Entscheidung in Down Under

  • Zweiter Matchball: Volkswagen vor Titelverteidigung in der Weltmeisterschaft
  • Harte Zeiten: Rallye Australien bildet siebte Schotter-Rallye des Jahres
  • Interner Dreikampf: Volkswagen Fahrer machen Fahrer-WM unter sich aus
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Nur ein kleiner Schritt zum großen Ziel: Mit dem zweiten „Matchball“ greift Volkswagen bei der Rallye Australien nach dem Titel in der Hersteller-Wertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Vom 11. bis 14. September starten zudem die Volkswagen Duos Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) und Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) in Down Under im teaminternen Kampf um die Fahrer- und Beifahrer-Wertung. Denn eines steht bereits fest: Nur einer der Fahrer eines Polo R WRC wird am Ende den Titel für sich entscheiden, da rechnerisch nur die Volkswagen Piloten ausreichend Punkte auf dem Konto haben. Getreu dem Motto „Möge der Beste gewinnen“ ist eine Stallregie bei Volkswagen tabu, wenn sich das Werksteam aus Wolfsburg der einzigartigen und gleichzeitig einer der herausforderndsten Rallyes des Jahres stellt. Auf der Agenda: 20 Wertungsprüfungen mit 315,30 Kilometern gegen die Uhr.

„Die Rallye Australien ist eines der Highlights des Jahres“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Mit der aktuellen Situation in der WM hat sie 2014 das Potenzial, besonders aufregend zu werden. Beim Duell Ogier gegen Latvala haben beide grünes Licht, um den Sieg zu kämpfen. Zusätzlich haben wir die große Chance, schon frühzeitig den Gewinn des Hersteller-Titels zu feiern. Im vergangenen Jahr haben wir 21 von 22 Prüfungen für uns entschieden und die längste Siegesserie in der Rallye-WM-Geschichte begonnen. Darauf sind wir sehr stolz. Erneut erfolgreich zu sein, wird allerdings nicht einfach. Die Rallye Australien bietet zahlreiche unterschiedliche Herausforderungen und hat viele knifflige Passagen, auf denen Fehler sehr leicht passieren können. Wie schnell eine Rallye zu Ende sein kann, haben wir zuletzt bei unserem Heimspiel gesehen. Doch gerade bei großen Herausforderungen schmecken Siege besonders süß. Diesmal würden wir gern wieder die süße Seite erleben.“

Matchball in Down Under: Fünf Punkte fehlen zum Gewinn der Hersteller-WM

Volkswagen hat in Australien die Möglichkeit, frühzeitig den Gewinn der Hersteller-WM zu feiern. Fünf Punkte müssten Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala gemeinsam sammeln, um den Traum perfekt zu machen – im Falle eines Citroën-Doppelsieges, wohlgemerkt. In jedem Fall reicht es, 129 von derzeit 167 Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz zu verteidigen. Sollte das gelingen, wäre es ein historischer Triumph. Denn die erfolgreiche Titelverteidigung wäre, wenn in Australien dingfest, die frühzeitigste Entscheidung seit 25 Jahren – nach gut drei Vierteln der Saison.

Ogier versus Latvala – ein spektakulärer Evergreen, Neuauflage in Australien

Das Duell Ogier gegen Latvala hält die Fans seit Beginn der Saison in Atem. Vor der Rallye Australien hat Sébastien Ogier in der Fahrer-Wertung der Rallye-WM 44 Zähler Vorsprung auf seinen Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Acht der neun Saison-Rallyes entschied einer von beiden für sich – fünfmal Ogier, dreimal Latvala. Doch auch in der Historie der Rallye-WM hat das Dauer-Duell seinen Einschlag: Schon dreimal zählte der Zweikampf Ogier – Latvala zu den zehn engsten Rallye-WM-Entscheidungen aller Zeiten. 2011 schlug Ogier Latvala in Jordanien um 0,2 Sekunden. 2010 in Neuseeland lag Latvala nur 2,4 Sekunden vor Ogier. Der knappste Ausgang, seit beide für Volkswagen antreten, datiert von der Rallye Finnland in diesem Jahr, als Latvala mit 3,6 Sekunden seinen Heimsieg gegen Ogier feierte.

Ogier versus Latvala – ein spektakulärer Evergreen, Neuauflage in Australien

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Das Duell Ogier gegen Latvala hält die Fans seit Beginn der Saison in Atem. Vor der Rallye Australien hat Sébastien Ogier in der Fahrer-Wertung der Rallye-WM 44 Zähler Vorsprung auf seinen Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Acht der neun Saison-Rallyes entschied einer von beiden für sich – fünfmal Ogier, dreimal Latvala. Doch auch in der Historie der Rallye-WM hat das Dauer-Duell seinen Einschlag: Schon dreimal zählte der Zweikampf Ogier – Latvala zu den zehn engsten Rallye-WM-Entscheidungen aller Zeiten. 2011 schlug Ogier Latvala in Jordanien um 0,2 Sekunden. 2010 in Neuseeland lag Latvala nur 2,4 Sekunden vor Ogier. Der knappste Ausgang, seit beide für Volkswagen antreten, datiert von der Rallye Finnland in diesem Jahr, als Latvala mit 3,6 Sekunden seinen Heimsieg gegen Ogier feierte.

Und dann wäre da noch Mikkelsen – Youngster in Topform

Bei neun Rallyes siebenmal in den Top Fünf, davon dreimal auf dem Podium – Andreas Mikkelsen absolviert 2014 seine bisher stärkste Saison im Rallye-Sport. Der Champion der Intercontinental Rally Challenge (IRC) von 2011 und 2012 liegt mit 77 Zählern Rückstand hinter Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala auf Rang drei der Gesamtwertung und ist einer der drei Fahrer, die rechnerisch noch Weltmeister werden können. Mit der Rallye Australien geht der 25-jährige Youngster wieder eine Schotter-Rallye an – sein bevorzugtes Terrain. Zudem hegt Mikkelsen gute Erinnerungen an die Rallye Australien 2013, die er bei seinem Debüt dort als Sechster beendete.

