Volkswagen siegt beim Heimspiel in der Rallye-WM

  • Ogier/Ingrassia wiederholen Sieg bei der Rallye Deutschland und bauen WM-Führung aus
  • Packendes Finale – Mikkelsen/Jæger knapp geschlagene Vierte
  • 81 Podiumsplätze, davon 39 Siege: Volkswagen bereitet Jost Capito siegreichen Abschied
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Roeseler
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Roeseler

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) sind zurück auf der Siegerstraße, und sie ist asphaltiert: Zum zweiten Mal in Folge ging der Sieg bei der Rallye Deutschland an Volkswagen. Ogier/Ingrassia gewannen wie im Vorjahr den neunten Saisonlauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) mit dem Polo R WRC und nutzten dabei den leichten Vorteil, beim ersten wahren Asphalt-Lauf des Jahres die Strecke zu eröffnen. Extrem schwierige Streckenbedingungen, die zwischen trockenem Asphalt und nassem Beton alle Abstufungen bereithielten, machten die Reifenwahl am gesamten Wochenende zu einer wahren Herausforderung. Mit einer weltmeisterlichen Leistung bauten Ogier/Ingrassia ihren Vorsprung in der Fahrer- und Beifahrer-Weltmeisterschaft um 14 auf 59 Punkte aus. Ihre ärgsten Verfolger, Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) mussten sich in einem packenden Finale im Kampf um Platz zwei knapp geschlagen geben und erreichten als Vierte das Ziel. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) sicherten sich im dritten Polo R WRC trotz eines Getriebeschadens am Freitag zwei Extra-Punkte auf der abschließenden Powerstage und trugen mit Platz acht in der Herstellerwertung zu einem wichtigen Schritt für Volkswagen in Richtung Titelverteidigung bei.
„Der erneute Sieg bei der ADAC Rallye Deutschland ist ein toller Erfolg für Volkswagen und ein wichtiger Schritt in Richtung Titelverteidigung in der Rallye-Weltmeisterschaft“, erklärte Dr. Frank Welsch, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen für den Geschäftsbereich Entwicklung, der das Werksteam in Trier gemeinsam mit Christian Eisenlohr, Generalsekretär Volkswagen Pkw, besuchte. „Die Rallye Deutschland ist ihrem Ruf, eine ganz besondere Herausforderung zu sein, wieder einmal gerecht geworden. Unsere gesamte Mannschaft hat vor heimischer Kulisse einen hervorragenden Job gemacht – Danke dafür“, so Welsch.

Packendes Finale um Rang zwei – Mikkelsen/Jæger als Vierte knapp geschlagen
Spannend bis zum Zielstrich: Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) fanden sich am Finaltag der Rallye Deutschland mitten in einem packenden Dreikampf um die zweite Position wieder. Sie entschieden sich, angesichts drohenden Regens, drei weiche und drei harte Michelin-Wettbewerbsreifen in den Showdown der abschließenden drei Wertungsprüfungen mitzunehmen. Und damit einen Ersatzreifen mehr als die Konkurrenz von Hyundai – dafür mit der Option, bei Feuchtigkeit mehr weiche Pneus dabei zu haben. Der Regen kam nicht, Mikkelsen/Jæger versuchten dennoch alles, um Rang zwei zu erobern, mussten jedoch dem Extra-Gewicht von rund 20 Kilogramm und überhitzenden Bremsen Tribut zollen: Rang vier, trotz enorm starker Leistung an allen Rallye-Tagen.   Am Freitag und Samstag hatten sich die WM-Zweiten ein packendes Duell mit ihren Volkswagen Teamkollegen Ogier/Ingrassia um die Führung geliefert, das auf der legendären „Panzerplatte“ zugunsten der dreimaligen Weltmeister entschieden wurde.

Master of Faster: Ogier übernimmt Führung bei der Rallye Deutschland

  • Ogier/Ingrassia machen auf der „Panzerplatte“ den Unterschied: halbe Minute Vorsprung
  • Packender Dreikampf um Platz zwei – knapper Vorteil für Mikkelsen/Jæger
  • Viermal Reifenwahl, viermal Poker: wechselhafte Bedingungen rund um Trier
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC | Foto: El Mokni
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC | Foto: El Mokni

Gutes Händchen im Reifen-Roulette – und am Ende die Gewinner des Tages: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) haben bei der Rallye Deutschland mit einer weltmeisterlichen Leistung die Führung übernommen. Trotz enorm schwierig einzuschätzender und häufig wechselnder Streckenverhältnisse eroberten sie die Führung von ihren Volkswagen Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N). Sie bauten sie auf 33,4 Sekunden aus und liegen vor den abschließenden 59,26 Prüfungskilometern am Sonntag auf Siegkurs. Die Vergabe von Platz zwei beim neunten Saisonlauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) ist hingegen weit offen. Die beste Ausgangslage haben sich Mikkelsen/Jæger erarbeitet, die 3,6 Sekunden Vorsprung auf Dani Sordo/Marc Martí (E/E, Hyundai) und 4,0 Sekunden auf Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B, Hyundai) in den Rallye-Sonntag mitnehmen.

Auf der legendären Prüfung „Panzerplatte“ auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder, wo fünf der insgesamt neun Prüfungen des Tages ausgetragen wurden, stellten am Vormittag abwechselnd feuchter und trockener Untergrund, am Nachmittag eine abtrocknende Strecke die große Herausforderung bei der Reifenwahl dar. Viermal standen die Fahrer und Beifahrer vor der Frage, die weiche oder harte Mischung der Michelin-Wettbewerbsreifen auszuwählen. Dabei waren Ogier/Ingrassia und Mikkelsen/Jæger jeweils auf extrem unterschiedlichen Strategien unterwegs. Mikkelsen/Jæger lagen am Morgen mit ausschließlich weicher Mischung richtig, Ogier/Ingrassia am Nachmittag.

