei der Rallye Transibérico durch Portugal und Spanien erstmals als Konkurrenten auf der Rundstrecke an.

„Oschersleben ist für uns in doppelter Hinsicht ein Heimrennen: Zum einen liegt Wolfsburg nicht weit entfernt, weshalb wir viele Gäste und Mitarbeiter von Volkswagen begrüßen dürfen. Zum anderen ist Oschersleben auch die Heimstrecke des Polo-Cup, denn hier absolvieren wir die Testfahrten zur Entwicklung des Renn-Polo und führen unsere Qualifikationslehrgänge durch“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Da unsere Fahrerinnen und Fahrer vor der Saison in Oschersleben getestet haben, erwarte ich für die beiden Rennen eine besonders hohe Leistungsdichte.“

Computer-Simulation und Apfelschorle zur Vorbereitung

Auf die Rennen in Oschersleben, welche die Saison-Halbzeit im ADAC Volkswagen Polo Cup markieren, bereiten sich die Nachwuchstalente gewohnt sorgfältig vor: Analyse der Datenaufzeichnungen vom Vorjahr und der Testfahrten im März, Einprägen der Strecke per Computer-Simulation oder taktische Vorbereitung auf Training und Rennen gehören dazu. Auch die körperliche Fitness zählt zu den Erfolgsfaktoren: Wenn es um Zehntel-, sogar Hundertstelsekunden geht, ist volle Konzentration von der ersten bis zur letzten Minute gefragt. Daher absolvierten die Teilnehmer vor der Saison ein Volkswagen Fitness-Camp in Wolfsburg, das von Diplom-Sportlehrern geleitet wurde und schweißtreibende Trainingseinheiten genauso umfasste wie körperliche Analyse und individuelle Beratung. „Ich gehe jetzt drei Mal pro Woche ins Fitness-Center und trainiere Koordination, Reaktion und Kondition“, sagt Nico Bastian aus Hemsbach, der 16 Jahre alte Spitzenreiter in der „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger.

Die hohe Temperatur im Renn-Cockpit kommt als zusätzliche Belastung hinzu. Die Youngster müssen schließlich ohne Klimaanlage auskommen – auf die wird im Motorsport aus Gewichts- und Leistungsgründen grundsätzlich verzichtet. Die 18 Jahre alte Marleen Seilheimer aus Mettenheim bringt es auf den Punkt: „Eine gute Kondition ist die Grundlage, um schnell zu sein. Ein Sportmuffel ist beim Fahren höchstens schneller aus der Puste.“ Auch die richtige Ernährung spielt eine große Rolle. „Neben den speziellen Fitness-Übungen für den Polo-Cup esse und trinke ich nun bewusster. Weniger Fleisch und dafür mehr Nudeln, statt Cola gibt´s jetzt nur noch Apfelschorle“, verrät der 17 Jahre alte Constantin Dressler aus Göttingen.

ADAC Volkswagen Polo Cup: Die Tourenwagen-Schule

Der ADAC Volkswagen Polo Cup zählt zu den populärsten Markenpokal-Rennserien und genießt zudem den Ruf, als „Tourenwagen-Schule“ einen idealen Einstieg in den professionellen Rennsport zu bieten. Basis der erstmals 1998 ausgetragenen Rennserie – damals noch mit dem VW Lupo – ist ein einzigartiges Reglement, das höchste Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten für alle Teilnehmer bietet. Zwischen 16 und 24 Jahre sind die Teilnehmer alt, die sich über einen Sichtungs- und einen Qualifikations-Lehrgang für den Polo-Cup qualifizieren müssen. Talent statt Geld entscheidet über die Teilnahme und den Erfolg. Ausgetragen wird diese Nachwuchs-Meisterschaft mit technisch identischen Polo, die von einem seriennahen 150 PS starken FSI-Vierzylinder-Motor mit 2,0 Litern Hubraum angetrieben und zwischen den Fahrern getauscht werden. In der Saison 2006 umfasst der Polo-Cup zehn Rennen an sieben DTM-Wochenenden.