Typisch Rallye Australien: schnelle Landstraßen, knifflige Waldwege

20 Wertungsprüfungen, 315,30 Kilometer auf Zeit, drei Tage – die Rallye Australien rund um Coffs Harbour im Bundesstaat New South Wales präsentiert sich als kompakte Herausforderung. Die Wertungsprüfungen besitzen dabei grundsätzlich verschiedenen Charakter: Superschnell durchquerte Landstraßen wechseln sich mit engen, verwundenen Routen durch dichte Wälder ab. Viele blinde Einlenkpunkte machen den Fahrern und Beifahrern das Leben schwer. Die wohl typischste Wertungsprüfung der Rallye Australien haben die Veranstalter für Sonntag angesetzt, wenn die Rallye-Action nördlich von Coffs Harbour ausgetragen wird. „Wedding Bells“ im hügeligen Wedding Bells State Forest bietet knackige 9,23 Kilometer gegen die Uhr und bildet beim zweiten Durchgang die sogenannte Powerstage, bei der Extrazähler für die besten drei vergeben werden.

Die wohl größte Herausforderung erwartet die Teilnehmer jedoch am Samstag auf der südlichsten Prüfung der Rallye Australien, der WP „Nambucca“. Sie stellt mit 48,92 Kilometern die längste Sonderprüfung der Rallye dar. Ein großes Plus der Rallye Australien sind die kurzen Wege: Die Zuschauerpunkte liegen nur zwischen 30 und 60 Minuten Fahrzeit vom Zentrum in Coffs Harbour entfernt. Die World Rally Cars absolvieren an den drei Rallye-Tagen gerade einmal 632,80 Kilometer an Verbindungsetappen.
Die Zahl zur Rallye Australien: 1,8

Das Volkswagen Duo Sébastien Ogier/Julien Ingrassia lieferte vergangenes Jahr in Australien die beinahe perfekte Rallye ab. 19 von 22 möglichen Prüfungsbestzeiten, eine Gesamtzeit von 3:19.55,0 Stunden. Die ideale Rallye-Zeit (3:19.53,2 Stunden), die aus der Summe aller WP-Bestzeiten gebildet wird, verpassten Ogier/Ingrassia um 1,8 Sekunden.

Doppelte Premiere: Mikkelsen und Volkswagen auf Platz drei

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Das erste Podium für Andreas Mikkelsen/Ola Fløene auf Asphalt, das erste für Volkswagen bei der Rallye Deutschland: Platz drei des norwegischen Duos bildete eine doppelte Premiere. Mikkelsen und Fløene feierten damit ihren dritten Podestplatz in der Rallye-WM, den insgesamt 33. für Volkswagen in den zurückliegenden 22 Rallyes seit dem Einstieg der Marke mit dem Polo R WRC bei der Rallye Monte Carlo 2013.

Frühes Aus für die Champions: zwei Ausrutscher für Ogier/Ingrassia

Ein frühzeitiges Ende der Rallye Deutschland mussten auch Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) verkraften. Die WM-Führenden rutschten auf der abschließenden Wertungsprüfung des ersten Rallye-Tages in Führung liegend von der Strecke und fielen damit weit zurück. Am Samstag folgte nach einem weiteren Ausrutscher das endgültige Aus. Der dabei beschädigte Sicherheitskäfig konnte in der vorgegeben Zeit nicht repariert werden.

Einer von uns wird’s: Vorentscheidung für Volkswagen in der Fahrer-Meisterschaft

Nach der Rallye Deutschland steht fest: Einer der drei Volkswagen Fahrer Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen wird die Fahrer-Weltmeisterschaft für sich entscheiden. Vor den verbleibenden vier Rallyes in Australien, Frankreich, Spanien und Großbritannien hat Sébastien Ogier bei 112 noch zu vergebenen WM-Punkten einen Vorsprung von 113 Zählern auf den viertplatzierten Citroën-Fahrer Mads Østberg (N). Die Beifahrer von Ogier und Latvala, Julien Ingrassia und Miikka Anttila machen den Beifahrer-Titel unter sich aus, da Ola Fløene erst im Laufe der Saison den Platz neben Andreas Mikkelsen eingenommen hatte.

Obwohl die Vorentscheidung in der Hersteller-Wertung in Deutschland vertagt wurde, steht Volkswagen bei der Rallye Australien vor dem Gewinn des Titels. Sollte Volkswagen 129 von den nun 167 Punkten Vorsprung verteidigen, stünde der zweite WM-Gewinn in Folge fest. Dazu reicht beispielsweise ein siebter Platz von Ogier oder Latvala im Falle eines Doppelsieges von Konkurrent Citroën.