Und da war dann noch … drei Taxi-Fahrten für den guten Zweck. Auf der „Panzerplatte“ hatten die Fans vor Ort die Chance, eine von drei Mitfahrten im Polo R WRC an der Seite von „Mr. Maximum Attack“, Markku Alén zu ersteigern. Die Einnahmen kommen der RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“ zugute. Insgesamt kamen so rund 2.000 Euro an Spenden zusammen. Und die drei Höchstbietenden erlebten obendrein eine unvergessliche Fahrt in einem World Rally Car mit dem inoffiziellen Rallye-Weltmeister von 1978 am Steuer.

Und da war dann außerdem noch … ein bisschen Nostalgie. Direkt gegenüber des Volkswagen Service am Messepark Trier, wo die drei Polo R WRC bereit für die Wertungsprüfungen gemacht werden, setzt ein Race Touareg 3 aus dem Jahr 2011 eine Landmarke für eine kleine aber feine Ausstellung zu 50 Jahren Volkswagen Motorsport. Etwa die Hälfte aller Volkswagen Mechaniker, die heute vor Ort im Rallye-WM-Projekt arbeiten, waren schon seinerzeit bei der Rallye Dakar im Einsatz. Der ein oder andere wehmütige Blick wanderte also hinüber. Denn 2011 sicherten Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) Volkswagen den dritten Sieg in Folge beim Wüstenklassiker – für das Team großartige Erinnerungen an eine Erfolg- und Abenteuer-reiche Zeit. Nicht nur der Race Touareg 3 ist ein wahres Highlight der Ausstellung in Trier, ein weiteres ist unter anderem der Bi-Motor Golf, der 1987 beim legendären Pikes-Peak-Bergrennen auf Bestzeitkurs lag.

Vorläufiges Ergebnis, Tag 02 Rallye Deutschland

01. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen, 2:25.10,5 Std.
02. Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen, + 33,4 Sek.
03. Dani Sordo/Marc Martí (E/E), Hyundai, + 37,0 Sek.
04. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Hyundai, + 37,4 Sek.
05. Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ), Hyundai, + 3.33,9 Min.
06. Mads Østberg/Ola Fløene (N/N), Ford, + 4.06,4 Min.
07. Esapekka Lappi/Janne Ferm (FIN/FIN), Škoda, + 7.16,2 Min.
08. Jan Kopecký/Pavel Dresler (CZ/CZ), Škoda, + 8.26,1 Min.
09. Armin Kremer/Pirmin Winklhofer (D/D), Škoda, + 8.44,5 Min.
10. Ghislain de Mevius/Johan Jalet (B/B), Škoda, + 9.30,5 Min.

Mikkelsen vor Ogier – Doppelführung für Volkswagen bei der Rallye Deutschland

  • Mikkelsen/Jæger liegen nach 98,97 von 306,80 Prüfungskilometern 4,3 Sekunden vorn
  • Weltmeister in Lauerstellung: Ogier/Ingrassia auf Rang zwei
  • Früher Rückschlag für Latvala/Anttila am ersten Wettbewerbstag der Rallye Deutschland
Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Kräling
Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Kräling

Norwegisch für Fortgeschrittene: Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) führen die Rallye Deutschland nach dem ersten Drittel an. Die WM-Zweiten erkämpften sich die Spitzenposition beim neunten Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) mit dem Volkswagen Polo R WRC gegen starke Gegner. Darunter: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die als WM-Führende die Strecke eröffneten und beim ersten wahren Asphalt-Lauf des Jahres damit die besten Bedingungen vorfanden.
„Ein guter Auftakt in die Rally Deutschland für Julien und mich“, so Sébastien Ogier. „Die Bedingungen waren nicht einfach, besonders am Morgen bei den technisch anspruchsvollen Prüfungen in den Weinbergen. Auf der zweiten Prüfung haben wir ein paar Sekunden verloren, als wir eine Abzweigung verpassten und ich kurz den Rückwärtsgang einlegen musste. Insgesamt habe ich nicht zu viel riskiert, wollte vor allem sauber und sicher durch den Tag kommen. Besonders gut hat mir die ‚Ollmuth‘-Prüfung gefallen – sehr schnell und mit extrem vielen Zuschauern, die einen tollen Blick auf die Strecke hatten. Der Abstand zwischen Andreas, Thierry, Dani und mir ist nicht groß – das verspricht ein spannender Tag auf der ‚Panzerplatte‘ zu werden.“

Die dreimaligen Weltmeister beendeten den ersten Rallye-Tag auf der zweiten Position vor Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B, Hyundai). Die Top-Drei trennen vor den Wertungsprüfungen am Samstag auf der berühmt-berüchtigten „Panzerplatte“ auf dem Truppenübungsplatz Baumholder nur 5,9 Sekunden. An Volkswagen gingen bisher vier der fünf möglichen Prüfungsbestzeiten. Ein frühes Ende des ersten Rallye-Tages hatten Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) zu verkraften, die den dritten Polo R WRC nach nur wenigen Kilometern der ersten Wertungsprüfung mit einem Getriebeschaden abstellen mussten.
„Für uns war heute der Rallye-Tag bereits sehr früh beendet“, so Jari-Matti Latvala. „Ein Getriebeschaden hat uns schon nach sieben Kilometern auf der ersten Wertungsprüfung zur Aufgabe gezwungen. Die Enttäuschung ist natürlich groß, aber dagegen ist man machtlos. Uns bleibt nichts anderes übrig, als morgen unter Rallye-2-Reglement weiter zu machen und zu versuchen, noch ein paar Punkte für die Herstellerwertung zu holen. Meinen Teamkollegen drücke ich die Daumen. Sie müssen nun die Kohlen für Volkswagen aus dem Feuer holen.“

Die WM-Dritten kehren am Samstag unter Rallye-2-Reglement in den Wettbewerb zurück.