Punktestand Fahrer-Wertung nach drei von zehn Läufen
1. Jimmy Johansson (Schweden), 104 Punkte; 2. Patrik Olsson (Schweden), 78; 3. Niclas Kentenich (Neuss), 70; 4. Christoffer Nygaard (Dänemark), 65; 5. Stian Paulsen (Norwegen), 61; 6. Markus Grünewald (Sonneberg), 58; 7. Steffen Faas (Bad Wildbad) und Andreas Pfister (Obersfeld), je 57; 9. Constantin Dressler (Göttingen), 53; 10. Timur Sadredinov (Russland), 38; 11. Markus Brun (Schweiz), 31; 12. Nico Bastian (Hemsbach), 30; 13. Marleen Seilheimer (Mettenheim), 29; 14. Marc Marbach (Heilbronn), 28; 15. Martin Marrill (Dänemark), 27; 16. Sebastian Voges (Beckum), 23; 17. Andreas Sauter (Bad Wurzach), 22; 18. Timo Walter (Limbach), 21; 19. Thomas Grindel (Brachbach), 16; 20. Marlene Dietrich (Mannheim), 12; 21. Michael Schöch (Österreich), 7; 22. Alexander Rambow (Zehdenick), 5.

Punktestand Rookie-Wertung nach drei von zehn Läufen
1. Nico Bastian (Limbach), 80 Punkte; 2. Marleen Seilheimer (Mettenheim) und Markus Brun (Schweiz), je 72; 4. Marc Marbach (Heilbronn), 67; 5. Andreas Sauter (Bad Wurzach) und Martin Marrill (Dänemark), je 64; 7. Sebastian Voges (Beckum), 62; 8. Timo Walter (Limbach), 58; 9. Alexander Rambow (Zehdenick), 39; 10: Michael Schöch (Österreich), 15.

Auto- und Rollentausch: Volkswagen Werksfahrer im Polo-Cup

Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers und sein Co-Pilot Dirk von Zitzewitz starten als Gastfahrer bei den Läufen vier und fünf zum ADAC Volkswagen Polo Cup in Oschersleben

Asphalt statt Wüstensand, Lenkrad statt Roadbook: Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers und sein Co-Pilot Dirk von Zitzewitz starten als Gastfahrer bei den Läufen vier und fünf zum ADAC Volkswagen Polo Cup in Oschersleben (19.-21. Mai).

Die beiden Offroad-Experten, die bei Marathon-Rallyes ein erfolgreiches Team im Volkswagen Race Touareg 2 bilden, treten dabei zum ersten Mal als Konkurrenten an. Während Giniel de Villiers als viermaliger Tourenwagen-Meister in seinem Heimatland Südafrika über reichlich Rundstrecken-Erfahrung verfügt, „befährt“ der Karlshofer Dirk von Zitzewitz bei diesem außergewöhnlichen Rollentausch echtes Neuland. Zuvor starten de Villiers und von Zitzewitz gemeinsam bei der Rallye Transibérico durch Portugal und Spanien, dem dritten Lauf zum FIA Marathon-Rallye-Weltcup (12.-15. Mai).

„Im Marathon-Rallyesport ist von Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz perfektes Teamwork gefragt, während im Tourenwagen jeder auf sich allein gestellt ist. Ich wünsche den beiden, dass sie viel Spaß an diesem ungewöhnlichen Vergleich haben – denn genau darum soll es gehen“, schickt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen voraus.

Giniel de Villiers, im Januar Zweiter der Rallye Dakar und mit Dirk von Zitzewitz als Beifahrer auch Zweiter bei der Rallye Tunesien im April, tauscht seinen Race Touareg gegen einen 150 PS starken Renn-Polo im „Dakar“-Design. „Ich freue mich sehr auf das Wochenende im Polo-Cup. Bereits im vergangenen Jahr durfte ich in der ,Tourenwagen-Schule‘ starten und hatte viel Spaß“, meint der 34-Jährige aus Stellenbosch, der bei seinem zurückliegenden Gaststart im Polo-Cup einen achten Platz erzielte. „Als vermeintlich ,alter Hase‘ werde ich die Zweikämpfe mit den vielen jungen Fahrern sehr genießen – im Rallyesport geht es nur sehr selten so extrem eng zu“, sagt de Villiers.