Drei Tage, drei Gesichter, drei Herausforderungen rund um Trier

Großes Spektakel für rund 200.000 Zuschauer: Die Rallye Deutschland bot den Teilnehmern an drei Tagen drei unterschiedliche Herausforderungen. Den Beginn bildeten die Wertungsprüfungen nahe der deutsch-belgischen Grenze, der Samstag wurde durch vier WPs auf der legendären „Panzerplatte“ auf dem Truppenübungsplatz Baumholder charakterisiert. Tag drei bildeten mit „Dhrontal“ und „Grafschaft“ zwei Klassiker der Rallye Deutschland. Wechselnde Witterungsbedingungen zwischen Regen und Sonne sowie viel Schlamm, der durch die World Rally Cars beim schneiden der Kurven auf die Strecke geschleudert wurde, verwandelten die Sonderprüfungen teilweise in Rutschpartien.
Und da war dann noch eine besonderer Glückwunsch. Die Volkswagen Mechaniker gratulierten Hyundai zum ersten Sieg in der Rallye-WM seit dem Einstieg bei der Rallye Monte Carlo 2014, bildeten ein Spalier für das Siegerteam der Rallye Deutschland – Konfetti inklusive.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Deutschland – Endergebnis
1. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Hyundai 3:07.20,2 Std.
2. Dani Sordo/Marc Marti (E/E), Hyundai + 40,7 Sek.
3. Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N), Volkswagen + 58,0 Sek.
4. Elfyn Evans/Daniel Barritt (GB/GB), Ford + 1.03,6 Min.
5. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN/FIN), Ford + 1.10,5 Min.
6. Mads Østberg/Jonas Andersson (N/S), Citroën + 1.22,7 Min.
7. Martin Prokop/Jan Tománek (CZ/CZ), Ford + 4.52,8 Min.
8. Dennis Kuipers/Robin Buysmans (NL/B), Ford + 9.18,1 Min.
9. Pontus Tidemand/Emil Axelsson (S/S), Ford + 11.35,4 Min.
10. Ott Tänak/Raigo Mõlder (EST/EST), Ford + 11.37,2 Min.
FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Deutschland – Ergebnis Power Stage
1. Elfyn Evans/Daniel Barritt (GB/GB), Ford 11.45,7 Min.
2. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Hyundai + 0,9 Sek.
3. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN/FIN), Ford + 2,0 Sek.
FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), Punktestände
Fahrer-Wertung
Punkte
1. Sébastien Ogier 187
2. Jari-Matti Latvala 143
3. Andreas Mikkelsen 110
4. Mads Østberg 74
5. Mikko Hirvonen 73
6. Thierry Neuville 73
7. Elfyn Evans 57
8. Kris Meeke 54
9. Martin Prokop 37
10. Henning Solberg 26
11. Juho Hänninen 20
12. Bryan Bouffier 18
13. Dani Sordo 18
14. Robert Kubica 12
15. Ott Tänak 11
16. Benito Guerra 8
17. Hayden Paddon 8
18. Chris Atkinson 6
19. Pontus Tidemand 6
20. Jaroslav Melichárek 4
21. Dennis Kuipers 4
22. Nasser Al-Attiyah 3
23. Lorenzo Bertelli 2
24. Matteo Gamba 2
25. Craig Breen 2
26. Yuriy Protasov 2
27. Jari Ketomaa 1
28. Karl Kruuda 1
29. Khalid Al-Qassimi 1
30. Julien Maurin 0
Hersteller-Wertung
Punkte
1. Volkswagen Motorsport 305
2. Citroën Total Abu Dhabi WRT 138
3. Hyundai Motorsport 131
4. M-Sport 128
5. Volkswagen Motorsport II 109
6. Jipocar Czech National Team 40
7. RK M-Sport WRT 21
8. Hyundai Motorsport N 12

 

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Deutschland – Ergebnisüberblick
Freitag,
22. August 2014
km #1
Ogier/
Ingrassia
#2
Latvala/
Anttila
#9
Mikkelsen/
Fløene
WP 01 Sauertal 1 14,14 P01 P02
(+ 0,4 Sek.)
P05
(+ 5,7 Sek.)
WP 02 Waxweiler 1 16,40 P01 P02
(+ 1,7 Sek.)
P05
(+ 11,6 Sek.)
WP 03 Moselland 1 21,02 P02
(+ 0,2 Sek.)
P01 P08
(+ 14,3 Sek.)
WP 04 Sauertal 2 14,14 P01 P02
(+ 3,8 Sek.)
P04
(+ 5,8 Sek.)
WP 05 Waxweiler 2 16,40 P02
(+ 0,1 Sek.)
P01 P04
(+ 8,2 Sek.)
WP 06 Moselland 2 21,02 P82
(+ 10.00,0 Min.)
P01 P04
(+ 5,9 Sek.)
Gesamtwertung P35
(+ 9.54,5 Min.)
P01 P04
(+ 45,6 Sek.)
Samstag,
23. August 2014
km #1
Ogier/
Ingrassia
#2
Latvala/
Anttila
#9
Mikkelsen/
Fløene
WP 07 Stein & Wein 1 17,53 P04
(+ 3,0 Sek.)
P03
(+ 2,6 Sek.)
P08
(+ 9,0 Sek.)
WP 08 Peterberg 1 11,08 Ausfall WP abgesagt
WP 09 Arena Panzerplatte 1 03,93 P01 P04
(+ 0,5 Sek.)
WP 10 Panzerplatte Lang 1 42,51 P01 P05
(+ 13,6 Sek.)
WP 11 Stein & Wein 2 17,53 P01 P06
(+ 7,8 Sek.)
WP 12 Peterberg 2 11,08 P04
(+ 10,0 Sek.)
P09
(+ 15,7 Sek.)
WP 13 Arena Panzerplatte 2 03,03 P01 P05
(+ 1,4 Sek.)
WP 14 Panzerplatte Lang 2 42,51 P01 P07
(+ 16,0 Sek.)
Gesamtwertung Ausfall P01 P05
(+ 1.37,0 Min.)
Sonntag,
24. August 2014
km #1
Ogier/
Ingrassia
#2
Latvala/
Anttila
#9
Mikkelsen/
Fløene
WP 15 Dhrontal 1 18,03 Ausfall P06
(+ 13,8 Sek.)
WP 16 Grafschaft 1 19,27 P05
(+ 10,3 Sek.)
WP 17 Dhrontal 2 18,03 P02
(+ 3,3 Sek.)
WP 18P Grafschaft 2 19,27 P05
(+ 4,3 Sek.)
Gesamtwertung Ausfall Ausfall P03
(+ 58,0 Sek.)

Auch der nächste Weltmeister fährt Volkswagen: Vorentscheidung trotz Enttäuschung beim Heimspiel

  • Volkswagen Fahrer machen Fahrer- und Beifahrer-WM unter sich aus
  • Aus am letzten Tag: Latvala/Anttila rutschen in Führung liegend von der Strecke
  • Platz drei bei der Rallye Deutschland: Podium für Mikkelsen als Trostpflaster
Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N), Volkswagen Polo R
Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N), Volkswagen Polo R

Vorentscheidung in der Rallye-WM – nach der Rallye Deutschland steht fest, dass der Rallye-Weltmeister 2014 ebenfalls Volkswagen fährt. Nur Sébastien Ogier (F), Jari-Matti Latvala (FIN) oder Andreas Mikkelsen (N) können den Fahrer-Titel bei den abschließenden vier Saison-Rallyes gewinnen. Das Werksteam aus Wolfsburg erlebte beim Heimspiel aber auch eine Enttäuschung. Während Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) das erste Podiumsresultat von Volkswagen beim Heimspiel in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) markierten, verpasste die Mannschaft den Sieg in Deutschland im sprichwörtlich letzten Moment. In Führung liegend beendete ein Ausrutscher von Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) die Sieghoffnungen nur etwa 70 Kilometer vor dem Ziel. Die Rallye Deutschland bleibt damit die einzige Rallye im WM-Kalender, die Volkswagen bisher nicht gewonnen hat – damit ist auch die Rekord-Serie von zwölf Rallye-Siegen in Folge beendet. Dennoch freute sich die Mannschaft mit Andreas Mikkelsen/Ola Fløene, die bei extrem schwierigen äußeren Bedingungen Platz drei sicher nach Hause fuhren.