Und da war dann noch … ein treuer wie Rallye-begeisterter Volkswagen Kunde. Und großer Fan von Sébastien Ogier: Marc Milis. Vor zwei Jahren reiste der Belgier mit seinem nagelneuen Golf VII GTI eigens nach Trier zur Rallye Deutschland, um eine Unterschrift des Weltmeisters auf das Armaturenbrett zu bekommen. Nach einem Unfall am Anfang des Jahres war der GTI mit der wertvollen Unterschrift jedoch nicht mehr zu retten. Also erwarb Marc Milis einen neuen Volkswagen: einen knallroten Golf R mit 300 PS. Klar, dass Seb sich nicht lange bitten ließ, das Interieur erneut signieren. „Wenn wir uns nächstes Jahr wiedersehen, hoffentlich mit dem gleichen Auto“, verabschiedete sich Ogier lachend von Marc und seiner Frau Caroline.

Vorläufiges Ergebnis, Tag 01 Rallye Deutschland

01. Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen, 59.42,6 Min.
02. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen, + 4,3 Sek.
03. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Hyundai, + 5,9 Sek.
04. Dani Sordo/Marc Martí (ESP/ESP), Hyundai, + 12,7 Sek.
05. Ott Tänak/Raigo Mõlder (EST/EST), Ford, + 55,4 Sek.
06. Stéphane Lefebvre/Gabin Moreau (F/F), Citroën, + 1.06,6 Min.
07. Mads Østberg/Ola Fløene (N/N), Ford, + 1.32,4 Min.
08. Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ), Hyundai, + 1.45,0 Min.
09. Armin Kremer/Pirmin Winklhofer (D/D), Škoda, + 3.03,1 Min.
10. Pontus Tidemand/Jonas Andersson (S/S), Škoda, + 3.29,8 Min.

Mikkelsen und Latvala im Shakedown der Rallye Deutschland Schnellste

  • Sofort in Top-Form: Mikkelsen/Jæger und Latvala/Anttila mit identischer Bestzeit
  • Ogier/Ingrassia beenden das „freie Training“ in Trier auf Platz vier
Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Roeseler
Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Roeseler

Perfekter Wechsel in den Asphalt-Modus: Volkswagen hat das „Freie Training“ zum ersten Asphalt-Lauf des Jahres in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) auf den Plätzen eins, zwei und vier beendet. Schnellste: Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), die im Polo R WRC die Bestzeit auf der 4,55 Kilometer langen Shakedown-Prüfung herausfuhren – zeitgleich mit ihren Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN).
„Julien und ich freuen uns extrem auf die Rallye Deutschland“, so Sébastien Ogier. „Der Shakedown lief gut, die Abstimmung für den Polo R WRC passt perfekt. Ich hoffe vor allem, dass es am Wochenende trocken bleibt und die Bedingungen für alle gleich gut sind. Dann sind die schnellen Prüfungen in den Weinbergen wirklich fantastisch. Wenn es regnen sollte – und da müssen wir wohl mit Überraschungen rechnen – wird es enorm schwierig und der kleinste Fehler kann das Aus bedeuten. Natürlich möchten wir alle unserem Teamchef Jost Capito ein schönes Abschiedsgeschenk bereiten. Deshalb ist unser Ziel, den Sieg vom Vorjahr zu wiederholen und damit wichtige Punkte für die WM zu holen.“

Die derzeitigen WM-Zweiten Mikkelsen/Jæger waren zudem in allen vier Durchgängen schneller als ihre Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die die WM-Gesamtwertung anführen. Ogier/Ingrassia absolvierten den Shakedown mit der viertbesten Zeit.
„Ein richtig guter Shakedown“, so Andreas Mikkelsen. „Der Polo fährt sich einfach herausragend. Ich hatte von Beginn an ein gutes Gefühl. Schneller gewesen zu sein als Seb, gibt mir natürlich Selbstvertrauen. Wir würden gern Punkte in der Meisterschaft gutmachen – das bedeutet, dass wir schneller sein müssen als Seb. Das wird auf seinem Lieblingsuntergrund natürlich nicht leicht. Aber wir haben im Shakedown gut angefangen und haben zudem verschiedene Abstimmungsvarianten ausprobiert, die uns genug Aufschluss darüber geben, wie wir die kommenden Tage angehen. Wir sind bereit.“

So zeigte sich auch Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor, zufrieden: „Mit dem Blick auf das Ergebnis des Shakedowns kann man nicht anders, als sich auf die Rallye Deutschland zu freuen. Alle drei Volkswagen Fahrer sind bei unserem Heimspiel in Top-Form, haben sich schnell an Asphalt gewöhnt und es verspricht ein packender Kampf zwischen uns und der Konkurrenz zu werden. Die Rallye Deutschland ist eine der herausforderndsten der gesamten Saison – das haben wir in den vergangenen Jahren selbst häufig erlebt. Die Ausgabe letztes Jahr war angesichts des Dreifachsiegs die emotionalste Rallye der vergangenen vier Jahre für uns, für mich persönlich wird es 2016 auf jeden Fall wieder bewegend. Es ist meine letzte Rallye als Motorsport-Direktor für Volkswagen und das ist angesichts des großartigen Teams um mich herum ein schwerer Abschied. Ich hoffe, dass wir am Sonntag etwas zu feiern haben.“

Den sportlichen Auftakt bildet am Freitagmorgen die erste Prüfung „Mittelmosel“, den feierlichen Auftakt der zeremonielle Start am Donnerstagabend vor der Porta Nigra in Trier.