Dirk von Zitzewitz freut sich auf sein Renn-Debüt im Tourenwagen, nachdem er die Strecke in der Motorsport Arena Oschersleben bei Testfahrten bereits kennen gelernt hat. „Die Unterschiede zwischen Offroad-Sport und Rundstrecke sind gewaltig. In der einen Disziplin sind starke Drifts die Regel, während im Renn-Polo eine sehr saubere Linie gefragt ist. Und Slick-Reifen funktionieren auf Schotter ohnehin nicht so gut“, so der Norddeutsche augenzwinkernd. „Ich bin auf diese neue Erfahrung sehr gespannt. Mit Sicherheit wird Giniel schneller sein als ich – falls nicht, sollte ich wohl auch im Race Touareg das Steuer übernehmen“, so der 37-Jährige weiter, der einen Renn-Polo in den Farben von Volkswagen Motorsport-Partner Castrol steuern wird.

EuroSpeedway: Johansson baut Führung im Polo-Cup mit zweitem Sieg aus

Schweden-Doppel an der Spitze: Jimmy Johansson (Ålingsas) hat auf dem EuroSpeedway Lausitz mit seinem zweiten Saisonsieg die Führung im ADAC Volkswagen Polo Cup ausgebaut.

Der 21-Jährige verwies seinen Landsmann Patrik Olsson sowie Steffen Faas aus Bad Wildbad beim dritten Rennen der Saison auf die Plätze zwei und drei. Den rundenlangen Kampf um Platz vier entschied Markus Grünewald aus Sonneberg knapp vor Niclas Kentenich (Neuss) und dem Dänen Christoffer Nygaard für sich. Mit Gesamtrang elf übernahm der Hemsbacher Nico Bastian die Führung in der „Rookie“-Wertung der DTM-Partnerserie vor Marleen Seilheimer aus Mettenheim und dem Schweizer Markus Brun.

„Die ,Tourenwagen-Schule‘ von Volkswagen und dem ADAC hat sich an diesem Wochenende wieder von seiner besten Seite gezeigt: Trotz der teilweise schwierigen Bedingungen haben sich die jungen Fahrerinnen und Fahrer toll geschlagen und es gab viele faire Zweikämpfe zu sehen“, erklärte Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

„Das war heute wirklich mein Rennen. Schon der Start war perfekt, da ich auf der trockeneren Seite gestartet bin. Ich zog sofort an Steffen Faas vorbei und habe mich an Olssons Fersen geheftet“, berichtete Jimmy Johansson. In Runde zwei bremste der „Vize“-Champion des Vorjahres seinen Konkurrenten sauber aus, setzte sich ein wenig ab und behielt die Führung bis ins Ziel. „Nach dem Zeittraining wusste ich genau, welchen Luftdruck ich für die Dunlop-Regenreifen bei abtrocknender Strecke wählen musste“, verriet der Sieger. Patrik Olsson stieg nach seinem Sieg im Samstag-Rennen zum zweiten Mal auf das Siegerpodest. „Dieses Wochenende hat mir gezeigt, dass ich Rennen gewinnen und um die Meisterschaft kämpfen kann“, freute sich der 18-Jährige aus Gota. Wie Pole-Sitter Olsson musste auch Steffen Faas auf der nassen Spur starten. „Am Anfang hatte ich alle Hände voll zu tun. Um mich herum waren überall Autos und schon nach der ersten Runde waren beide Außenspiegel eingeklappt“, schilderte der 22 Jahre alte Faas seine aufregende Startphase.

Nachdem sich das Spitzentrio etwas absetzte, tobte dahinter ein packender Kampf um den vierten Platz. Grünewald parierte etliche Angriffe von Kentenich bis zum Fotofinish, während sich Nygaard als Sechster kurz vor Schluss gegen Constantin Dressler (Göttingen) und Andreas Pfister (Obersfeld) durchsetzte. Nico Bastian fuhr ein fehlerfreies Rennen und durfte als bester „Rookie“ zum ersten Mal mit auf das Podium steigen. „Der elfte Platz ist für mich wie ein Sieg, denn für mich geht es in diesem Jahr allein um die Rookie-Wertung. Als ich wusste, dass ich vorne liege, habe ich das Rennen kontrolliert zu Ende gefahren“, sagte der 16 Jahre alte Schüler.