Großartige Leistung bleibt unbelohnt: Latvala dominiert und scheidet aus

Auf der 15. der insgesamt 18 Wertungsprüfungen, „Drohntal“ endete der Traum vom Sieg für Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila mit einem Ausrutscher: Bei schwierigen, teilweise extrem rutschigen Streckenbedingungen gerieten die Finnen in einer langgezogenen Linkskurve von der Fahrbahn ab und rutschten in einen Weinberg. Beim Versuch, wieder auf die Strecke zurückzukehren, trafen sie ein Geländer – das Ende. Zuvor hatte das finnische Duo die Rallye dominiert, wie in den vergangenen Jahren eine herausragende Leistung auf Asphalt gezeigt und fast eine Minute Vorsprung herausgefahren. Auf den ersten 14 Sonderprüfungen rangierten Latvala/Anttila stets in den Top fünf der jeweiligen WP-Zeitenlisten. Dabei gingen acht Bestzeiten an die WM-Zweiten und Finnland-Sieger.

Doppelte Premiere: Mikkelsen und Volkswagen auf Platz drei

Das erste Podium für Andreas Mikkelsen/Ola Fløene auf Asphalt, das erste für Volkswagen bei der Rallye Deutschland: Platz drei des norwegischen Duos bildete eine doppelte Premiere. Mikkelsen und Fløene feierten damit ihren dritten Podestplatz in der Rallye-WM, den insgesamt 33. für Volkswagen in den zurückliegenden 22 Rallyes seit dem Einstieg der Marke mit dem Polo R WRC bei der Rallye Monte Carlo 2013.

Frühes Aus für die Champions: zwei Ausrutscher für Ogier/Ingrassia

Ein frühzeitiges Ende der Rallye Deutschland mussten auch Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) verkraften. Die WM-Führenden rutschten auf der abschließenden Wertungsprüfung des ersten Rallye-Tages in Führung liegend von der Strecke und fielen damit weit zurück. Am Samstag folgte nach einem weiteren Ausrutscher das endgültige Aus. Der dabei beschädigte Sicherheitskäfig konnte in der vorgegeben Zeit nicht repariert werden.

Mehr Führung, mehr Drama – Latvala fährt mit Polo R WRC auf „Planet JML“

  • Latvala/Anttila bauen Führung in Deutschland auf knapp eine Minute aus
  • Volkswagen Youngster Mikkelsen/Fløene auf Gesamtrang fünf
  • Ogier/Ingrassia scheiden nach zweitem Ausrutscher aus
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Beim Heimspiel in Bestform – Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) haben die Führung von Volkswagen am zweiten Tag der Rallye Deutschland deutlich ausgebaut. Fünf der sieben ausgetragenen Wertungsprüfungen entschieden die derzeitigen WM-Zweiten und Finnland-Sieger für sich. Vor dem Abschlusstag mit weiteren 74,60 von insgesamt 313,77 km WP-Kilometern hat „JML“ bereits ein Polster von 56,6 Sekunden auf Kris Meeke (Citroën) herausgefahren. Bei ihrer Asphalt-Premiere im Polo R WRC rangieren Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) nach einer kontrollierten Fahrt auf Gesamtrang fünf des neunten Saisonlaufes zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Ein weiteres Drama erlebten dagegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die die Strecke als erstes World Rally Car eröffneten und auf der zweiten Sonderprüfung des Tages bei hoher Geschwindigkeit von der Straße abkamen. Fahrer und Beifahrer blieben bei diesem Unfall unverletzt, ihr Polo R WRC wurde allerdings an der Sicherheitszelle beschädigt, sodass er vor Ort nicht in der vom Reglement vorgegebenen Zeit von drei Stunden repariert werden konnte. „Der Unfall ist circa einen Kilometer nach dem Start der achten Prüfung passiert“, so Sébastien Ogier. „Wir waren im sechsten Gang auf einer langen Geraden unterwegs. Dann kam ein leichter R echtsknick über eine Kuppe. Der Sprung war etwas weiter als gedacht, bei der Landung ist das Heck ausgebrochen und ich habe die Kontrolle über das Auto verloren. Wir sind dann in die Leitplanke eingeschlagen und kamen in einer Böschung mit kleineren Bäumen zum Stehen. Am Wichtigsten war in dem Moment, dass Julien und ich realisiert haben: Wir sind beide wohlauf. Im Krankenhaus wurden die routinemäßigen Untersuchungen gemacht, aber wir sind ohne Blessuren davon gekommen. Der Polo R WRC wurde etwas stärker in Mitleidenschaft gezogen, denn der Abflug war leider heftig und der Überrollkäfig wurde leicht beschädigt. Das bedeutet, dass wir aus Sicherheitsgründen morgen nicht mehr starten können. Der Polo kann hier im Servicepark nicht mehr rechtzeitig repariert werden.“

Tag zwei der Rallye Deutschland war charakterisiert durch insgesamt vier Wertungsprüfungen auf der legendären „Panzerplatte“ auf dem Truppenübungsplatz Baumholder – und den typischen, unbarmherzigen „Hinkelsteinen“, an denen man sich leicht das Rallye-Fahrzeug beschädigen kann.