Neues zum Heimspiel von Volkswagen in der Rallye-WM

  • Spektakel in der „Arena Panzerplatte“, prominente Gäste und historische Fahrzeuge
  • Taxi-Fahrten an der Seite von Rallye-Legende Markku Alén im Polo R WRC
  • Großes Bedauern um Absage der Rallye China 2016
Rallye Deutschland 2015, Panzerplatte, Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Kräling
Rallye Deutschland 2015, Panzerplatte, Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Kräling

Ein wahres Highlight für Volkswagen in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC): Beim Heimspiel der Marke in Deutschland sorgen Prominente, zahlreiche historische Volkswagen und ein dreimaliger Deutscher Rallye-Meister für Extra-Schlagzeilen. Die Nachrichten rund um das Team im Überblick.

Ausstellung zu 50 Jahren Volkswagen Motorsport, Demo-Fahrten auf der „Panzerplatte“
Eine statische und eine dynamische Ausstellung: Volkswagen Motorsport feiert beim Rallye-WM-Heimspiel sein 50. Jubiläum mit den Fans. Im Service-Park werden fünf Volkswagen Raritäten aus verschiedenen Motorsport-Epochen in einer Ausstellung zu sehen sein: der Race Touareg von 2011, mit dem Volkswagen seinerzeit mit Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) die Rallye Dakar zum dritten Mal in Folge gewann; der sogenannte „Rheila-Golf GTI“ aus dem Jahr 1981, mit dem Alfons Stock/Paul Schmuck (D/D) den Gewinn der Deutschen Rallye-Meisterschaft feierten; ein „Salzburg-Käfer“, wie er zwischen 1971 und 1973 nach Gruppe-2-Spezifikation an den Start ging; der legendäre Bi-Motor-Golf GTI, mit dem sich Jochi Kleint (D) 1987 am Pikes Peak auf Rekordjagd begab, sowie der intern „A59“ genannte Prototyp auf Golf-Basis, der 1993 für die Rallye-WM konzipiert, jedoch nie eingesetzt wurde. Auf der „Panzerplatte“ werden zudem etwa 20 historische Rallye-Golf aus Privatbesitz zu sehen sein und für die Tausenden Rallye-Zuschauer einige Demo-Runden drehen. Unter den Gästen: die deutschen Rallye-Meister von 1981, Alfons Stock/Paul Schmuck, und jene von 1991, Erwin Weber/Manfred Hiemer (D/D).

Dem Feld vorweg: Dieter Depping und der Weltmeister-Golf von 1986
Und noch mehr Historie: Dieter Depping (D) wird mit dem ersten Weltmeister-Auto von Volkswagen in der Rallye-WM, dem Golf II GTI, als 0-Auto vorwegfahren und damit vor seinen „Teamkollegen“ Sébastien Ogier (F), Andreas Mikkelsen (N) und Jari-Matti Latvala (FIN) in den drei Polo R WRC die Route eröffnen. 1986 gewannen Kenneth Eriksson/Peter Diekmann (S/D) mit einem solchen Fahrzeug die Gruppe-A-Weltmeisterschaft. Depping selbst zählt zu den erfolgreichsten Fahrern der Rallye Deutschland: 1994, 1996 und 1997 gewann er die Rallye – nur Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb siegte häufiger: neun Mal.

Party-Stimmung auf der „Panzerplatte“: Volkswagen feiert Heimspiel Rallye-Taxi-Fahrten an der Seite von Rallye-Legende Markku Alén (FIN), Fan-TV auf der Großleinwand und prominenter Besuch – Volkswagen ist beim Heimspiel in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) bei den insgesamt fünf Wertungsprüfungen auf der „Panzerplatte“ am Truppenübungsplatz Baumholder prominent vertreten. Erwartet wird am Rallye-Samstag neben 20.000 Fans unter anderem der Volkswagen Entwicklungsvorstand Dr. Frank Welsch. Bereits am Donnerstag kommt Box-Weltmeister Marco Huck (D) in den Genuss einer ganz besonderen Fahrt. Während des Shakedowns, dem „Freien Training“ der Rallye-WM, wird er an der Seite von Sébastien Ogier im Polo R WRC Platz nehmen.

Höhere Gewalt: Rallye China wegen Folgen eines Unwetters abgesagt Die Rückkehr der Rallye-Weltmeisterschaft nach China muss verschoben werden: Ein schweres Unwetter hat einen großen Teil der Strecken kürzlich unbefahrbar gemacht, teilweise sogar komplett zerstört. Die Austragung des für den vom 08. bis 11. September geplanten zehnten Saisonlaufs wird damit unmöglich. „Wir bedauern es sehr, dass die intensive Vorarbeit auf Seiten des Veranstalters, des Promoters, der FIA und der Teams, die gemeinsam die Rückkehr der Rallye-WM nach China vorangetrieben hatten, nicht belohnt wird“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Selbstverständlich wären wir gern in China gestartet und hätten uns in diesem enorm wichtigen Markt im Wettbewerb präsentiert. Wir setzen nun darauf, dass die WRC im nächsten Jahr nach China zurückkehren wird.“

Drei unterschiedliche Rallye-Welten an drei Tagen

„Panzerplatte“, „Mittelmosel“, „Dhrontal“ und Co. – die sportliche Herausforderung

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Kräling
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Kräling

Drei unterschiedliche Rallye-Welten an drei Tagen – die Rallye Deutschland bildet nicht nur den ersten vollen Asphalt-Lauf des Rallye-WM-Jahres, sie ist auch in Sachen Charakteristik eine wahre Herausforderung für Mensch und Material. Schnelle Prüfungen durch Wälder und offene Landschaft, enge, verschlungene Pfade durch die Weinberge sowie das Highlight mit der „Arena Panzerplatte“ auf dem Truppenübungsgelände von Baumholder. Der Freitag wird bestimmt durch die beiden Prüfungen „Mittelmosel“ und „Moselland“, sowie die Zuschauerprüfung „Ollmuth“. Der Samstag wird geprägt durch die Prüfungen auf der „Panzerplatte“ mit drei Durchgängen auf der kurzen Zuschauerprüfung sowie zweimal der WP „Panzerplatte Lang“. Und damit über 90 Kilometer gegen die Uhr allein auf dem Truppenübungsplatz Baumholder mit seinen berühmt-berüchtigten „Hinkelsteinen“, die unnachgiebig am Streckenrand stehen und in der Vergangenheit so manche Aufhängung auf dem Gewissen hatten. Der Sonntag wird durch die beiden Sonderprüfungen „Dhrontal“ in den Weinbergen und die abschließende Powerstage „Sauertal“, abgerundet.