Und da war dann noch hoher Besuch. Das Heimspiel von Volkswagen und die Klassiker-Prüfungen auf Baumholder wollten auch zahlreiche Prominente Gäste nicht verpassen. Auf Stippvisite waren unter anderem Rockstar Peter Maffay, Stratosphären-Springer Felix Baumgartner, Surf-Weltmeister Philip Köster und Comedian Axel Stein. Zudem stattete auch der Volkswagen Vorstand für Technische Entwicklung, Dr. Heinz-Jakob Neußer, dem Rallye-WM-Team der Marke einen Besuch ab.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC),
Rallye Deutschland – Ergebnisüberblick
Freitag,
22. August 2014
km #1
Ogier/
Ingrassia
#2
Latvala/
Anttila
#9
Mikkelsen/
Fløene
WP 01 Sauertal 1 14,14 P01 P02
(+ 0,4 Sek.)
P05
(+ 5,7 Sek.)
WP 02 Waxweiler 1 16,40 P01 P02
(+ 1,7 Sek.)
P05
(+ 11,6 Sek.)
WP 03 Moselland 1 21,02 P02
(+ 0,2 Sek.)
P01 P08
(+ 14,3 Sek.)
WP 04 Sauertal 2 14,14 P01 P02
(+ 3,8 Sek.)
P04
(+ 5,8 Sek.)
WP 05 Waxweiler 2 16,40 P02
(+ 0,1 Sek.)
P01 P04
(+ 8,2 Sek.)
WP 06 Moselland 2 21,02 P82
(+ 10.00,0 Min.)
P01 P04
(+ 5,9 Sek.)
Gesamtwertung P35
(+ 9.54,5 Min.)
P01 P04
(+ 45,6 Sek.)
Samstag,
23. August 2014
km #1
Ogier/
Ingrassia
#2
Latvala/
Anttila
#9
Mikkelsen/
Fløene
WP 07 Stein & Wein 1 17,53 P04
(+ 3,0 Sek.)
P03
(+ 2,6 Sek.)
P08
(+ 9,0 Sek.)
WP 08 Peterberg 1 11,08 Ausfall WP abgesagt
WP 09 Arena Panzerplatte 1 03,93 P01 P04
(+ 0,5 Sek.)
WP 10 Panzerplatte Lang 1 42,51 P01 P05
(+ 13,6 Sek.)
WP 11 Stein & Wein 2 17,53 P01 P06
(+ 7,8 Sek.)
WP 12 Peterberg 2 11,08 P04
(+ 10,0 Sek.)
P09
(+ 15,7 Sek.)
WP 13 Arena Panzerplatte 2 03,03 P01 P05
(+ 1,4 Sek.)
WP 14 Panzerplatte Lang 2 42,51 P01 P07
(+ 16,0 Sek.)
Gesamtwertung Ausfall P01 P05
(+ 1.37,0 Min.)

Führung und Drama für Volkswagen beim WM-Heimspiel

  • Latvala führt nach erstem Drittel die Rallye Deutschland an
  • Ogier startet am Samstag nach Ausrutscher unter Rallye-2-Reglement
  • Gesamtrang vier für Mikkelsen bei Deutschland-Debüt im Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Gemischte Gefühle für Volkswagen: Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) liegen nach dem ersten Tag der Rallye-Deutschland mit einem deutlichen Vorsprung in Führung. Die WM-Zweiten rangieren nach 103,12 von 326,02 Kilometern und sechs von 18 Wertungsprüfungen mit 37,0 Sekunden Vorsprung vor Kris Meeke/Paul Nagle (IRL/IRL, Citroën). Das Duell des Tages lieferten sich die Finnland-Sieger allerdings mit ihren Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die auf der abschließenden Sonderprüfung des Tages in Führung liegend von der Strecke rutschten und nicht ins Ziel kamen. Sie werden am Samstag mit einer 10-Minuten-Strafe unter Rallye-2-Reglement zurückkehren. Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) liegen nach dem dramatischen Beginn der Rallye Deutschland im dritten Volkswagen Polo R WRC auf der vierten Position des Gesamtklassements.
„Auf der letzten Prüfung habe ich nach Kilometer acht in einer langgezogenen Rechtskurve leider etwas zu spät gebremst“, so Sébastien Ogier. „Deshalb sind wir mit unserem Polo R WRC von der Strecke in die Weinberge gerutscht und am Ende über eine Mauer aus zwei Metern Höhe wieder auf der Straße gelandet – leider nicht auf der richtigen. Es gab für Julien und mich keinen Weg zurück auf die Strecke. Zum Glück war das Auto noch so intakt, dass wir aus eigener Kraft in den Servicepark fahren konnten. Natürlich sind wir sehr enttäuscht, denn wir lagen in Führung und wollten für Volkswagen bei der Heim-Rallye den Sieg holen. Mit zehn Minuten Zeitstrafe wird es für uns nun sehr schwer, noch in die Punkteränge zu fahren. Aber wir werden kämpfen. Unser Ziel sind jetzt die drei Punkte am Sonntag bei der Powerstage.“

Die Rallye Deutschland führte die Teilnehmer am Eröffnungstag in die Nähe der deutsch-belgischen Grenze und dabei zu einer Mischung aus klassischen und neuen Wertungsprüfungen. „Sauertal“ erlebte seine Premiere im Vorjahr, „Waxweiler“ stand erstmals auf der Agenda. „Moselland“ dagegen steht für das Typische der Rallye Deutschland – Zeitenhatz in den Weinbergen und jede Menge Handbrems-Wenden in den etwa 60 Spitzkehren und Abzweigen. Die Volkswagen Fahrer nutzen den Vorteil, den sie sich in der WM-Saison bisher als Erste, Zweite und Dritte erarbeitet hatten. Sie eröffneten die Strecke, die mit jedem World Rally Car minimal mehr verschmutzte und damit etwas langsamer wurde. Alle sechs Bestzeiten gingen an den Polo R WRC – je drei an Ogier/Ingrassia und Latvala/Anttila.
Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: „Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala waren heute eine Klasse für sich. Leider wurde dieses elektrisierende Duell um die Führung bei der Rallye Deutschland früh beendet, denn ein kleiner Fehler hatte für Sébastien eine große Wirkung. Sein Ausritt auf der letzten Prüfung des Tages bedeutet, dass sie mit dem Kampf um das Podium nichts mehr zu tun haben werden. Sie kehren am Samstag unter Rallye-2-Reglement wieder zurück und werden wie der Rest des Teams alles dafür geben, unsere Ziele hier in Deutschland zu erreichen. Und das ist vor allem, den Herstellertitel zu holen. Auch wenn wir heute einen Rückschlag zu verkraften hatten, ist es immer noch möglich, die WM hier klar zu machen. Jetzt kommt es auf jeden Einzelnen an, diesen Traum wahr zu machen. Auch auf Andreas Mikkelsen. Er zeigt eine sehr gute Leistung, obwohl er nur wenig Erfahrung unter diesen Bedingungen mit dem Polo R WRC gesammelt hat. Platz vier ist ein großartiges Resultat.“

Und da war dann noch Farbe auf Acryl. Der Polo R WRC wurde pünktlich zu dessen Heimspiel in Deutschland von Fran Richley als Gemälde verewigt. Der aus Wales stammende Künstler ließ – wie alle seine Originale – einige Reproduktionen von den Weltmeister Sébastien Ogier und Julien Ingrassia signieren. Das Original auf hochwertigem Acryl überreichte Richley in Trier persönlich Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito.