50 Jahre Volkswagen Motorsport – Feier mit historischen Renn- und Rallye-Fahrzeugen
Beim Heimspiel rund um Trier wird das 50-jährige Jubiläum von Volkswagen im Motorsport gebührend gefeiert. Am 11. Juli 1966 wurde der Verband Formel V Europa e.V. gegründet, auf welchen die heutige Volkswagen Motorsport GmbH zurückgeht. Einen Querschnitt durch die Historie der Marke bekommen die Zuschauer nicht nur mit der Ausstellung im Service-Park zu sehen. Zum Jubiläum gibt es auch Demo-Fahrten mit historischen Rallye-Autos. Dieter Depping, Test- und Entwicklungsfahrer bei Volkswagen, fährt unter anderem mit einer Replika des Golf GTI 16 V, mit dem Kenneth Eriksson 1986 die Gruppe A der Rallye-Weltmeisterschaft gewann, als Null-Auto dem Feld vorweg. Eben jener Dieter Depping, dreimaliger Deutscher Rallye-Meister, ist mit drei Siegen bei der Rallye Deutschland (1994, 1996 und 1997) nach Sébastien Loeb (neun Siege) der zweiterfolgreichste Fahrer in der Geschichte der einzigartigen Asphalt-Rallye. Allerdings: Mit einem weiteren Sieg könnte Sébastien Ogier in diesem Jahr gleichziehen (derzeit zwei Siege).

Wussten Sie, dass …Volkswagen bei der Rallye Deutschland vier Podiumsresultate vorzuweisen hat? Neben dem Dreifachsieg anno 2015 durch Ogier/Ingrassia, Latvala/Anttila und Mikkelsen/Fløene ging durch Mikkelsen/Fløene anno 2014 und Rang drei ein weiterer Podestplatz an Volkswagen. Übrigens: Bei allen Teilnahmen hatte Volkswagen die Rallye deutlich und lange angeführt. … das Start-und-Ziel-Podium in Trier an der Porta Nigra vor Tausenden Zuschauern ausgetragen wird? Die älteste Stadt Deutschlands dient mit ihrem Messepark zudem als Dreh- und Angelpunkt des neunten Saisonlaufs der Rallye-WM. … bei der Rallye Deutschland 3.000 ehrenamtliche Helfer zum Einsatz kommen? … die Rallye Deutschland zum 34. Mal ausgetragen wird? Zum 14. Mal zählt sie zur Rallye-Weltmeisterschaft. … Volkswagen 1987 zum ersten Mal in der Siegerliste auftauchte? Damals mit einem Golf GTI 16V mit Jochi Kleint/Manfred Hiemer am Steuer.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), Rallye Deutschland – TV-Zeiten
Freitag, 12. August 2016
15:30 Uhr WRC plus Rallye-WM, Deutschland 2016, Vorschau
Freitag, 19. August 2016
23:00 Uhr WRC plus Rallye-WM, Deutschland 2016, Highlights 1. Tag
23:15 Uhr Sport1 Rallye-WM, Deutschland 2016, Highlights 1. Tag
Samstag, 20. August 2016
00:05 Uhr Sport1+ Rallye-WM, Deutschland 2016, Highlights 1. Tag
19:30 Uhr Sport1 Rallye-WM, Deutschland 2016, Highlights 2. Tag
23:00 Uhr WRC plus Rallye-WM, Deutschland 2016, Highlights 2. Tag
Sonntag, 21. August 2016
12:00 Uhr Sport1+ Rallye-WM, Deutschland 2016, Wertungsprüfung 18 live
12:00 Uhr WRC plus Rallye-WM, Deutschland 2016, Wertungsprüfung 18 live
16:50 Uhr Sport1+ Rallye-WM, Deutschland 2016, Wertungsprüfung 18
21:00 Uhr WRC plus Rallye-WM, Deutschland 2016, Highlights 3. Tag
23:00 Uhr WRC plus Rallye-WM, Deutschland 2016, Highlights
23:00 Uhr Sport1 Rallye-WM, Deutschland 2016, Highlights 3. Tag
Montag, 22. August 2016
02:15 Uhr Sport1+ Rallye-WM, Deutschland 2016, Highlights 3. Tag

Rallye-Heimspiel in Deutschland

Endlich Asphalt! Volkswagen freut sich auf das Rallye-Heimspiel in Deutschland

  • Erste volle WM-Rallye des Jahres auf Asphalt
  • Ogier – Mikkelsen – Latvala: Volkswagen mit WM-Führenden beim Heimspiel
  • Party, „Panzerplatte“ und PS – besonderes Flair bei der ADAC Rallye Deutschland
Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Roeseler
Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Roeseler

Nichts als Asphalt weit und breit – Volkswagen freut sich unbändig auf das Heimspiel in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Nachdem die Wolfsburger bereits im vergangenen Jahr mit einem Dreifachsieg ihren Frieden mit der Rallye Deutschland gemacht und sich in der laufenden Saison als WM-Führende mit den Plätzen eins, zwei und drei die ideale Ausgangsposition geschaffen haben, geht das Team als Favorit in den neunten Saisonlauf. Für Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), die geschlossen die Route eröffnen, spielt der Startnachteil bei zuletzt sechs Schotter-Rallyes in Folge auf Asphalt keine Rolle mehr. Je nach Witterungslage können die ersten Startpositionen bei WM-Läufen auf diesem Untergrund sogar einen Vorteil bedeuten. Mit den Rallyes in Deutschland, China und Frankreich stehen nun drei Asphalt-Läufe in Folge auf dem Programm der Rallye-WM. In Deutschland erwarten die Teilnehmer 18 Wertungsprüfungen und 306,80 Kilometer gegen die Uhr – darunter die berühmt-berüchtigte „Panzerplatte“ und die malerischen Weinberg-Prüfungen. „Nach sechs Rallyes haben wir nicht mit einem Startnachteil zu kämpfen – denn auf Schotter folgt nun Asphalt“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Dazu das Heimspiel für Volkswagen, der historische Dreifacherfolg aus dem Vorjahr sowie die WM-Positionen eins, zwei und drei im Rücken – die Voraussetzungen sind vor der Rallye Deutschland die bisher besten der Saison. Wir wissen aber auch um unsere starken Gegner von Hyundai, Citroën und M-Sport-Ford und die Tatsache, dass die Rallye Deutschland unberechenbar und extrem anspruchsvoll ist. Gerade deshalb sind wir bereit für die Aufgabe.“

Made (it) in Germany: als Volkswagen seinen Frieden mit der Rallye Deutschland machte
Im dritten Anlauf zum Sieg – und was für einem. Nachdem in den Jahren 2013 und 2014 das Volkswagen Team den Sieg teils auf dramatische Art und Weise verpasste, gelang 2015 ein umjubelter Dreifachtriumph bei der Rallye rund um Trier. Am Ende schaffte es der Polo R WRC mit der Startnummer 1 von Sébastien Ogier auf den ersten Platz, vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen als Drittplatziertem. Mindestens ebenso beeindruckend war die Bilanz auf den insgesamt 21 Wertungsprüfungen – bis auf eine einzige entschieden die drei Rallye-Polo alle Wertungsprüfungen für sich, inklusive der Powerstage.

Drei, zwo, eins … und „go“: Ogier, Mikkelsen und Latvala als Erste auf der Strecke
Wie 2015 geht Volkswagen auch im Jahr 2016 von den ersten drei Startpositionen ins Rennen um die Rallye Deutschland. Die Reihenfolge wird bis einschließlich des Rallye-Samstags durch die aktuellen Positionen im Meisterschaftsstand bestimmt. Seit März 2014 liegen Sébastien Ogier und Julien Ingrassia ununterbrochen an der Spitze der Gesamtwertung mit aktuell 143 Punkten – und eröffnen nun zum 31. Mal in Folge die Route. Ihre ärgsten Verfolger kommen aus dem Volkswagen Lager: Andreas Mikkelsen und Anders Jæger verkürzten zuletzt den Rückstand auf 45 Zähler. Auf Rang drei folgt das dritte Volkswagen Duo: Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila, die sich mit Rang zwei bei der Rallye Finnland auf die dritte Position der Meisterschaft verbesserten mit nun 87 Punkten

Mikkelsen mit Lerneffekt in Finnland

Vom Podiumskandidaten zum Straßenfeger: Mikkelsen mit Lerneffekt in Finnland

Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Roeseler
Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Roeseler

Nach dem Sieg beim WM-Lauf zuvor in Polen kam Andreas Mikkelsen mit ausreichend Selbstbewusstsein nach Finnland – eine Rallye, bei der der Norweger seine herausragenden Fahrkünste bisher noch nicht mit einem Resultat unter den Top Drei krönen konnte. Das Ziel Podium im Blick, lag der 27-jährige Osloer bis zur 13. Wertungsprüfung – der legendären „Ouninpohja“ – auf Platz drei. Danach musste er den Job des ungeliebten Straßenfegers von Ogier übernehmen, der wegen einer Reparatur auf einer Verbindungsetappe und des zu späten Check-in in der Startorder nach hinten rutschte. Dank einer kämpferisch und fahrerisch sehr guten Leistung landete er am Ende auf dem siebten Platz und machte wertvolle Punkte gegenüber WM-Spitzenreiter Ogier gut.
„Wir freuen uns sehr über den zweiten Platz von Jari-Matti und Miikka“m so Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor. „Sie haben bei ihrem Heimspiel erneut eine erstklassige Leistung gezeigt. Mehr war aus eigener Kraft nicht möglich, gleichzeitig melden sie sich in der Spitzengruppe der Gesamtwertung zurück. Für Sébastien und Julien lief die Rallye sicher nicht wie erhofft, aber ihren zeitraubenden Ausrutscher muss man unter der Rubrik ,kleine Ursache, große Wirkung‘ verbuchen – auch Weltmeister sind bekanntlich nur Menschen. Eine sehr starke Leistung, die sich nicht unbedingt im Ergebnis zeigt, haben auch Andreas Mikkelsen und Anders Jæger gezeigt. Zu Beginn auf Podiumskurs liegend, mussten sie dann aber die Strecke eröffnen, was ein großer Nachteil war. Alles in allem war es eine intensive Rallye Finnland, nach der wir mit unseren drei Crews auf den ersten drei Plätzen der Gesamtwertung liegen und die Hersteller-Wertung weiterhin deutlich anführen. So treten wir mit großer Vorfreude bei unserem Heimspiel in Deutschland an. Last but not least: Glückwunsch an Kris Meeke und Paul Nagle. Sie haben hier in Finnland eine starke, fehlerfreie Leistung gezeigt und verdient gewonnen.“

Großer Preis von Finnland – schnellste WM-Rallye aller Zeiten
Die Rallye Finnland gehört traditionell zu den schnellsten Rallyes im Kalender der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Im vergangenen Jahr setzte Jari-Matti Latvala mit dem Polo R WRC und 125,44 km/h einen neuen Rekord in Punkto Durchschnittsgeschwindigkeit. Diesen Titel musste er nun abgeben. Neuer Rekordhalter: Kris Meeke mit 126,61 km/h. In 2017 steht wohl die Revanche an.