Umstieg auf Asphalt gemeistert: Volkswagen im Shakedown der Rallye Deutschland vorn

  • Latvala, Ogier und Mikkelsen auf den Plätzen eins, zwei und drei
  • Erster reiner Asphalt-Lauf der Rallye-WM bildet Heimspiel von Volkswagen
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC
Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen Polo R WRC

Gelungener Einstand beim Heimspiel: Volkswagen hat den Shakedown zur Rallye Deutschland auf den ersten drei Plätzen beendet. Beim ersten reinen Asphalt-Event der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) setzten Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) die Bestzeit vor ihren Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) und Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N). Alle Volkswagen Duos absolvierten im Shakedown mehr als die zwei Mindestdurchgänge, um sich bestmöglich auf die speziellen Bedingungen rund um Trier vorzubereiten.


Wussten Sie, dass …

… die Rallye Deutschland noch nie ein deutscher Automobilhersteller für sich entschied, seit sie zum WM-Kalender zählt? Mit Ausnahme von 2009, als der Lauf rund um Trier nicht zum WM-Kalender zählte, gingen sämtliche Siege an Citroën. Zehnmal mit Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb und je einmal mit Sébastien Ogier und Dani Sordo.

… die Rallye Deutschland, seitdem diese zum WM-Kalender zählt, nur 2013 für den Show-Start und die Siegerehrung einen „Ausflug“ nach Köln machte? Beim ersten Rallye-WM-Heimspiel von Volkswagen wurde die Präsentation der Fahrer, Co-Piloten und World Rally Cars auf dem südlichen Teil der Domplatte in Köln, dem „Roncalliplatz“, ausgetragen. In diesem Jahr kehrt die Rallye Deutschland wieder in Deutschlands älteste Stadt Trier zurück, vor die beeindruckende Kulisse des UNESCO-Weltkulturerbes Porta Nigra.

… die Volkswagen Konzernmarke Audi bei der Rallye Deutschland im Jahr 1984 erfolgreich war? Hannu Mikkola (FIN) und sein deutscher Beifahrer Christian Geistdörfer siegten beim nicht zur Rallye-WM zählenden Lauf in einem Audi Sport quattro.

… das Volkswagen Duo Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) im Jahr 2012 ihr bestes Resultat bei der Rallye Deutschland einfuhren? Die beiden Finnen beendeten die Rallye im Ford auf Rang zwei.

… Volkswagen Test- und Entwicklungsfahrer Dieter Depping die Rallye Deutschland insgesamt dreimal gewann (1994, 1996 und 1997)? Bis zur Siegesserie des Franzosen Sébastien Loeb hielt der Deutsche den Rekord mit den meisten Triumphen.

Die Zahl zur Rallye Deutschland: 32

21 Rallye-WM-Einsätze für den Polo R WRC, 32 Podiumsresultate – das ist die Bilanz von Volkswagen vor der Rallye Deutschland. Ausgerechnet beim Heimspiel rund um Trier steht in der Statistik zum World Rally Car aus Wolfsburg noch die Null. 18 Mal landete bisher eines der Volkswagen Duos mit dem Polo R WRC auf Platz eins, neunmal auf Platz zwei und fünf Mal auf Platz drei. Die Siegquote liegt vor dem neunten Saisonlauf 2014 seit dem Debüt bei der Rallye Monte Carlo im vergangenen Jahr bei 86 Prozent, die Podiumsquote bei 54 Prozent.

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), Punktestände
Fahrer-Wertung
Punkte
1. Sébastien Ogier 187
2. Jari-Matti Latvala 143
3. Andreas Mikkelsen 95
4. Mads Østberg 66
5. Mikko Hirvonen 62
6. Kris Meeke 54
7. Thierry Neuville 46
8. Elfyn Evans 42
9. Martin Prokop 31
10. Henning Solberg 26
11. Juho Hänninen 20
12. Bryan Bouffier 18
13. Robert Kubica 12
14. Ott Tänak 10
15. Benito Guerra 8
16. Hayden Paddon 8
17. Chris Atkinson 6
18. Pontus Tidemand 4
19. Jaroslav Melichárek 4
20. Nasser Al-Attiyah 3
21. Lorenzo Bertelli 2
22. Matteo Gamba 2
23. Craig Breen 2
24. Yuriy Protasov 2
25. Jari Ketomaa 1
26. Karl Kruuda 1
27. Khalid Al-Qassimi 1
28. Dani Sordo 0
Hersteller-Wertung
Punkte
1. Volkswagen Motorsport 305
2. Citroën Total Abu Dhabi WRT 130
3. M-Sport 106
4. Volkswagen Motorsport II 94
5. Hyundai Motorsport 88
6. Jipocar Czech National Team 34
7. RK M-Sport WRT 21
8. Hyundai Motorsport N 12

Matchbälle für alle drei WM-Titel – der Extrakick Motivation

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Einen großen Schuss zusätzlicher Motivation zieht das Team aus der Möglichkeit, bereits in Deutschland alle drei WM-Titel nach Wolfsburg zu holen. In der Hersteller-Wertung liegt Volkswagen mit 305 Punkten bereits 175 Zähler vor dem direkten Verfolger Citroën. Werden bei der Rallye Deutschland 172 davon verteidigt, ist Volkswagen wie im Vorjahr Hersteller-Weltmeister. Auch die Fahrer- und Beifahrer-Wertung können die Werksduos schon bei der Rallye Deutschland klarmachen. Verteidigt WM-Spitzenreiter Sébastien Ogier 112 seiner derzeit 121 Punkte Vorsprung auf Mads Østberg (N, Citroën), kann nur noch einer der drei Volkswagen Fahrer am Ende Weltmeister werden.