Und da war dann noch … Martin Hassenpflug. Der Chefmechaniker von Weltmeister Sébastien Ogier feierte hier in Finnland vor genau sechs Jahren gemeinsam mit dem Volkswagen Team sein Rallye Debüt, damals noch mit einem von Volkswagen eingesetzten Skoda Fabia S2000. Seit dem ersten Auftritt in 2011 hat der 35-Jährige als einziger Mitarbeiter alle 63 Rallyes mitgemacht.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), Rallye Finnland – Endergebnis*

01. Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL), Citroën, 2:38.05,8 Std.
02. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen, + 29,1 Sek.
03. Craig Breen/Scott Martin (IRL/GB), Citroën, + 1.41,3 Min.
04. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Hyundai, + 1.45,9 Min.
05. Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ), Hyundai, + 1.48,2 Min.
06. Mads Østberg/Ola Fløene (N/N), Ford, + 2.04,6 Min.
07. Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen, + 2.22,4 Min.
08. Esapekka Lappi/Janne Ferm (FIN/FIN), Škoda, + 4.53,8 Min.
09. Kevin Abbring/Sebastian Marshall (NL/GB), Hyundai, + 5.22,4 Min.
10. Teemu Suninen/Mikko Markkula (FIN/FIN), Škoda, + 5.35,5 Min.

24. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen, + 19.50,6 Min.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), Rallye Finnland – Ergebnis Powerstage

01. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Hyundai 4.35,8 Min.
02. Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ), Hyundai + 1,1 Sek.
03. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen + 1,5 Sek.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), Punktestände*

Fahrer-Wertung
1. Sébastien Ogier, 143 Punkte; 2. Andreas Mikkelsen, 98; 3. Jari-Matti Latvala, 87; 4. Hayden Paddon, 84; 5. Thierry Neuville, 76; 6. Mads Østberg, 70; 7. Dani Sordo, 68; 8. Ott Tänak, 52; 9. Kris Meeke, 51; 10. Craig Breen, 25

Beifahrer-Wertung
1. Julien Ingrassia, 143 Punkte; 2. Anders Jæger, 98; 3. Miikka Anttila, 87; 4. John Kennard, 84; 5. Nicolas Gilsoul, 76; 6. Ola Fløene, 70; 7. Marc Martí, 68; 8. Raigo Mõlder, 52; 9. Paul Nagle, 51; 10. Scott Martin, 25

Hersteller-Wertung
1. Volkswagen Motorsport, 227 Punkte; 2. Hyundai Motorsport, 168; 3. M-Sport, 112; 4. Volkswagen Motorsport II, 109; 5. Hyundai Motorsport N, 86; 6. DMACK, 58; 7. Jipocar Czech National Team, 18; 8. Yazeed Racing, 4

* Vorläufig.

Formel 1 im Wald: Volkswagen mit Latvala auf Podiumskurs in Finnland

Formel 1 im Wald: Volkswagen mit Latvala auf Podiumskurs in Finnland

  • Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila sichern Verfolgerposition zur Spitze
  • Weltmeister Ogier/Ingrassia im Pech, Mikkelsen/Jæger als „Straßenfeger“
  • Eishockey-Profi und Stanley-Cup Sieger Olli Määttä vor Ort
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC | Foto: El Mokni
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC | Foto: El Mokni

Kein leichter Job, aber Aufgeben gilt nicht: Volkswagen Pilot Jari-Matti Latvala hat zusammen mit seinem Beifahrer Miikka Anttila (FIN/FIN) die Chance gewahrt, den vierten Sieg bei seiner Heimrallye zu holen. Das finnische Duo geht beim Finale am Sonntag mit einem Rückstand von 41 Sekunden auf die Spitzenreiter Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL, Citroen) ins Rennen. Keinen glücklichen Tag hatten erneut Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die am Morgen mit Problemen an der Bremse zu kämpfen hatten. Durch die erforderliche Reparatur stempelten sie mit dem Polo R WRC zu spät zur zweiten Prüfung des Tages „Päijiälä“ ein und erhielten dafür eine Zeitstrafe. Pech dadurch auch für Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N): Die Norweger mussten durch die neue Startreihenfolge den unbeliebten Job des „Straßenfegers“ von Ogier übernehmen – ein Nachteil, der die Chance auf ein Top-drei-Resultat in weite Ferne rücken ließ. Nach zwei anstrengenden Tagen mit jeweils knapp 150 Prüfungskilometern wartet auf die WRC-Piloten am Sonntag eher eine Sprintdistanz: lediglich 33,96 Kilometer, verteilt auf vier Wertungsprüfungen stehen an. Im Normalfall zu wenig, um noch größere Zeitrückstände aus eigener Kraft aufzuholen.
„Auch, wenn die Atmosphäre großartig ist und die Strecken irre viel Spaß machen – das ist diesmal nicht mein Wochenende bei der Rallye Finnland“, so Sébastien Ogier. „Nach dem Fehler gestern hatten wir am Morgen mit einem Bremsproblem zu kämpfen. Die Reparatur hat dann leider so lange gedauert, dass wir eine Zeitstrafe kassiert haben. Natürlich ist es für Andreas ärgerlich, dass er danach den Straßenfeger spielen musste – wenn einer das verstehen kann, dann ich. Für Julien und mich geht es am Sonntag darum, für das Team zumindest ein paar Punkte in der Hersteller-Wertung zu holen und natürlich die drei Punkte in der Powerstage anzugreifen. Mehr ist für uns nicht mehr drin.“