Zwischen neu und bewährt – die Rallye-Route

Klassiker wie die Prüfung „Drohntal“, „Grafschaft“ oder „Stein & Wein“ – die Rallye Deutschland präsentiert sich 2014 klassisch. Aber auch modern: Die neue Wertungsprüfung „Waxweiler“ im Grenzgebiet zu Belgien bildet eine neue Herausforderung für die Teilnehmer. Zweifellos die Königsprüfung der Rallye Deutschland bleibt jedoch die „Panzerplatte“. Gleich vier WPs werden auf dem Truppenübungsplatz Baumholder ausgetragen, der angesichts der unnachgiebigen „Hinkelsteine“ keinerlei Fahrfehler verzeiht. Mit der ultrakurzen, nur 3,03 Kilometer langen „Arena Panzerplatte“ sowie der 42,51 Kilometer langen Version „Panzerplatte Lang“ steht Abwechslung bei diesen absolut typischen Sonderprüfungen auf dem Programm.

Der Fahrstil macht’s – absolute Präzision gefragt

Elf von zwölf WM-Läufen in Deutschland gingen in der Vergangenheit an Fahrer aus Frankreich – zehnmal an Sébastien Loeb, einmal an Sébastien Ogier, jeweils in Citroën-Diensten. Neben der technischen Voraussetzung von Set-up und Fahrzeug-Grundkonfiguration ist der Fahrstil auf Asphalt ein Schlüssel zum Erfolg. Die Kurzformel: Drift ist Gift. Bei den Asphalt-Läufen ist das Anstellen der World Rally Cars für das Erzielen guter WP-Zeiten eher unpopulär. Sébastien Ogier, der der französischen Rallye-Schule entstammt, gilt als derzeit bester Vertreter dieser Kunst. Aber auch Jari-Matti Latvala, der seinen Fahrstil seit seinem Wechsel zu Volkswagen mehr und mehr der mitteleuropäischen Fahrweise anpasst, zählt mittlerweile zu den stärksten Piloten auf Asphalt.

Heimliche Hochzeit im Sommer – Ogier und seine „Co-Pilotin“ Kaiser

Heimlich, still und leise – das trifft auf die Hochzeit von Sébastien Ogier und seiner Freundin Andrea Kaiser zu. Der Weltmeister und die deutsche TV-Moderatorin haben sich im Sommer im engsten Familien- und Freundeskreis das Jawort gegeben. Volkswagen wünscht den beiden Vermählten alles Gute für die Zukunft. Mit neuer Co-Pilotin – im Privatleben versteht sich – an der Seite geht es für den Volkswagen Piloten mit der Startnummer eins auf dem Polo R WRC zur Rallye Deutschland – und vielleicht gibt es dort den nächsten Grund zum Feiern.

Prominenz beim Heimspiel – Volkswagen begrüßt in Trier bekannte Gäste

Volkswagen Motorsport begrüßt auch in diesem Jahr bei der Rallye Deutschland bekannte Gesichter. Stratosphären-Springer Felix Baumgartner, bereits 2013 zu Gast in Trier und Umgebung, lässt es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, die Rallye-Action aus der Volkswagen Hospitality zu verfolgen. Außerdem angekündigt haben sich unter anderem Rock-Legende Peter Maffay, Windsurf-Weltmeister Philip Köster, der ehemalige Schwimm-Weltmeister Mark Warnecke und Schauspieler Axel Stein, der bereits Erfahrungen als Gaststarter im Volkswagen Scirocco R-Cup sammelte. Matthias Malmedie, Moderator und Miterfinder der TV-Sendung „GRIP – Das Motormagazin“, wird ebenso dabei sein wie Harald „Toni“ Schumacher – für den ehemaligen Fußball-Nationaltorwart und Vizepräsidenten des 1. FC Köln ist die Anreise nach Trier ein Katzensprung.
Die Zahl zur Rallye Deutschland: 32

21 Rallye-WM-Einsätze für den Polo R WRC, 32 Podiumsresultate – das ist die Bilanz von Volkswagen vor der Rallye Deutschland. Ausgerechnet beim Heimspiel rund um Trier steht in der Statistik zum World Rally Car aus Wolfsburg noch die Null. 18 Mal landete bisher eines der Volkswagen Duos mit dem Polo R WRC auf Platz eins, neunmal auf Platz zwei und fünf Mal auf Platz drei. Die Siegquote liegt vor dem neunten Saisonlauf 2014 seit dem Debüt bei der Rallye Monte Carlo im vergangenen Jahr bei 86 Prozent, die Podiumsquote bei 54 Prozent.

Projekt „Heimspiel-Versöhnung“

  • WM-Matchbälle für Volkswagen in der Fahrer-, Beifahrer- und Hersteller-Wertung
  • Volkswagen Fahrer hungrig auf Heimerfolg bei erster Asphalt-Rallye des Jahres
  • VIP-Gäste Baumgartner, Maffay und Co. besuchen WM-Spektakel in Trier
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen Polo R WRC

Daheim auf Wiedergutmachungs-Tour – Volkswagen startet beim neunten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), der Rallye Deutschland, mit dem erklärten Ziel, das Vorjahresergebnis deutlich zu verbessern. Die Weltmeister Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) sowie Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) und Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) rollen für Volkswagen über die Startrampe an der Porta Nigra – als WM-Erste, -Zweite und -Dritte. Beim Heimspiel der Marke (21.–24. August) überlässt der Titelverteidiger nichts dem Zufall, um das Ergebnis vor zwölf Monaten vergessen zu machen. Ausgerechnet die Rallye Deutschland markierte im Jahr 2013 den einzigen WM-Lauf, bei dem kein Volkswagen Fahrer auf dem Podium stand. Seitdem holte sich das Team aus Niedersachen aber eine große Portion Selbstbewusstsein: Es gewann alle zwölf folgenden Rallyes. Für den Extrakick Motivation sorgt darüber hinaus die Möglichkeit, bereits beim Heimspiel auf Asphalt den WM-Titel in der Hersteller-Wertung nach Wolfsburg holen zu können.