Und da war dann noch … Olli Määttä. Der finnische Eishockey-Profi, der in diesem Jahr mit seinem Verein Pittsburgh Penguins den Stanley Cup in der amerikanischen NHL gewonnen hat, schaute in seiner Heimatstadt Jyväskylä vorbei und unterstützte Landsmann Jari-Matti Latvala an der Strecke. Aus gutem Grund: Der finnische Jungstar weiß aus eigener Erfahrung wie sich die Tempojagd im Wald anfühlt. Beim Test in der Woche vor der Rallye durfte er auf dem Beifahrersitz des Polo R WRC Platz nehmen und wurde von Latvala chauffiert. „Es war ein einmaliges Erlebnis“, sagte Määttä. „Wahnsinn, wie Jari-Matti das Fahrzeug beherrscht.“

Vorläufiges Ergebnis, Tag 02 Rallye Finnland

01. Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL), Citroën, 2:22.00,8 Std.
02. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen, + 41,0 Sek.
03. Craig Breen/Scott Martin (IRL/GB), Citroën, + 1.43,0 Min.
04. Ott Tänak/Raigo Mõlder (EST/EST), Ford, + 1.54,5 Min.
05. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Hyundai, + 2.00,9 Min.
06. Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ), Hyundai, + 2.03,6 Min.
07. Mads Østberg/Ola Fløene (N/N), Ford, + 2.06,0 Min.
08. Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen, + 2.24,0 Min.
09. Esapekka Lappi/Janne Ferm (FIN/FIN), Škoda, + 4.23,6 Min.
10. Teemu Suninen/Mikko Markkula (FIN/FIN), Škoda, + 5.10,5 Min.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen, + 19.51,6 Min

Achterbahn in Finnland: Latvala und Mikkelsen in Lauerstellung

Achterbahn in Finnland: Latvala und Mikkelsen in Lauerstellung, Weltmeister Ogier rutscht von der Strecke

  • Latvala und Mikkelsen im Kampf um die Spitze, Ogier verliert 16 Minuten
  • Spektakuläre „Ouninpohja“ Prüfung nächste Herausforderung
  • Rallye-Legenden, Formel-1-Ass und Wimbledon-Finalist zu Gast
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Roeseler
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC | Foto: Roeseler

Extrem schnell und extrem hügelig – die 66. Ausgabe der Rallye Finnland hat ihrem Spitznamen „Achterbahn“ am Freitag alle Ehre gemacht. Für Volkswagen auch in Punkto Dramatik: Die Volkswagen Werksduos Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) und Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) lagen beim achten Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) lange auf den Plätzen zwei, drei und vier in Lauerstellung hinter Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL, Citroën). Doch auf der zehnten Wertungsprüfung „Surkee 2“ erwischte es die Weltmeister Ogier/Ingrassia, die angesichts ihrer schwierigen Startposition bis dahin eine fehlerlose Leistung zeigten. In einer Haarnadelkurve bei Kilometer 11,2 rutschte der Polo R WRC mit der Startnummer eins in den Graben. Erst nach mehreren Versuchen gelang es Ogier und Ingrassia zusammen mit einigen finnischen Fans, den Polo zurück auf die Strecke zu schieben – trotzdem schlug am Ende ein Zeitverlust von knapp 16 Minuten zu Buche. Am Samstag startet der Rallye-Tag mit einem absoluten Höhepunkt und der größten Herausforderung für die Fahrer und Beifahrer: „Ouninpohja“. Was für Rennfahrer die Nürburgring-Nordschleife ist, ist für Rallye-Fahrer diese spektakulärste Schotter-Strecke der Saison, bei der die Top-Piloten mit bis zu 200 km/h durch die Wälder rund um Jyväskylä preschen – in diesem Jahr leicht verkürzt und im Vergleich zu 2015 in entgegengesetzter Richtung gefahren.

Und da war dann noch … prominenter Besuch bei der Volkswagen Mannschaft in Finnland. Die finnischen Rallye-Legenden Juha Kankkunen, Markku Alen und Ari Vatanen gaben sich bei Volkswagen die Ehre genauso wie der finnische Ex-Formel-1-Pilot Mika Salo. Und auch ein ehemaliger Wimbledon-Finalist ließ es sich nehmen, hinter die Kulissen des Volkswagen Teams zu schauen. David Nalbandian, argentinischer Weltklassespieler und die ehemalige Nummer drei der Weltrangliste besuchte einen guten Freund: FX Demaison, Technik-Direktor von Volkswagen Motorsport.

Und da war dann außerdem noch … Volkswagen Pilot Andreas Mikkelsen hat seinem Beifahrer Anders Jæger zum 27. Geburtstag am Freitag bei der Rallye Finnland ein ganz besonderes Geschenk gemacht: einen Rallye-Einsatz mit vertauschten Rollen – Jæger am Steuer, Mikkelsen als Navigator. „Da kann Anders zeigen, was er drauf hat“, sagt Mikkelsen, geht mit einem Schmunzeln aber lieber auf Nummer sicher: „Das machen wir bei einer schönen Winterrallye mit extra hohen Schneewällen an der Strecke, damit wir auch heil ankommen…“ Na dann: Herzlichen Glückwunsch, Anders Jæger!

Vorläufiges Ergebnis, Tag 01 Rallye Finnland

01. Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL), Citroën, 1:13.22,2 Std.
02. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen, + 18,1 Sek.
03. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Hyundai, + 44,3 Sek.
04. Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen, + 45,4 Sek.
05. Craig Breen/Scott Martin (IRL/GB), Citroën, + 53,8 Sek.
06. Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ), Hyundai, + 58,2 Sek.
07. Mads Østberg/Ola Fløene (N/N), Ford, + 1.02,9 Min.
08. Ott Tänak/Raigo Mõlder (EST/EST), Ford, + 1.14,4 Min.
09. Eric Camilli/Benjamin Veillas (F/F), Ford, + 1.22,6 Min.
10. Esapekka Lappi/Janne Ferm (FIN/FIN), Škoda, + 2.01,8 Min.

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen, + 16.53,3 Min