„Mit der Rallye Deutschland haben wir seit dem vergangenen Jahr noch eine Rechnung offen, denn ausgerechnet beim Heimspiel das Podium zu verpassen, ist keine schöne Erinnerung“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Vor heimischer Kulisse zu gewinnen ist immer etwas Besonderes. Noch nie hat ein deutscher Automobilhersteller den deutschen Rallye-WM-Lauf für sich entschieden. Volkswagen kann der erste sein. Wir haben in dieser Saison bewiesen, dass wir bei unterschiedlichsten Bedingungen siegfähig sind. Wir haben mit dem Polo R WRC ein extrem erfolgreiches World Rally Car, die drei derzeit stärksten Fahrer/Beifahrer-Duos der Welt und ein akribisches und hoch motiviertes Team. Wir kennen unsere Stärken – wissen aber auch, dass im Sport Erfolg nicht planbar ist. Schon gar nicht im Motorsport. Wir werden die Rallye Deutschland mit der gleichen Hingabe, der gleichen Genauigkeit und der gleichen Konzentration wie die siegreichen zwölf Rallyes zuvor angehen, um unseren Fans in Deutschland am Ende den Sieg zu schenken.“

Erste reine Asphalt-Rallye des Jahres – Abwechslung und Herausforderung

Mit der Rallye Deutschland ändert sich der Charakter der Rallye-WM schlagartig. Erstmals steht in der Saison 2014 ein reiner Asphalt-Lauf auf dem Programm. Für die Wertungsprüfungen rund um Trier werden die World Rally Cars deshalb mit einem ganz anderen Rallye-Trimm an den Start gehen als in den sechs Schotter-Rallyes zuvor. Die Abstimmungen für die Asphalt- und die Schotter-Variante des Polo R WRC liegen weit auseinander, unter anderem die der Bodenfreiheit: ein Unterschied von genau 95 Millimetern. Die Schotter-typischen Michelin-Profilreifen auf 15-Zoll-Rädern mit 215 Millimeter Lauffläche werden ersetzt durch 18-Zoll-Räder mit 235 Millimeter Lauffläche. Das Fahrwerk ist den speziellen Verhältnissen auf Asphalt angepasst und deutlich straffer abgestimmt, dazu kommen deutlich größer dimensionierte Bremsscheiben und -zangen für extrem späte Bremsmanöver. Die Rallye Deutschland stellt den ersten direkten Vergleich zwischen den vier Hersteller-Teams Citroën, M-Sport Ford, Hyundai und Volkswagen bei diesen Bedingungen dar. Eine wichtige Rolle könnte dabei auch das Wetter spielen – Ende August sind extrem hohe Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke ebenso möglich wie ergiebiger Dauerregen.

Rallye-Legende Marcus Grönholm testet Volkswagen Polo R WRC

  • Zweimaliger Rallye-Weltmeister unterstützt Volkswagen bei Testfahrten
  • Expertise des 46-jährigen Finnen wertvoll für Entwicklung des Polo R WRC
Marcus Grönholm (FIN)
Marcus Grönholm (FIN)

Volkswagen Motorsport hat den ehemaligen Rallye-Weltmeister Marcus Grönholm verpflichtet: Der 46 Jahre alte Finne, der in den Jahren 2000 und 2002 die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gewann, unterstützt das Werksteam ab sofort bei Testfahrten mit dem Polo R WRC. Mit seiner enormen Erfahrung aus 150 WM-Rallyes, von denen er 30 gewann, wird Grönholm wichtige Erkenntnisse für die Erprobung und Weiterentwicklung des World Rally Cars liefern können.

„Wir freuen uns sehr, Marcus Grönholm als Testfahrer für unser WRC-Projekt gewonnen zu haben“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Marcus ist einer der erfolgreichsten und talentiertesten Rallye-Piloten überhaupt und wird uns bei der Weiterentwicklung des Polo R WRC unterstützen. Dank seines großen technischen Verständnisses und seiner analytischen Fähigkeiten wird er unseren Ingenieuren wertvollen Input geben können.“

„Für das Weltmeister-Team von Volkswagen ins Lenkrad greifen zu dürfen, ist natürlich eine tolle Gelegenheit für mich“, so Marcus Grönholm. „Ich freue mich sehr auf die Testarbeit und die Möglichkeit, an der Weiterentwicklung des aktuell besten Rallye-Autos, dem Polo R WRC mitarbeiten zu können.“ Zum ersten Mal saß „Bosse“ Grönholm bei Schotter-Testfahrten Anfang August in Fontjoncouse (Südfrankreich) am Steuer des Polo R WRC. Grönholm unterstützt das WRC-Team von Volkswagen bei ausgewählten Testfahrten.

Grönholms Laufbahn als Werksfahrer in der Rallye-WM begann im Jahr 1999 mit Peugeot. Schon im zweiten Jahr als Profi gelangen ihm 2000 vier Siege und der erste Gewinn des Weltmeister-Titels. Zwei Jahre später wiederholte er den Titelgewinn mit Peugeot. Später wechselte der Vater von drei Kindern zu Ford, wo er nach der Saison 2007 seine Laufbahn in der WRC mit 30 Siegen, insgesamt 60 Podiumsplätzen und 540 gewonnenen Wertungsprüfungen offiziell beendete.

Volkswagen mit erstem Matchball zum Heimspiel in Deutschland

Neben der Weiterentwicklung des Polo R WRC stehen für Volkswagen derzeit die Vorbereitungen auf die Rallye Deutschland rund um Trier (21.-24.08.) im Vordergrund. Dank des Doppelsieges in Finnland hat das Team seinen Vorsprung in der Herstellerwertung auf 175 Zähler auf Verfolger Citroën ausgebaut. Damit hat Volkswagen vor heimischem Publikum den ersten Matchball: Verteidigt Volkswagen einen Vorsprung von 172 Punkten, geht der Hersteller-Titel zum zweiten Mal in Folge nach Wolfsburg.

Wussten Sie, dass …

… die Rallye Deutschland noch nie ein deutscher Automobilhersteller für sich entschied, seit sie zum WM-Kalender zählt? Mit Ausnahme von 2009, als der Lauf rund um Trier nicht zum WM-Kalender zählte, gingen sämtliche Siege an Citroën. Zehnmal mit Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb und je einmal mit Sébastien Ogier und Dani Sordo.

… die Rallye Deutschland, seitdem diese zum WM-Kalender zählt, nur 2013 für den Show-Start und die Siegerehrung einen „Ausflug“ nach Köln machte? Beim ersten Rallye-WM-Heimspiel von Volkswagen wurde die Präsentation der Fahrer, Co-Piloten und World Rally Cars auf dem südlichen Teil der Domplatte in Köln, dem „Roncalliplatz“, ausgetragen. In diesem Jahr kehrt die Rallye Deutschland wieder in Deutschlands älteste Stadt Trier zurück, vor die beeindruckende Kulisse des UNESCO-Weltkulturerbes Porta Nigra